Brombeere

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Brombeere Rubus fruticosus ist ein dorniger Strauch mit dunkelvioletten Sammelsteinfrüchten, die süß-aromatisch schmecken und in der Rohkost als wildes Beerenobst geschätzt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Rubus fruticosus
Synonyme: Bramel, Bromedorn, Feldschwarzbeere, Frombeere, Hirschbollen, Hundsbeere, Kratzbeere, Moren, Rahnbeere, Schwarze Hausbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Unterfamilie: Rosoideae
  • Gattung: Rubus
  • Art: Brombeere

Die Gattung Rubus umfasst mehrere tausend Arten, in Europa sind ca. eintausend erfasst, vierhundert davon in Deutschland. Folgende Arten gehören dazu:

Von der Brombeere existieren über hundert verschiedene Arten und ein Vielfaches an Zwischenformen, die nur der Fachmann auseinanderhalten kann.

Brombeere, Hecke
Brombeere, Bluete
Brombeere, Blatt

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, nördliche Hemisphäre; bis 2300 Meter.
  • Standorte: Hecken, Wälder, Kahlschläge, Heiden; liebt nährstoffreiche, kalkarme Böden; häufig.
  • Kennzeichen: Mehrjähriger, zwanzig Zentimeter bis zwei Meter hoher Strauch mit bogenartig überhängenden, kriechenden oder aufrechten stark bestachelten Sprossen; Blätter wechselständig, aus drei bis fünf Fiederblättchen, gezähnt, gestielt, auf der Unterseite bisweilen weißlich behaart, mit Nebenblättern, Stiel und Nerven bestachelt; Blüten weiß bis rosa, Kelch- und Blütenblätter je fünf, zahlreiche Staub- und Fruchtblätter; Blütezeit: Mai bis August; Früchte im ganzen kugelig, aus zwanzig bis fünfzig schwarzen, fleischigen Steinfrüchten zusammengesetzt.
  • Verwechslung: Ist mit der Kratzbeere Rubus caesius möglich. Deren bläulich bereifte Sammelfrüchte bestehen aus deutlich weniger Einzelfrüchten und sind weniger schmackhaft.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blatt- und Blütenknospen im Frühjahr, Früchte von Juli bis Oktober, Blätter das ganze Jahr über.

Die Blätter schmecken herb-aromatisch, die reifen Beeren süß bis leicht säuerlich. Die Blätter sind teilweise wintergrün und können auch in der kalten Jahreszeit gesammelt werden.

Kultur im eigenen Garten: Es werden verschiedene Zuchtformen im Handel angeboten, einige auch ohne Stacheln. Sie sind allerdings sehr viel weniger aromatisch als die Wildformen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 84,7
Kohlenhydrate 6,2
Eiweiße 1,2
Fette 1,0
Rohfasern 3,2
Mineralstoffe 0,5

Besondere Inhaltsstoffe

Die Brombeere enthält neben Vitaminen und Mineralstoffen eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe, die stark antioxidativ wirken und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen:

  • Anthocyane: Farbstoffe mit hoher antioxidativer Kapazität, die Zellen vor oxidativem Stress schützen und entzündungshemmend wirken
  • Ellagsäure: Polyphenol mit krebshemmendem Potenzial, schützt das Erbgut und wirkt antimikrobiell
  • Flavonoide (z. B. Quercetin): Wirken gefäßschützend, entzündungshemmend und stärken das Immunsystem
  • Tannine (Gerbstoffe): Zusammenziehend und entzündungshemmend, besonders in den Blättern vorhanden
  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem, unterstützt die Eisenaufnahme, antioxidativ
  • Vitamin K: Wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit

Wissenswertes

  • Namensgebung: Rubus ist der lateinische Name der Pflanze. Der Artname ist ebenfalls lateinischen Ursprungs: fruticosus = strauchig, abgeleitet von frutex = Strauch. Der deutsche Name leitet sich von dem altdeutschen Wort brama = Dornstrauch ab.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, blutzuckersenkend, blutreinigend, harntreibend, tonisch und wundreinigend beschrieben.
    In der Volksmedizin werden neben den Früchten auch die Blätter genutzt. Frischer Brombeerblättertee wirkt adstringierend und entzündungshemmend, z. B. bei Durchfall, Schleimhautentzündungen oder Entzündungen im Mundraum. Die Beeren gelten als blutreinigend, tonisierend und stärken das Immunsystem. Auch zur Fiebersenkung und zur Regulation des Stoffwechsels wurden sie verwendet.
    Hildegard von Bingen empfahl die Stacheln zum Eröffnen eitriger Zungengeschwüre und die Blätter gegen Würmer und Husten.
  • Nutzpflanze: Brombeeren sind beliebte Wildfrüchte und finden roh, getrocknet oder als Zutat in Wildfruchtsalaten und -desserts Verwendung. Die dornigen Ranken eignen sich als natürliche Hecken und Lebensraum für Vögel. In der Permakultur werden Brombeerarten als Erosionsschutz und zur Begrenzung von Flächen eingesetzt. Die jungen Triebe können in der Wildkräuterküche verwendet werden.
    Sie ist ein altes Färbemittel für graue und braune Farbtöne; die Blätter wurden außerdem in der Lederherstellung verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Brombeeren wurden schon in der Antike gesammelt. In der traditionellen europäischen Heilkunde galten sie als Mittel gegen „Blutunreinheiten“ und wurden mit der Reinigung von Körper und Geist verbunden. In alten Hausrezepten wurden sie zur Linderung von „Sommerkrankheiten“ wie Fieber und Durchfall eingesetzt.
  • Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Gottheiten: Brigit; Magische Kräfte: Heilung, Geldmittel, Schutz.
    In keltischer und germanischer Tradition galt der Brombeerstrauch als Schutzpflanze gegen böse Geister.
    Beim Durchkriechen des stacheligen Strauches kann man Krankheiten abstreifen oder wird hellsichtig. Wer heimlich einen Brombeerzweig bei sich trägt, erkennt Hexen. Sowohl die Blätter als auch die die Beeren werden für Reichtumszauber verwendet und kultivierten Brombeersträuchern sagt man schutzbringende Eigenschaften nach. Wenn es viel Brombeeren gibt, kommt ein kalter Winter.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Brombeere steht symbolisch für Schutz, Abgrenzung und Fruchtbarkeit. Spirituell kann sie als Hinweis auf Reifeprozesse gedeutet werden: Ihre dunklen, tiefvioletten Früchte spiegeln das Prinzip der Wandlung und inneren Reifung wider. Ihre Dornen fordern gleichzeitig zur Achtsamkeit auf – sie schützt das Wertvolle. Chakral betrachtet kann sie dem Wurzelchakra (Verwurzelung, Urvertrauen) und dem Sakralchakra (Fruchtbarkeit, Lebensfluss) zugeordnet werden.


→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung