Yambohne

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Yambohne Pachyrhizus erosus ist eine tropische Knollenpflanze mit knackigem, saftig-süßem Fruchtfleisch, deren Wurzel roh verzehrt werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Pachyrhizus erosus
Synonyme: Bengkoang, Jícama, Mexikanische Kartoffel, Singkamas, Mexican Turnip, Chinese Potato.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Yambohnen Pachyrhizus
  • Art: Yambohne
Bengkoang, Knollen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Südamerika; kultiviert in allen tropischen Regionen.
  • Kennzeichen: Bis zu fünf Meter lang rankende, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel rauh behaart; Blätter lang gestielt, dreiteilig gefiedert, Seitenblätter fast so groß wie Mittelblatt, rhombisch, breit gezähnt oder gelappt ; Blütenstände traubig, bis siebzig Zentimeter lang, mit ein bis fünf Blüten, weiß, blauviolett oder korallrot; Hülsenfrüchte, acht bis vierzehn Zentimeter lang mit fünf bis zehn Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Yambohne ist für ihren süßlich-erfrischenden Geschmack und ihre knackige Textur bekannt. Das weiße, saftige Knollenfleisch erinnert an eine Mischung aus Apfel und Wasserkastanie.

Saison: In tropischen Regionen ganzjährig verfügbar; in Europa meist von Herbst bis Frühjahr im Handel.

Lagerung/Haltbarkeit:Unversehrte Knollen halten sich bei 12–16 °C und trockener Lagerung bis zu zwei Monate. Angeschnittene Stücke sollten gekühlt und luftdicht verpackt innerhalb einer Woche verzehrt werden.

Anzucht: Samen über Nacht in Wasser einweichen. Nach den letzten Frösten ins Gewächshaus oder ins Freiland auspflanzen. Die Wurzeln werden vor den ersten Herbstfrösten geerntet.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 90,0
Kohlenhydrate 8,8
Eiweiße 0,7
Fette 0,1
Rohfasern 4,9
Mineralstoffe 0,5
Vitamin C 20–21 mg
Kalzium 12–20 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Yambohne enthält Inulin, ein präbiotischer Ballaststoff, der die Darmflora unterstützt und den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der wissenschaftliche Gattungsname Pachyrhizus leitet sich aus dem Griechischen ab: „pachys“ (παχύς) bedeutet „dick“ oder „kräftig“ und „rhiza“ (ῥίζα) heißt „Wurzel“. Dies verweist auf die stark verdickte, fleischige Speicherwurzel der Pflanze, die das essbare Speicherorgan darstellt.
    Der Artname erosus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „ausgefressen“, „ausgehöhlt“ oder „angekaut“. Dies könnte sich auf die raue oder unregelmäßige Oberfläche der Wurzel oder auf die Erscheinung der Knolle nach Ernte und Verarbeitung beziehen.
    Trivialnamen wie Jícama gehen auf das Nahuatl-Wort „xīcamatl“ zurück, das in vorspanischer Zeit bei den Azteken für diese Knolle gebräuchlich war und „saftige Wurzel“ oder „wasserhaltige Knolle“ bedeutete.
    Auch Yambohne ist im Deutschen verbreitet, wobei „Bohne“ sich auf die botanische Zugehörigkeit zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) bezieht, obwohl die essbare Wurzel genutzt wird.
  • Heilkunde: Traditionell wird die Yambohne zur Förderung der Verdauung und als kühlendes Lebensmittel in heißen Klimazonen geschätzt.
    Die Samen sollen gegen Würmer wirken.
  • Nutzpflanze: Neben der kulinarischen Nutzung dient die Pflanze als Gründüngung durch ihre Fähigkeit zur Stickstofffixierung. Die Samen enthalten Rotenon, ein natürliches Insektizid, das jedoch giftig ist und nicht verzehrt werden sollte.
    Die Samen werden pulversisiert als Insektizid verwendet.
  • Magie und Brauchtum: In einigen Kulturen gilt die Yambohne als Symbol für Fruchtbarkeit und wird in entsprechenden Ritualen verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Yambohne steht symbolisch für Erdung und Vitalität. Sie wird dem Wurzelchakra zugeordnet und soll Stabilität sowie Lebensenergie fördern.


→ Siehe auch: Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Hülsenfrüchte in der Rohkost‎‎, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre