Marang

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Marang Artocarpus odoratissima ist eine tropische Fruchtpflanze aus der Familie der Maulbeergewächse mit stark duftender, süßlich-aromatischer Frucht. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Artocarpus odoratissima
Synonyme: Madang, Morangbaum, Terap.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Maulbeergewächse Moraceae
  • Gattung: Brotfruchtbäume Artocarpus
  • Art: Marang

Zu der Gattung der Brotfruchtbäume gehören fünfzig bis sechzig verschiedene Arten. Auch die Früchte folgender Arten werden genutzt:

Marang
Marang, Fruchtfleisch
Marang, Fruchtsegment und Kern

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Heimisch auf den südlichen Philippinen (Mindanao), vereinzelt auch in Borneo. Heute lokal kultiviert in tropischen Regionen Südostasiens.
  • Kennzeichen: Immergrüner, bis fünfundzwanzig Meter hoher Baum; Stamm ca. vierzig Zentimeter im Durchmesser; Blätter wechselständig, elliptisch, sechzehn bis fünfundfünfzig Zentimeter lang und elf bis achtundzwanzig Zentimeter breit; Blüten einzeln in den Blattachseln; Frucht fünfzehn bis zwanzig Zentimeter lang, dreizehn Zentimeter breit, ca. ein Kilogramm schwer, mit dicken, weichen Dornen (keine Verletzungsgefahr).

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Schale der Marang ist sehr dick, kann aber leicht mit den Händen geöffnet werden. Das Fruchtinnere ist in viele Segmente unterteilt, die rund um den ungenießbaren Mittelteil angeordnet sind. Jedes Segment enthält einen Kern. Das Fruchtfleisch ist weiß, sehr süß und aromatisch – oft als Mischung aus Banane und Durian beschrieben. Die Samen schmecken kastanienähnlich.

Saison: In Anbauländern meist während der Regenzeit (Spätsommer bis Herbst).

Lagerung/Haltbarkeit: Die Marang verdirbt sehr schnell und sollte kühl aufbewahrt werden. Ferner empfiehlt es sich, nur die unbedingt erforderlichen Teile der Schale zu entfernen, weil das Fruchtfleisch an der Luft schnell oxidiert und dadurch an Geschmack verliert. Die Kerne können mitgegessen werden.

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser ~74,0
Kohlenhydrate ~22,0
Eiweiße ~1,6
Fette ~0,5
Rohfasern ~1,9
Mineralstoffe ~0,4
Vitamin C ~18 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Fruchtzucker und aromatische Ester: Verleihen der Frucht ihr süßes, duftendes Aroma und fördern die sensorische Sättigung.
  • Ballaststoffe (v. a. löslich): Gut verträglich, fördern die Darmbewegung.
  • Vitamin C, Kalium, Magnesium: Tragen zu Immunsystem, Muskelfunktion und Zellschutz bei.
  • Sekundärstoffe: Mögliche antioxidative Wirkungen (u. a. Polyphenole), jedoch bislang wenig erforscht.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Artocarpus stammt aus dem Griechischen: „artos“ = Brot und „karpos“ = Frucht – bezogen auf die Brotfrucht Artocarpus altilis, den bekanntesten Vertreter der Gattung. Der Artname odoratissima bedeutet „sehr stark duftend“ und verweist auf das intensiv süßliche Aroma der reifen Frucht.
  • Heilkunde: In der lokalen ethnobotanischen Anwendung gelten Rinde und Blätter mancher Artocarpus-Arten als fiebersenkend, das Fruchtfleisch als mild abführend. Die Marang-Frucht selbst wird primär als energiereiches Nahrungsmittel geschätzt, weniger medizinisch verwendet.
  • Nutzpflanze: Obwohl die Marang als die schmackhafteste Frucht aus der Familie der Brotfruchtbäume gilt, hat sie außerhalb der Erzeugerländer nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung. Ursachen dafür sind die geringen Erträge und die schlechte Lagerfähigkeit der Früchte.
  • Mythos und Geschichte: Die Marang gehört zu den ältesten kultivierten Fruchtarten im südlichen Mindanao. In einigen philippinischen Volksgruppen gilt sie als „Baum des Wohlgeruchs“ und als Geschenk der Natur an die Menschen. Das Aufbrechen der Frucht bei Reife wurde als Symbol für Gastfreundschaft und Großzügigkeit gedeutet.
  • Magie und Brauchtum: In ländlichen Regionen wurde Marang traditionell bei besonderen Anlässen oder nach rituellen Handlungen gereicht. Ihr Duft galt als reinigend für Haus und Körper. Mancherorts wurde das Fruchtaroma genutzt, um „schlechte Luft“ oder Streit aus dem Haus zu vertreiben.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Marang steht symbolisch für Genuss in Dankbarkeit und sinnliche Präsenz. Sie öffnet sich von selbst, wenn sie reif ist – ein Bild für Loslassen und reife Fülle. Energetisch wirkt sie erdend, zugleich erhebend. In der Chakra-Lehre wird sie vor allem dem Sakralchakra (Svadhisthana) zugeordnet, das für Genuss, Empfänglichkeit, Lebenslust und Verbindung mit dem Körper steht. Ihr intensiver Duft berührt aber auch das Herzchakra, wenn sie mit Bewusstheit gegessen wird.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre