Habichtskraut, orangerotes

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Orangerotes Habichtskraut (Pilosella aurantiaca) ist eine auffällig blühende Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler mit leuchtend orangeroten Blütenköpfen. Die ausdauernde Art ist vor allem auf Gebirgswiesen, Magerrasen und Weiden zu finden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Hieracium aurantiacum
Synonyme: Fuchsrotes Habichtskraut, Hieracium aurantiacum, Orange hawkweed (engl.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Cichorioideae
  • Gattung: Pilosella (früher Hieracium)
  • Art: Orangerotes Habichtskraut

Die Gattung Pilosella wurde von der Gattung Hieracium abgespalten und umfasst vor allem Arten mit Ausläuferbildung und stärkerem Haarfilz.

Orangerotes Habichtskraut
Orangerotes Habichtskraut, Blattrosette
Orangerotes Habichtskraut, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, bis 3000 Meter.
  • Standorte: Magerrasen, Zwergstrauchheiden, Weiden; bevorzugt leicht saure Böden.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige Pflanze mit unter- und oberirdischen Ausläufern; alle Pflanzenteile führen Milchsaft; Stängel behaart, im oberen Teil schwarz und drüsig, in zwei- bis zwölfköpfiger Rispe auslaufend; Grundblätter in einer Blattrosette angeordnet, zur Blütezeit noch erkennbar, Blätter länglich, blaß blaugrün, leicht behaart; Blüten in Körbchen, zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser, Zungenblüten gelborange bis orangerot; Blütezeit: Juni bis August; Achänen um zwei Millimeter lang.
  • Verwechslung: Die Habichtskräuter lassen sich voneinander nur schwer unterscheiden, können aber alle ähnlich verwendet werden. Sie können außerdem mit Vertretern der Gattung Pippau oder dem Löwenzahn Taraxacum officinale verwechselt werden. Die Verwechslung ist jedoch unbednklich, da alle Arten essbar sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Oberirdische Pflanzenteile von April bis Oktober.

Die Blätter schmecken leicht bitter, die Blütenknospen süßlich. In beiden Fällen kann der Geschmack an Bitterschokolade erinnern.

Kultur im eigenen Garten: Das Orangerote Habichtskraut ist eine Wildstaude der Alpen. Seit langem wird es wegen seiner intensiven Farbe und seiner bodendeckenden Eigenschaften im Garten verwendet.

Besondere Inhaltsstoffe

Wie viele Korbblütler enthält auch das Orangerote Habichtskraut eine Reihe bioaktiver Stoffe:

  • Bitterstoffe: Magen- und verdauungsfördernd
  • Milchsaftbestandteile (z. B. Polyacetylene): Leicht reizend, antimikrobiell wirksam
  • Flavonoide und Anthocyane: Antioxidativ, immunmodulierend
  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und den Zellschutz

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Artname „aurantiaca“ bedeutet „orangefarben“ und bezieht sich auf die auffallende Blütenfarbe. In älteren botanischen Werken ist die Pflanze noch unter Hieracium aurantiacum gelistet.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurde das Kraut ähnlich wie andere Pilosella-Arten verwendet: zur Förderung der Verdauung, als harntreibendes Mittel und bei Leberbeschwerden. Es galt als „Reinigungskraut“ für Frühjahrskuren.
  • Nutzpflanze: Wegen ihrer attraktiven Blüten wird sie gelegentlich als Wildstaude in naturnahen Gärten oder als Bodendecker eingesetzt. In Neuseeland und Nordamerika wird sie teils als invasiv eingestuft.
  • Mythos und Geschichte: Das orangerote Habichtskraut wurde nicht nur wegen seiner Heilwirkungen, sondern auch aufgrund seiner Farbe geschätzt – es galt in der alpinen Volkskultur als „Blume des Feuers“ und Symbol für Lebenskraft.
  • Magie und Brauchtum: In einigen Regionen wurde es zur Sommersonnenwende gepflückt und ins Haus gebracht, um Wärme und Schutz zu bewahren. Die leuchtende Farbe galt als Glücksbringer für Fruchtbarkeit und Energie.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze symbolisiert Lichtkraft, innere Stärke und Klarheit. Ihre Farbe steht für das Sonnengeflecht (Manipura-Chakra) – Selbstvertrauen, Energie, Reinigung. In der rohköstlichen Symbolik kann sie helfen, unterdrückte Emotionen zu befreien und neue Kraft zu schöpfen.