Jackfrucht: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Überflüssige Leerzeichen gelöscht.)
 
(Seite überarbeitet.)
 
(2 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Artocarpus heterophyllus ''<br>
'''Jackfrucht''' ''Artocarpus heterophyllus'' ist eine tropische Riesenfrucht mit charakteristischem Geruch und hohem Stärkeanteil. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Artocarpus heterophyllus ''<br>
'''Synonyme:''' Jakobsfrucht, Kathal, Nangka (indonesisch), Yaca (spanisch).


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 22: Zeile 26:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Der Jackfruchtbaum ist in Indien beheimatet, wird heute jedoch überall in Südostasien kultiviert, daneben auch in Mittelamerika und Südafrika angepflanzt.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Der Jackfruchtbaum ist in Indien beheimatet, wird heute jedoch überall in Südostasien kultiviert, daneben auch in Mittelamerika und Südafrika angepflanzt.


Kennzeichen: Immergrüner, zehn bis dreißig Meter hoher, dichtkroniger Baum mit kräftigem Stamm, an der Basis oft mit Brettwurzeln; alle Pflanzenteile milchsaftführend; Blätter wechselständig, breit oval, bis dreißig Zentimeter lang und zwanzig Zentimeter breit, lederig, matt dunkelgrün; Blüten unscheinbar, eingeschlechtig, in gedrängten Büscheln unmittelbar am Stamm oder an größeren Ästen; aus den Blüten entwickelt sich ein komplexer, walzenförmiger Nussfruchtverband, reif bis ein Meter lang und über fünfzehn Kilogramm schwer, mit gefeldeter Schale, Fruchtfleisch hellgelb.
*'''Kennzeichen:''' Immergrüner, zehn bis dreißig Meter hoher, dichtkroniger Baum mit kräftigem Stamm, an der Basis oft mit Brettwurzeln; alle Pflanzenteile milchsaftführend; Blätter wechselständig, breit oval, bis dreißig Zentimeter lang und zwanzig Zentimeter breit, lederig, matt dunkelgrün; Blüten unscheinbar, eingeschlechtig, in gedrängten Büscheln unmittelbar am Stamm oder an größeren Ästen; aus den Blüten entwickelt sich ein komplexer, walzenförmiger Nussfruchtverband, reif bis ein Meter lang und über fünfzehn Kilogramm schwer, mit gefeldeter Schale, Fruchtfleisch hellgelb.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Es gibt zwei große Gruppen von Jackfrüchten: die sehr süßen, leicht faserigen, weichfleischigen Früchte, die sich von Hand öffnen lassen und die festfleischigen, die man mit dem Messer öffnen muss.<br>Das faserige Fruchtfleisch ist süß-saftig, von gelber bis hell-violetter Farbe und in etwa handtellergroße taschenartige Spalten unterteilt. Die in großer Zahl darin verteilten Samenkerne schmecken nach Kastanien. Die das Fruchtfleisch umgebenden, nicht genießbaren Fasern sondern ein klebriges weißes Harz ab, das sich mit Pflanzenöl auflösen lässt.
Es gibt zwei große Gruppen von Jackfrüchten: die sehr süßen, leicht faserigen, weichfleischigen Früchte, die sich von Hand öffnen lassen und die festfleischigen, die man mit dem Messer öffnen muss.


Saison: Die Jackfrucht ist das ganze Jahr über erhältich.
Das faserige Fruchtfleisch ist süß-saftig, von gelber bis hell-violetter Farbe und in etwa handtellergroße taschenartige Spalten unterteilt. Je nach Sorte erinnert der Geschmack an [[Banane]], [[Ananas]] oder Vanille.


Lagerung/Haltbarkeit: Angeschnittene Früchte sind einige Tage lang im Kühlschrank haltbar.
Die in großer Zahl darin verteilten Samenkerne schmecken nach [[Edelkastanie|Kastanien]]. Die das Fruchtfleisch umgebenden, nicht genießbaren Fasern sondern ein klebriges weißes Harz ab, das sich mit Pflanzenöl auflösen lässt.


Anzucht: Zur Vermehrung eignen sich sowohl Samen als auch Stecklinge. Die Keimtemperatur sollte bei ca. 25 bis 27ºC liegen. Die Keimzeit beträgt ca. zwei bis sechs Wochen.
'''Saison:''' Die Jackfrucht ist das ganze Jahr über erhältich.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Angeschnittene Früchte sind einige Tage lang im Kühlschrank haltbar.
 
'''Anzucht:''' Zur Vermehrung eignen sich sowohl Samen als auch Stecklinge. Die Keimtemperatur sollte bei ca. 25 bis 27ºC liegen. Die Keimzeit beträgt ca. zwei bis sechs Wochen.


===Nährstoffe===
===Nährstoffe===
Zeile 58: Zeile 66:
  |style="text-align:center"|1,0
  |style="text-align:center"|1,0
  |}
  |}
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Jackfrucht liefert stärkehaltige Energie und sekundäre Pflanzenstoffe:
*'''Artocarpin (Flavon):''' Antioxidativ, antimikrobiell
*'''Lignane und Isoflavone:''' Hormonähnliche, regulierende Wirkungen
*'''Pektine (lösliche Ballaststoffe):''' Fördern die Verdauung und sättigen nachhaltig
*'''Saponine (v. a. in den Samen):''' Leicht bitter, schleimhautreizend, roh schwer verdaulich


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Name Jackfrucht kommt von dem malayischen Wort ''chakka'', das sich von dem Sanskritwort ''chakra'' ableitet und "rund" bedeutet.
*'''Namensgebung:''' Der Name „Jackfrucht“ stammt aus dem Malayalam-Wort „chakka“. Portugiesische Kolonialherren machten daraus „jaca“, woraus sich das englische „jackfruit“ entwickelte.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) werden Frucht, Samen, Latex und Blätter verwendet – etwa bei Verdauungsstörungen, Fieber oder Hauterkrankungen.
 
*'''Nutzpflanze:''' Aus dem Holz des Baumes gewinnt man einen orangegelben Farbstoff, mit dem die buddhistischen Mönche traditionell ihre Kleider färben. Es wird außerdem für die Herstellung von Möbeln, zum Bootsbau und gelegentlich zu Musikinstrumenten für Gamelan verarbeitet.<br>Aus der Gattung ''Artocarpus'' sind weitere Arten als Fruchtbäume von Bedeutung. Die Jackfrucht gehört zu den größten Baumfrüchten und neben dem Kürbis zu den schwersten Früchten überhaupt.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Jackfrucht wurde in Indien seit über 6000 Jahren kultiviert und galt in vielen Regionen als „Frucht der Fülle“. In Bangladesch ist sie die Nationalfrucht.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In Sri Lanka gilt die Jackfrucht als Baum des Lebens und wird zur Geburt gepflanzt. In Ritualen symbolisiert sie Überfluss und Fruchtbarkeit.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Aufgrund ihres üppigen Innenlebens und der kaulifloren Wuchsform wird die Jackfrucht oft mit Fülle, Verborgenem und Mutteraspekten assoziiert. Sie wirkt stabilisierend auf das Sakralchakra (Svadhisthana) und nährt das Urvertrauen.


Nutzpflanze: Aus dem Holz des Baumes gewinnt man einen orangegelben Farbstoff, mit dem die buddhistischen Mönche traditionell ihre Kleider färben. Es wird außerdem für die Herstellung von Möbeln, zum Bootsbau und gelegentlich zu Musikinstrumenten für Gamelan verarbeitet.<br>Aus der Gattung ''Artocarpus'' sind weitere Arten als Fruchtbäume von Bedeutung. Die Jackfrucht gehört zu den größten Baumfrüchten und neben dem Kürbis zu den schwersten Früchten überhaupt.


Brauchtum: In Thailand gilt der Jackbaum als glücksbringend. Die kupferfarbenen Kerne benutzt man als Talisman vor Verletzungen.
→ Siehe auch: [[Brotfruchtbäume]], [[Brotfrucht]], [[Durian]], [[Instinktive Ernährung]]
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__

Aktuelle Version vom 31. Mai 2025, 06:10 Uhr

Jackfrucht Artocarpus heterophyllus ist eine tropische Riesenfrucht mit charakteristischem Geruch und hohem Stärkeanteil. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Artocarpus heterophyllus
Synonyme: Jakobsfrucht, Kathal, Nangka (indonesisch), Yaca (spanisch).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Maulbeergewächse Moraceae
  • Gattung: Brotfruchtbäume Artocarpus
  • Art: Jackfruchtbaum

Zu der Gattung der Brotfruchtbäume gehören fünfzig bis sechzig verschiedene Arten. Auch die Früchte folgender Arten werden genutzt:

Jackfrucht Bubur, angeschnittene Frucht
Einzelne Fruchttasche

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Der Jackfruchtbaum ist in Indien beheimatet, wird heute jedoch überall in Südostasien kultiviert, daneben auch in Mittelamerika und Südafrika angepflanzt.
  • Kennzeichen: Immergrüner, zehn bis dreißig Meter hoher, dichtkroniger Baum mit kräftigem Stamm, an der Basis oft mit Brettwurzeln; alle Pflanzenteile milchsaftführend; Blätter wechselständig, breit oval, bis dreißig Zentimeter lang und zwanzig Zentimeter breit, lederig, matt dunkelgrün; Blüten unscheinbar, eingeschlechtig, in gedrängten Büscheln unmittelbar am Stamm oder an größeren Ästen; aus den Blüten entwickelt sich ein komplexer, walzenförmiger Nussfruchtverband, reif bis ein Meter lang und über fünfzehn Kilogramm schwer, mit gefeldeter Schale, Fruchtfleisch hellgelb.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Es gibt zwei große Gruppen von Jackfrüchten: die sehr süßen, leicht faserigen, weichfleischigen Früchte, die sich von Hand öffnen lassen und die festfleischigen, die man mit dem Messer öffnen muss.

Das faserige Fruchtfleisch ist süß-saftig, von gelber bis hell-violetter Farbe und in etwa handtellergroße taschenartige Spalten unterteilt. Je nach Sorte erinnert der Geschmack an Banane, Ananas oder Vanille.

Die in großer Zahl darin verteilten Samenkerne schmecken nach Kastanien. Die das Fruchtfleisch umgebenden, nicht genießbaren Fasern sondern ein klebriges weißes Harz ab, das sich mit Pflanzenöl auflösen lässt.

Saison: Die Jackfrucht ist das ganze Jahr über erhältich.

Lagerung/Haltbarkeit: Angeschnittene Früchte sind einige Tage lang im Kühlschrank haltbar.

Anzucht: Zur Vermehrung eignen sich sowohl Samen als auch Stecklinge. Die Keimtemperatur sollte bei ca. 25 bis 27ºC liegen. Die Keimzeit beträgt ca. zwei bis sechs Wochen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 74,5
Kohlenhydrate 15,3
Eiweiße 1,1
Fette 0,5
Rohfasern 4,1
Mineralstoffe 1,0

Besondere Inhaltsstoffe

Die Jackfrucht liefert stärkehaltige Energie und sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Artocarpin (Flavon): Antioxidativ, antimikrobiell
  • Lignane und Isoflavone: Hormonähnliche, regulierende Wirkungen
  • Pektine (lösliche Ballaststoffe): Fördern die Verdauung und sättigen nachhaltig
  • Saponine (v. a. in den Samen): Leicht bitter, schleimhautreizend, roh schwer verdaulich

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Jackfrucht“ stammt aus dem Malayalam-Wort „chakka“. Portugiesische Kolonialherren machten daraus „jaca“, woraus sich das englische „jackfruit“ entwickelte.
  • Heilkunde: In der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) werden Frucht, Samen, Latex und Blätter verwendet – etwa bei Verdauungsstörungen, Fieber oder Hauterkrankungen.
  • Nutzpflanze: Aus dem Holz des Baumes gewinnt man einen orangegelben Farbstoff, mit dem die buddhistischen Mönche traditionell ihre Kleider färben. Es wird außerdem für die Herstellung von Möbeln, zum Bootsbau und gelegentlich zu Musikinstrumenten für Gamelan verarbeitet.
    Aus der Gattung Artocarpus sind weitere Arten als Fruchtbäume von Bedeutung. Die Jackfrucht gehört zu den größten Baumfrüchten und neben dem Kürbis zu den schwersten Früchten überhaupt.
  • Mythos und Geschichte: Die Jackfrucht wurde in Indien seit über 6000 Jahren kultiviert und galt in vielen Regionen als „Frucht der Fülle“. In Bangladesch ist sie die Nationalfrucht.
  • Magie und Brauchtum: In Sri Lanka gilt die Jackfrucht als Baum des Lebens und wird zur Geburt gepflanzt. In Ritualen symbolisiert sie Überfluss und Fruchtbarkeit.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Aufgrund ihres üppigen Innenlebens und der kaulifloren Wuchsform wird die Jackfrucht oft mit Fülle, Verborgenem und Mutteraspekten assoziiert. Sie wirkt stabilisierend auf das Sakralchakra (Svadhisthana) und nährt das Urvertrauen.


→ Siehe auch: Brotfruchtbäume, Brotfrucht, Durian, Instinktive Ernährung