Habichtskraut, zottiges

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Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum) ist eine auffällig silbrig behaarte Wildpflanze aus der Gattung der Habichtskräuter innerhalb der Familie der Korbblütler. Es wächst bevorzugt in alpinen Regionen auf kalkreichen Böden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Hieracium villosum
Synonyme: Haariges Habichtskraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Cichorioideae
  • Gattung: Habichtskräuter Hieracium
  • Art: Zottiges Habichtskraut

Allgemeine Informationen zur artenreichen Gattung Hieracium und weiteren Arten sind hier zu finden: Habichtskräuter.

Zottiges Habichtskraut
Zottiges Habichtskraut, Blätter
Zottiges Habichtskraut, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Gebirgsregionen von Mittel- und Südeuropa, bis 3000 Meter.
  • Standorte: Trockene Magerrasen, Schutt- und Gesteinsfluren oder nackte Felsen; kalkliebend.
  • Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze mit auffallend starker Behaarung, die Haare können drei bis zehn Millimeter lang werden; Stängel einfach oder gablig verzweigt mit ein bis vier Blütenkörbchen; Grundblätter zungenförmig, in einer Rosette angeordnet, gewellt, Stängelblätter sitzend oder den Stängel halb umfassend; Blüten in Körbchen, drei bis fünf Zentimeter im Durchmesser, Zungenblüten gelb, fünfzipflig, Hüllblätter spitz, weißzottig, abstehend, am Rand gewellt, Blütezeit: Juli bis August.
  • Verwechslung: Ist mit dem Wolligen Habichtskraut Hieracium tomentosum möglich. Die Grundblätter dieser Art sind jedoch eiförmig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Oberirdische Pflanzenteile von Juni bis September.

In der instinktiven Rohkost wird das Zottige Habichtskraut kaum als Nahrungsmittel genutzt. Aufgrund der starken Behaarung und Bitterkeit zeigen sich selten spontane Essimpulse. Einzelne Blätter wurden von Wildkräuterkundigen vorsichtig probiert. Der Geschmack ist intensiv, leicht adstringierend, aber nicht unangenehm. Die dichte Behaarung kann beim Kauen stören.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält typische Bitterstoffe und Schutzverbindungen, die an die harschen Umweltbedingungen der Alpen angepasst sind:

  • Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone): Fördern Verdauung, Leber- und Gallenfunktion
  • Flavonoide und Polyacetylene: Entzündungshemmend, antioxidativ
  • Filzstoffe (epidermale Trichome): Schutz vor UV-Strahlung und Austrocknung – bei Verzehr mechanisch störend
  • Vitamin C: Zellschutz und Immunsystem
  • Kalzium, Kalium, Magnesium: Wichtig für Knochen, Muskeltonus und Elektrolythaushalt

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Villosum“ bedeutet „zottig“ oder „haarig“ und verweist auf die auffällige Behaarung. Die Pflanze wird wegen dieser Merkmale leicht erkannt und in botanischen Alpenführern regelmäßig erwähnt.
  • Heilkunde: Keine etablierte Verwendung in der klassischen Volksmedizin. In alpinen Regionen wurde sie gelegentlich als Bestandteil bitterer Kräuteransätze genutzt – zur Anregung der Verdauung.
  • Nutzpflanze: Keine Nutzung in Gartenbau oder Landwirtschaft. Ökologisch wertvoll als Spezialist in Extremstandorten und Nektarquelle für alpine Insektenarten.
  • Mythos und Geschichte: In einigen alpinen Überlieferungen galt die silberhaarige Pflanze als „Wächterin der Höhen“ – ein Symbol für Widerstandskraft und Klarheit. Sie war Teil von Schutzbündeln, die bei Almauftrieb mitgeführt wurden.
  • Magie und Brauchtum: Selten magisch genutzt, vereinzelt in Kräuterbünden bei Bergbauern enthalten. Die silbrige Farbe galt als Symbol für geistige Klarheit, Abstand und Unbestechlichkeit.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Das Zottige Habichtskraut steht für Abgrenzung, Klarheit und alpine Zentriertheit. Es stärkt den inneren Beobachter und fördert Unabhängigkeit – spirituell dem Stirnchakra (Ajna) zugeordnet.