Lablabbohne
Lablabbohne Lablab purpureus ist eine wärmeliebende Hülsenfrucht aus der Familie der Schmetterlingsblütler mit farbigen Blüten und flachen, meist violetten Schoten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Lablab purpureus
Synonyme: Indische Bohne, Hyazinthenbohne, Ägyptische Bohne.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Schmetterlingsblütenartige Fabidae
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
- Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Gattung: Lablab
- Art: Lablabbohne
Die Gattung Lablab ist monotypisch. Lablab purpureus ist die einzige Art und wurde früher der Gattung Dolichos zugeordnet.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Lablabbohne stammt ursprünglich aus Afrika, wurde aber früh in Südasien eingeführt und kultiviert. Heute wird sie in tropischen und subtropischen Regionen weltweit angebaut, besonders in Indien, Afrika, Südostasien und Mittelamerika.
- Kennzeichen: Die Lablabbohne ist eine rasch wachsende, mehrjährige Kletterpflanze mit auffälligen Blüten in Weiß, Violett oder Rosa. Die Blätter sind dreizählig, die Hülsen flach, sichelförmig und oft violett überlaufen. Die Samen sind flach und meist hell mit dunklem Nabel. Die Pflanze bildet eine tiefreichende Pfahlwurzel aus.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die jungen, unreifen Hülsenkönnen können in kleinen Mengen roh probiert werden. Reife Bohnen sind roh nicht genießbar, da sie wie viele Leguminosen toxische Lektine und Cyanogene enthalten. Instinktive Rohköstler berichten, dass frisch geerntete, sehr zarte Schoten gelegentlich attraktiv sind, jedoch meist schnell sensorisch abgelehnt werden. Keimlinge und Sprossen sind ebenfalls problematisch und sollten roh gemieden werden.
Saison: Je nach Anbaugebiet tropisch ganzjährig, in Europa bei Anzucht ab Hochsommer (Juli–September)
Lagerung/Haltbarkeit: Junge Hülsen sind frisch nur wenige Tage haltbar, bei Zimmertemperatur verderben sie schnell. Getrocknete Samen sind lange lagerfähig – jedoch roh ungeeignet.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g getrocknete Samen |
---|---|
Wasser | 10,4 |
Kohlenhydrate | 57,2 |
Eiweiße | 23,2 |
Fette | 1,0 |
Rohfasern | 5,0 |
Mineralstoffe | 3,2 |
Vitamin C | 0 mg |
Kalzium | 150 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält sowohl wertvolle als auch antinutritive Substanzen – je nach Reifegrad und Verarbeitung:
- Lektine und Proteaseinhibitoren: hemmen Verdauung, werden durch Kochen deaktiviert
- Cyanogene Glycoside (in Samen): können toxisch wirken
- Saponine: schleimlösende, schäumende Eigenschaften – in moderaten Mengen
- Ballaststoffe und Eiweiß: hohe Nährstoffdichte nach Zubereitung
- Eisen, Magnesium, Kalzium: wichtig für Blutbildung, Knochenstoffwechsel und Muskelregulation
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Lablab“ stammt aus indischen Sprachen; „purpureus“ verweist auf die violette Färbung vieler Sorten. Die Bezeichnung „Hyazinthenbohne“ ist auf die dekorativen Blüten zurückzuführen.
- Heilkunde: In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Lablab purpureus als stärkend, magenfreundlich und feuchtigkeitsausleitend beschrieben – jedoch stets verarbeitet. In der Ayurveda kommt die Bohne in gekochter Form bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz.
- Nutzpflanze: Die Lablabbohne wird sowohl als Gemüse, Futterpflanze als auch als Gründüngung genutzt. In warmen Regionen dient sie als Sichtschutz, Bienenweide oder Kübelpflanze. Junge Schoten gelten als zartes Kochgemüse, reife Samen als Proteinquelle.
- Mythos und Geschichte: Die Lablabbohne wird in Indien seit über 2000 Jahren angebaut. In spirituellen Ritualen symbolisierte sie in manchen Regionen Reichtum und Fruchtbarkeit, besonders in Verbindung mit lila Farbtönen und Rankpflanzen.
- Magie und Brauchtum: Ihre purpurnen Blüten gelten in Südindien als Zeichen des Schutzes. In Gartenritualen wurde sie als „Hüterin der Grenzen“ gepflanzt – ein traditionelles Bild für Rankpflanzen mit spiralförmigem Wachstum.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Lablabbohne symbolisiert Anpassungsfähigkeit, Pioniergeist und das Streben nach Licht. Sie wächst schnell, klettert in die Höhe und bringt dennoch in der Erde nährende Wurzeln hervor. Energetisch berührt sie das Sakralchakra (Svadhisthana), das für Sinnlichkeit, Wandel und Kreativkraft steht.
→ Siehe auch: Hülsenfrüchte in der Rohkost, Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Antinährstoffe in der Rohkost