Platterbse, Knollen-

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Knollen-Platterbse Lathyrus tuberosus ist eine ausdauernde, krautige Kletterpflanze mit essbaren Wurzelknollen. Sie gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und war früher als Nahrungspflanze bekannt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Lathyrus tuberosus
Synonyme: Erdnußwicke, Knollige Platterbse, Erdnuss-Platterbse, Erdkastanie, Grundbirne, Kaffeebohnen, Knollige Platterbse, Saubohne, Schweinenuss, Franz. Pois tubéreux, Engl. Tuberous pea.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Platterbsen Lathyrus
  • Art: Knollen-Platterbse

Zur Gattung der Platterbsen gehören ca. 160 Arten, in Europa kommen unter anderem folgende Arten vor:

  • Ranken-Platterbse, Nackte Platterbese Lathyrus aphaca
  • Rote Platterbse Lathyrus cicera
  • Verschiedenblättrige Platterbse Lathyrus heterophyllus
  • Behaarte Platterbse Lathyrus hirsutus
  • Breitblättrige Platterbse Lathyrus latifolius
  • Gras-Platterbse Lathyrus nissolia
  • Wohlriechende Platterbse Lathyrus odoratus
  • Sumpf-Platterbse Lathyrus palustris
  • Wiesen-Platterbse Lathyrus pratensis
  • Wilde Platterbse Lathyrus sylvestris
  • Frühlings-Platterbse Lathyrus vernus
Knollen-Platterbse
Knollen-Platterbse, Blüte
Knollen-Platterbse, Blatt

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Westasien.
  • Standorte: Getreidefelder, Brachen, Ödland und Wegränder; braucht kalkhaltigen, nicht zu feuchten, lockeren Lehm- oder Tonboden.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis einhundert Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel niederliegend oder kletternd, einfach oder verzweigt, deutlich vierkantig, höchstens zwei Millimeter dick, kahl; Blätter mit nur einem Teilblättchenpaar und einer einfachen oder verzweigten Ranke, Teilblättchen eineinhalb bis vier Zentimeter lang und ca. einen Zentimeter breit, kahl, stumpf hell graugrün; zwei bis fünf Blüten in Trauben in den Achseln der oberen Blätter, Blütenstandstiel fünf bis zwölf Zentimeter lang, Blüten eineinhalb bis zwei Zentimeter lang, hell purpurrot; Blütezeit: Juni bis August; Frucht ca. drei Zentimeter lange Hülse mit drei bis sechs Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blüten und Blätter von April bis Juni, die Samen im August, die Wurzelknollen im Herbst.

Alle Pflanzenteile schmecken erbsenartig.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Knollen enthalten:

  • Stärke und Inulin: Liefert Energie, fördert eine gesunde Darmflora
  • Aromatische Aminosäuren: Tragen zum angenehmen Geschmack bei
  • Vitamine der B-Gruppe: Unterstützen den Energiestoffwechsel
  • Spurenelemente wie Kalium und Eisen: Wichtig für Nerven- und Blutbildung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Lathyrus stammt aus dem Griechischen (λάθυρος), eine Bezeichnung für Hülsenfrüchte. Der Artname tuberosus weist auf die knolligen Wurzeln hin (lat. tuber = Knolle).
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurden die Knollen gelegentlich bei Verdauungsbeschwerden empfohlen. Eine medizinische Bedeutung ist heute kaum mehr bekannt.
  • Nutzpflanze: Die Knollen-Platterbse wurde in Europa bis ins 18. Jahrhundert als Nahrungspflanze kultiviert. Die essbaren Knollen galten als Delikatesse, besonders in Frankreich und Süddeutschland. Heute ist sie weitgehend in Vergessenheit geraten, erlebt aber im Zuge von Permakultur und Wildpflanzenküche eine gewisse Renaissance.
  • Mythos und Geschichte: Bereits im Mittelalter bekannt und in Klostergärten gepflegt. Der französische Name „Pois tubéreux“ weist auf ihre einstige Beliebtheit hin. Berichte über ihren Anbau stammen auch aus der frühen Neuzeit.
  • Magie und Brauchtum: Keine spezifischen rituellen Verwendungen überliefert; allgemein galt sie als Symbol für Fruchtbarkeit aufgrund ihrer unterirdischen Speicherorgane.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Als Pflanze, die unscheinbar unterirdisch nährende Reserven bildet, steht die Knollen-Platterbse für verborgenes Potenzial und innere Reifung. Energetisch kann sie dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet werden.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre