Himbeere, rotborstige
Rotborstige Himbeere (Rubus phoenicolasius) ist eine wild wachsende Beerenpflanze mit auffällig roten, borstigen Trieben und aromatischen, essbaren Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Rubus phoenicolasius
Synonyme: Japanische Weinbeere, Japanische Himbeere, Wein-Himbeere.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Gattung: Rubus
- Untergattung: Idaeobatus
- Art: Rotborstige Himbeere
Die Gattung Rubus umfasst mehrere tausend Arten, in Europa sind ca. eintausend erfasst, vierhundert davon in Deutschland. Folgende Arten gehören dazu:
- Allackerbeere Rubus arcticus
- Kratzbeere Rubus caesius
- Moltebeere Rubus chamaemorus
- Brombeere Rubus fruticosus
- Himbeere Rubus idaeus
- Zimt-Himbeere Rubus odoratus
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: China, Korea, Japan; eingebürgert in wintermilden Gebieten Europas; braucht humosen und kalkreichen Boden.
- Kennzeichen: Ein bis drei Meter hoher, dicht verzweigter, laubabwerfender Strauch; Zweige mit vielen roten Drüsenborsten, wenig Stacheln; Blätter unpaarig, meist drei-, selten fünfteilig gefiedert, endständige Teilblätter eiförmig, gelappt und doppelt gezähnt, vier bis acht Zentimeter lang, zwei bis fünf Zentimeter breit, auf der Unterseite weiß behaart, Stiel zwei bis drei Zentimeter lang, seitliche Teilblätter eiförmig, spitz zulaufend, nahezu ungestielt; Blütenstand Schirmrispe am Ende der Zweige, Einzelblüte hell rosa; Frucht Beeren-Sammelsteinfrucht, orangerot.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Beeren sind sehr saftig und weich und schmecken aromatisch süß-säuerlich. Manche erinnert das Aroma an eine Kiwi.
Saison: August bis September.
Anzucht: In Gegenden mit mildem Weinbauklima kann die Rotborstige Himbeere auch in Deutschland angebaut werden. Sie braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und durchlässigen, feuchten Boden. Die Ruten werden sehr lang, eine Rankhilfe ist deshalb von Vorteil. Die Früchte wachsen an den Ruten des zweiten Jahres, die nach der Ernte bodennah zurückgeschnitten werden können.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 85–88 |
Kohlenhydrate | 4–6 |
Eiweiße | 1,2 |
Fette | 0,5 |
Rohfasern | 6–7 |
Mineralstoffe | 0,5 |
Vitamin C | 25–35 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Weinbeere enthält viele bioaktive Stoffe, ähnlich wie andere Rubus-Arten:
- Anthocyane: wirksame Antioxidantien, zellschützend
- Gerbstoffe: adstringierend, leicht konservierend
- Ellagsäure: entzündungshemmend, potenziell krebshemmend
- Pektine: ballaststoffreich, verdauungsfördernd
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Artname phoenicolasius leitet sich vom griechischen „phoinix“ (purpurrot) und „lasios“ (zottig/behaart) ab – bezugnehmend auf die rotborstige Erscheinung der Ranken. Den deutschen Namen "Weinbeere" bekam sie vermutlich, weil man sie zum ersten Mal in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts an einem ehemaligen Weinberg nahe Konstanz beobachtet hatte.
- Heilkunde: In Asien wird die Pflanze traditionell zur Stärkung, als mildes Tonikum und bei Frauenbeschwerden genutzt. Die Früchte gelten als kühlend, harntreibend und blutbildend.
- Nutzpflanze: Als robuste Wildobstart geeignet für naturbelassene Gärten, Waldgärten oder Permakultur. Beeren können frisch gegessen, getrocknet oder entsaftet werden.
- Mythos und Geschichte: Die Rotborstige Himbeere wurde 1876 über Frankreich nach Europa eingeführt. Ursprünglich wurde sie wegen ihrer Zier- und Fruchteigenschaften importiert, verwilderte jedoch rasch. In Nordamerika gilt sie heute in manchen Regionen als invasiv.
- Magie und Brauchtum: Keine bekannten Rituale. Aufgrund ihrer Klebrigkeit und Rankenbildung symbolisch denkbar als Pflanze der „Verbindung“ oder „Anhaftung“.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Sie steht für Fülle und süßen Genuss aus dem Verborgenen. Ihre Borsten könnten als Symbol für „Schutz der Süße“ gedeutet werden.