Zuckererbse

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Zuckererbse Pisum sativum var. saccharatum ist eine essbare Kulturform der Gartenerbse mit zarten, süßen Hülsen, die mitsamt den noch unreifen Samen roh verzehrt werden können. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Pisum sativum var. saccharatum
Synonyme: Kaiserschote, Zuckerhülse, Zuckerschote, Mangetout (engl.)

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Schmetterlingsblütenartige Fabidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Pisum
  • Art: Gartenerbse

Die Gattung Pisum umfasst v. a. die kultivierte Erbse Pisum sativum mit mehreren Unterarten – darunter Palerbsen, Markerbsen und Zuckererbsen.

Junge, rohe Zuckererbsen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Zuckererbse stammt wie die übrigen Erbsenformen ursprünglich aus Vorderasien und dem Mittelmeerraum. Sie wird heute weltweit kultiviert, vor allem in gemäßigten Regionen. Der Anbau erfolgt meist im Frühjahr oder Herbst.
  • Kennzeichen: Zuckererbsen sind einjährige, krautige Kletterpflanzen mit gefiederten Blättern und Ranken. Die Hülsen sind flach, zart und enthalten unreife, weiche Samen. Sie sind in der Regel grün, können aber auch violett überhaucht sein. Die Schoten werden im jungen Zustand geerntet – noch bevor sich die Samen vollständig ausbilden.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die ganze Hülse inklusive der zarten, süßen Samen kann roh gegessen werden. Der Geschmack ist mild süßlich, erbsig und angenehm saftig. Instinktive Rohköstler berichten von einem klaren sensorischen Interesse bei frischer Ware. Als Frischgemüse ist die Zuckererbse eine der wenigen Hülsenfrüchte, die roh sehr gut vertragen werden. Der Reifegrad ist entscheidend: nur sehr junge, zarte Hülsen sind roh attraktiv.

Saison: Frühjahr bis früher Sommer (Freiland), ganzjährig im geschützten Anbau

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Zuckererbsen sind empfindlich und sollten möglichst bald verzehrt werden. Im Kühlschrank sind sie ein bis drei Tage haltbar. Länger gelagerte Hülsen verlieren schnell an Süße und Zartheit.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 90,0
Kohlenhydrate 6,1
Eiweiße 2,5
Fette 0,2
Rohfasern 2,1
Mineralstoffe 0,8
Vitamin C 40–60 mg
Kalzium 25–40 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Zuckererbsen enthalten eine Vielzahl an wertvollen Inhaltsstoffen, die auch roh gut aufgenommen werden können:

  • Fruchtzucker (Saccharose, Glukose): liefert natürliche Energie
  • Ballaststoffe (z. B. Zellulose, Hemizellulose): fördern Darmgesundheit
  • Saponine (geringe Mengen): immunmodulierend – bei rohem Verzehr unproblematisch
  • Vitamin C: antioxidativ, stärkt das Immunsystem

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Sortenname „saccharatum“ bedeutet „gezuckert“ oder „zuckerhaltig“ und verweist auf die süßen Hülsen.
  • Heilkunde: Traditionell galten grüne Erbsen als harntreibend und stoffwechselanregend. Zuckererbsen spielen in der Naturheilkunde kaum eine Rolle, werden aber in der Ernährungsberatung als leicht verdauliches Frischgemüse geschätzt.
  • Nutzpflanze: Die Zuckererbse zählt zu den wichtigsten Speiseerbsen für den Frischverzehr. In Gärten kann sie einfach gezogen werden – auch als Rankhilfe für andere Kulturen. Die Pflanze reichert über Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden an und eignet sich daher gut für Fruchtfolge oder Permakultur.
  • Mythos und Geschichte: Bereits in der Antike wurden verschiedene Erbsenformen kultiviert. Zuckererbsen als eigene Form sind seit dem Mittelalter bekannt. In Asien und Europa galten sie als zarte Delikatesse, die dem Adel vorbehalten war.
  • Magie und Brauchtum: Erbsen wurden in vielen Kulturen mit Fruchtbarkeit, Schutz und Wohlstand assoziiert. Die süßen, grünen Schoten symbolisierten neues Leben und zarte Fülle. In ländlichen Regionen galt das Ausstreuen von Erbsensamen als Segen für Acker und Vieh.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Zuckererbse steht für Lebendigkeit, Wachstum und die zarte Kraft des Frühlings. Sie vermittelt eine spielerische Leichtigkeit und Freude am Entfalten. Energetisch wirkt sie unterstützend auf das Sakralchakra (Svadhisthana), das mit Genuss, Kreativität und Beziehung zum Körper verbunden ist.


→ Siehe auch: Augenbohne, Hülsenfrüchte in der Rohkost, Mangold