Habichtskräuter
Wissenschaftliche Namen: Hieracium
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Asternartige Asterales
- Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
- Unterfamilie: Cichorioideae
- Gattung: Habichtskräuter Hieracium
Hieracium ist eine der formenreichsten Gattungen des Pflanzenreiches. Sie ist in der heimischen Vegetation mit zwei Untergattungen vertreten, den Mausohr-Habichtskräutern Pilosella und den Echten Habichtskräutern Hieracium. Einige Vertreter:
- Echte Habichtskräuter Hieracium subgen. Hieracium
- Stängelumfassendes Habichtskraut Hieracium amplexicaule
- Wald-Habichtskraut Hieracium murorum
- Zottiges Habichtskraut Hieracium villosum
- Mausohr-Habichtskräuter Hieracium subgen. Pilosella
- Orangrotes Habichtskraut Hieracium aurantiacum
- Kleines Habichtskraut Hieracium pilosella
Es werden zwischen 850 und 1000 Arten unterschieden, in Deutschland kommen etwa 180 vor.
Beschreibung
Vorkommen: Europa, Asien, Amerika; Laubwälder, Mischwälder, Nadelwälder, Bergwälder, Trockenwälder, an Wegen und Mauern.
Kennzeichen: Zehn bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanzen; Stängel einfach oder verzweigt, meist aufrecht; Blätter gestielt oder ungestielt, meist in grundständiger Rosette, Blattspreiten einfach bis fiederteilig, Blattränder glatt oder gezähnt; Blüten in rispig angeordneten Körbchen, nur Zungenblüten, gelb, manchmal weiß oder gelblichweiß, selten orange, Hüllblätter dachig versetzt; Achänen meist rotbraun oder schwarz, der Pappus meist schmutzigweiß und steif.
Verwechslung: Die Habichtskräuter lassen sich untereinander nur schwer unterscheiden, können aber alle ähnlich verwendet werden. Der Gattung Habichtskräuter sehr ähnlich ist die Gattung Pippau. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Anordnung der Hüllblätter: Sie sind bei den Habichtskräutern meist dachig versetzt, bei der Gattung Pippau zweireihig, der untere Teil oft abstehend wie beim Wiesenpippau. Außerdem sind die Früchte der Gattung Pippau nach oben hin verschmälert oder kurz schnabelförmig verjüngt, die der Habichtskräuter schnabellos und nicht verjüngt. Der Pappus der Habichtskräuter ist schmutzig weiß und steif, beim Versuch, ihn zu verbiegen, zerbricht er. Bei der Gattung Pippau ist der Pappus reinweiß und biergsam. Andere ähnlich aussehende Arten sind der Herbst-Löwenzahn Leontodon autumnalis und das Gewöhnliche Ferkelkraut. Eine Verwechslung ist in allen Fällen unbedenklich, da alle Arten essbar sind.
Wissenswertes
Namensgebung: Der Gattungsname leitet sich vom lateinischen Wort für Habicht hierax ab. Eine Legende sagt, dass der Habicht durch den Genuss von Habichtskraut zu seiner Sehschärfe kam. Andere Quellen vermuten eher die Ähnlichkeit der Fiederung der Blüten mit den Schwingen des Habichts als Ursache für den Namen.
Heilkunde: Die Wirkung wird als schleimlösend, harntreibend, antibiotisch, krampflösend und entzündungshemmend beschrieben.
In der Volksheilkunde werden Habichtskräuter innerlich bei Durchfall, grippalen Infekten, Blasen- und Nierenentzündung, Wurmbefall und Nierensteinen eingesetzt, äußerlich zur Wundbehandlung und Augenspülung.
Mythos/Geschichte: Angeblich konnte Martin Luther den drohenden Verfall seines Augenlichts durch die regelmäßige Einnahme von Habichtskrauttee verhindern.
Magie/Brauchtum: Habichtskräuter sollen vor bösen Zaubern schützen können.