Hülsenfrüchte in der Rohkost: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Verwendung von Hülsenfrüchten in der Rohkost ist nur in wenigen Fällen sinnvoll. Viele Arten enthalten im rohen Zustand schwer verdauliche oder sogar toxische Substanzen wie Lektine oder Phasin. Dennoch zeigt die Vielfalt der Familie ''Fabaceae'', dass einzelne Arten oder Teile davon – etwa süßes Fruchtfleisch, junge Hülsen oder Keimlinge – roh in Ausnahmen akzeptiert werden können. | Die Verwendung von Hülsenfrüchten in der Rohkost ist nur in wenigen Fällen sinnvoll. Viele Arten enthalten im rohen Zustand schwer verdauliche oder sogar toxische Substanzen wie Lektine oder Phasin. Dennoch zeigt die Vielfalt der Familie ''Fabaceae'', dass einzelne Arten oder Teile davon – etwa süßes Fruchtfleisch, junge Hülsen oder Keimlinge – roh in Ausnahmen akzeptiert werden können. | ||
Besonders in tropischen Regionen entwickeln sich essbare Varianten, die für instinktive Rohköstler gelegentlich interessant sind – etwa der süße Samenmantel der [[Inga]] | Besonders in tropischen Regionen entwickeln sich essbare Varianten, die für instinktive Rohköstler gelegentlich interessant sind – etwa der süße Samenmantel der [[Inga]], das Fruchtmark der [[Tamarinde]] oder der gezielt eingesetzte Verzehr der [[Kassie|Kassie ''Cassia fistula'']]. Letztere wurde in der [[Instincto-Therapie]] nach Guy-Claude Burger sogar häufig als erstes Lebensmittel des Tages konsumiert, um durch ihre leicht abführende Wirkung die Entgiftung des Körpers zu fördern. | ||
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2025, 08:57 Uhr
Hülsenfrüchte in der Rohkost umfassen Samenpflanzen der Familie der Hülsenfrüchtler Fabaceae, deren Schoten oder Samen teilweise auch roh verzehrbar sind. Während viele Hülsenfrüchte im gekochten Zustand zu den Grundnahrungsmitteln gehören, stellt sich in der Rohkosternährung die Frage, welche davon tatsächlich roh genießbar und bekömmlich sind – insbesondere aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Systematische Einordnung
Die Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) ist eine der artenreichsten Pflanzenfamilien weltweit. Typisch ist die Ausbildung von Hülsenfrüchten (Leguminosen), in denen die Samen (Bohnen, Erbsen, Linsen etc.) reifen. Zu den drei wichtigsten Unterfamilien zählen:
- Schmetterlingsblütler (Faboideae)
- Mimosengewächse (Mimosoideae)
- Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
Rohkostrelevanz
Die Verwendung von Hülsenfrüchten in der Rohkost ist nur in wenigen Fällen sinnvoll. Viele Arten enthalten im rohen Zustand schwer verdauliche oder sogar toxische Substanzen wie Lektine oder Phasin. Dennoch zeigt die Vielfalt der Familie Fabaceae, dass einzelne Arten oder Teile davon – etwa süßes Fruchtfleisch, junge Hülsen oder Keimlinge – roh in Ausnahmen akzeptiert werden können.
Besonders in tropischen Regionen entwickeln sich essbare Varianten, die für instinktive Rohköstler gelegentlich interessant sind – etwa der süße Samenmantel der Inga, das Fruchtmark der Tamarinde oder der gezielt eingesetzte Verzehr der Kassie Cassia fistula. Letztere wurde in der Instincto-Therapie nach Guy-Claude Burger sogar häufig als erstes Lebensmittel des Tages konsumiert, um durch ihre leicht abführende Wirkung die Entgiftung des Körpers zu fördern.
Einige einheimische Arten wie Zuckererbse oder Augenbohne werden ebenfalls in kleinen Mengen roh vertragen, solange sie jung und frisch sind.
Auch einige Wildpflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchtler bieten roh interessante Bestandteile: So lassen sich etwa die Triebspitzen von Wicke, Zaun- oder Platterbse, breitblättrige zart und süßlich genießen – sie werden instinktiv als angenehm empfunden.
Die Erfahrungen sind individuell verschieden und stark vom sensorischem Feedback abhängig. Insgesamt bleibt der Einsatz von Hülsenfrüchten in der instinktiven Rohkost eher experimentell, mit Tendenz zu tropischen, süßlichen oder zartgrünen Ausnahmen.
Mögliche roh essbare Hülsenfrüchte
Trivialname | Wissenschaftlicher Name | Essbarer Teil | Rohkosttauglichkeit |
---|---|---|---|
Zuckererbse | Pisum sativum var. saccharatum | Junge Hülsen | roh gut verträglich, süßlich |
Augenbohne | Vigna unguiculata | Junge Schoten | vereinzelt roh verzehrt, vorsichtig testen |
Bengkoang | Pachyrhizus erosus | Knolle | roh sehr beliebt, süßlich-saftig |
Inga | Inga edulis | Samenmantel | roh süß und angenehm |
Tamarinde | Tamarindus indica | Fruchtfleisch | säuerlich-süß, in kleinen Mengen roh genießbar |
Platterbse, Knollen- | Lathyrus tuberosus | Junge Triebspitzen | zart, süßlich, roh gut essbar |
Wicke, Zaun- | Vicia sepium | Junge Triebe | roh angenehm, zartgrün |
Bockshornklee, griechischer | Trigonella foenum-graecum | Keimlinge | in kleinen Mengen roh verzehrbar |
Luzerne, blaue | Medicago sativa | Keimlinge | gut verträglich, häufig roh genutzt |
Kichererbse | Cicer arietinum | Keimlinge | in kleinen Mengen möglich |
Mungbohne | Vigna radiata | Keimlinge | möglich, je nach Frische |
Lablabbohne | Lablab purpureus | junge Hülsen | nur sehr junge Hülsen geringfügig interessant |
Antinährstoffe in Hülsenfrüchten
Viele rohe Hülsenfrüchte enthalten:
- Lektine: können Verdauungsstörungen und Entzündungen fördern
- Phasin: stark giftig in rohen Bohnen (z. B. Gartenbohne)
- Trypsin-Inhibitoren: hemmen Eiweißverdauung
- Oxalsäure und Saponine: je nach Art enthalten
Rohkost-Tipps
- Vorsichtiges Kosten einzelner Exemplare instinktiv sinnvoll
- Frische, junge Schoten sind oft verträglicher als reife Samen
- Keimung, Fermentation oder Trocknung können Bekömmlichkeit erhöhen
- Tropische Arten (z. B. Inga, Tamarinde) sind in der Regel besser roh verzehrbar
- Bitterkeit, schleimige Textur oder aufdringlicher Geruch sind Warnzeichen
Heilkunde und Symbolik
Hülsenfrüchte gelten in traditionellen Kulturen oft als Zeichen für Fruchtbarkeit, Vorratshaltung und Nahrungsfülle. In der Pflanzenheilkunde spielen fermentierte oder geröstete Samen eine größere Rolle als rohe Varianten.
Grenzen der Rohkostnutzung
Trotz ihrer Nährstoffdichte gelten viele Hülsenfrüchte roh als problematisch. Wer eine instinktive oder tierbetonte Rohkost praktiziert, greift oft nur in Ausnahmefällen zu Hülsenfrüchten – z. B. bei frischen Tropenfrüchten mit süßem Fruchtmark oder als kurzfristiges Geschmackserlebnis.
→ Siehe auch: Instincto-Therapie, Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Antinährstoffe in der Rohkost