Habichtskraut, kleines: Unterschied zwischen den Versionen
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Synonyme: Augenwurz, Felsenblümeli, Dukatenröschen, Nagelkraut, Mausohr, Langhaariges Habichtskraut. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Hieracium pilosella''<br> | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Vorkommen:''' Europa, Nordasien, Nordamerika. | |||
*'''Standorte:''' Halbtrockenrasen, Trockenrasen, Heiden, Wegraine, auch in lichten Wäldern und in Felsspalten, meidet stark beschattete Standorte; auf unterschiedlichen Böden; sehr häufig. | |||
Kennzeichen: Fünf bis fünfzehn Zentimeter, selten bis dreißig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel einfach, blattlos, behaart; Blätter grundständig, länglich, ganzrandig, mit wenigen bis zahlreichen langen Haaren, auf der Oberseite grün bis blaugrün, auf der Unterseite graufilzig; Blütenköpfe hellgelb, auf der Unterseite oft rötlich, einzeln, mit zahlreichen Zungenblüten, Hülle behaart; Frucht (Achäne = einsamige nußartige Frucht) mit schmutzig-weißer Haarkrone; Pflanze meist mit beblätterten Ausläufern. | *'''Kennzeichen:''' Fünf bis fünfzehn Zentimeter, selten bis dreißig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel einfach, blattlos, behaart; Blätter grundständig, länglich, ganzrandig, mit wenigen bis zahlreichen langen Haaren, auf der Oberseite grün bis blaugrün, auf der Unterseite graufilzig; Blütenköpfe hellgelb, auf der Unterseite oft rötlich, einzeln, mit zahlreichen Zungenblüten, Hülle behaart; Blütezeit: Mai bis Oktober; Frucht (Achäne = einsamige nußartige Frucht) mit schmutzig-weißer Haarkrone; Pflanze meist mit beblätterten Ausläufern. | ||
Verwechslung: Die Habichtskräuter lassen sich voneinander nur schwer unterscheiden, können aber alle ähnlich verwendet werden. Sie können außerdem mit Vertretern der Gattung [[Pippau]] oder dem [[Löwenzahn, gewöhnlicher|Löwenzahn]] ''Taraxacum officinale'' verwechselt werden. Die Verwechslung ist jedoch unbednklich, da alle Arten essbar sind. | *'''Verwechslung:''' Die Habichtskräuter lassen sich voneinander nur schwer unterscheiden, können aber alle ähnlich verwendet werden. Sie können außerdem mit Vertretern der Gattung [[Pippau]] oder dem [[Löwenzahn, gewöhnlicher|Löwenzahn]] ''Taraxacum officinale'' verwechselt werden. Die Verwechslung ist jedoch unbednklich, da alle Arten essbar sind. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Oberirdische Pflanzenteile von Juni bis Oktober. | '''Sammelgut und Sammelzeit: Oberirdische Pflanzenteile von Juni bis Oktober. | ||
Der Geschmack der Blätter ist leicht bitter, erinnert entfernt an [[Löwenzahn, gewöhnlicher|Löwenzahn]], aber oft milder. Der Milchsaft kann leicht reizend wirken, wurde aber selten als unangenehm empfunden. Die Blüten sind recht mild im Geschmack. | |||
Kultur im eigenen Garten: Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder durch Stecklinge, welche im Frühjahr oder Herbst geschnitten werden können. Saatgut auf die Erde streuen und leicht andrücken, nicht bedecken. | '''Kultur im eigenen Garten:''' Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder durch Stecklinge, welche im Frühjahr oder Herbst geschnitten werden können. Saatgut auf die Erde streuen und leicht andrücken, nicht bedecken. | ||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Pflanze enthält eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe mit potenziell gesundheitsförderlicher Wirkung: | |||
*'''Umbelliferon (ein Cumarinderivat):''' Mild antibakteriell, leberunterstützend | |||
*'''Bitterstoffe und Gerbstoffe:''' Verdauungsfördernd, adstringierend | |||
*'''Flavonoide:''' Antioxidativ und entzündungshemmend | |||
*'''Vitamin C:''' Unterstützt das Immunsystem und wirkt zellschützend | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
*'''Namensgebung:''' „Mausohr“ bezieht sich auf die Form und Behaarung der Blätter. Der Gattungsname ''Hieracium'' stammt vom griechischen „hierax“ (Habicht) – einer Legende nach sollten Habichte die Pflanze nutzen, um ihre Sehkraft zu schärfen. | |||
*'''Heilkunde:''' ''Hieracium pilosella'' wurde in der Volksheilkunde als blutstillendes, harntreibendes und schleimlösendes Mittel verwendet. Anwendung bei Durchfall, Husten, Wundbehandlung und in der klösterlichen Kräuterheilkunde als "Lungenkraut". | |||
*'''Nutzpflanze:''' Keine gezielte Nutzung in der Landwirtschaft. In naturnahen Gärten gelegentlich toleriert oder bewusst erhalten wegen seiner Nektarquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Bereits im Altertum erwähnt, galt das Kraut als Mittel zur Stärkung der Sehkraft. In mittelalterlichen Kräuterbüchern wurde es als vielseitige „Armenapotheke“ geführt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Früher Bestandteil von Kräuterbündeln zur Sommersonnenwende. Die Pflanze galt als schützend, reinigend und aufhellend. In der Alpenregion als Bestandteil von Räucherungen bei Erkrankungen oder zur Raumklärung genutzt. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Das Kleine Habichtskraut symbolisiert Wachheit, Durchhaltevermögen und Lichtkraft. Es wirkt auf das Stirnchakra (Ajna) und unterstützt klares Sehen – sowohl äußerlich als auch innerlich. In der instinktiven Deutung hilft es, kleine Kräfte mit großer Wirkung zu entdecken. | |||
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Aktuelle Version vom 27. Mai 2025, 19:10 Uhr
Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella) ist eine mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie wächst bevorzugt auf mageren, sonnigen Wiesen und fällt durch ihre flach ausgebreitete Rosette und die gelben Zungenblüten auf. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Hieracium pilosella
Synonyme: Augenwurz, Felsenblümeli, Dukatenröschen, Nagelkraut, Mausohr, Langhaariges Habichtskraut.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Asternartige Asterales
- Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
- Unterfamilie: Cichorioideae
- Gattung: Habichtskräuter Hieracium
- Art: Kleines Habichtskraut
Allgemeine Informationen zur artenreichen Gattung Hieracium und weiteren Arten sind hier zu finden: Habichtskräuter.
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Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Nordasien, Nordamerika.
- Standorte: Halbtrockenrasen, Trockenrasen, Heiden, Wegraine, auch in lichten Wäldern und in Felsspalten, meidet stark beschattete Standorte; auf unterschiedlichen Böden; sehr häufig.
- Kennzeichen: Fünf bis fünfzehn Zentimeter, selten bis dreißig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel einfach, blattlos, behaart; Blätter grundständig, länglich, ganzrandig, mit wenigen bis zahlreichen langen Haaren, auf der Oberseite grün bis blaugrün, auf der Unterseite graufilzig; Blütenköpfe hellgelb, auf der Unterseite oft rötlich, einzeln, mit zahlreichen Zungenblüten, Hülle behaart; Blütezeit: Mai bis Oktober; Frucht (Achäne = einsamige nußartige Frucht) mit schmutzig-weißer Haarkrone; Pflanze meist mit beblätterten Ausläufern.
- Verwechslung: Die Habichtskräuter lassen sich voneinander nur schwer unterscheiden, können aber alle ähnlich verwendet werden. Sie können außerdem mit Vertretern der Gattung Pippau oder dem Löwenzahn Taraxacum officinale verwechselt werden. Die Verwechslung ist jedoch unbednklich, da alle Arten essbar sind.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Oberirdische Pflanzenteile von Juni bis Oktober.
Der Geschmack der Blätter ist leicht bitter, erinnert entfernt an Löwenzahn, aber oft milder. Der Milchsaft kann leicht reizend wirken, wurde aber selten als unangenehm empfunden. Die Blüten sind recht mild im Geschmack.
Kultur im eigenen Garten: Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder durch Stecklinge, welche im Frühjahr oder Herbst geschnitten werden können. Saatgut auf die Erde streuen und leicht andrücken, nicht bedecken.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe mit potenziell gesundheitsförderlicher Wirkung:
- Umbelliferon (ein Cumarinderivat): Mild antibakteriell, leberunterstützend
- Bitterstoffe und Gerbstoffe: Verdauungsfördernd, adstringierend
- Flavonoide: Antioxidativ und entzündungshemmend
- Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und wirkt zellschützend
Wissenswertes
- Namensgebung: „Mausohr“ bezieht sich auf die Form und Behaarung der Blätter. Der Gattungsname Hieracium stammt vom griechischen „hierax“ (Habicht) – einer Legende nach sollten Habichte die Pflanze nutzen, um ihre Sehkraft zu schärfen.
- Heilkunde: Hieracium pilosella wurde in der Volksheilkunde als blutstillendes, harntreibendes und schleimlösendes Mittel verwendet. Anwendung bei Durchfall, Husten, Wundbehandlung und in der klösterlichen Kräuterheilkunde als "Lungenkraut".
- Nutzpflanze: Keine gezielte Nutzung in der Landwirtschaft. In naturnahen Gärten gelegentlich toleriert oder bewusst erhalten wegen seiner Nektarquelle für Wildbienen und Schmetterlinge.
- Mythos und Geschichte: Bereits im Altertum erwähnt, galt das Kraut als Mittel zur Stärkung der Sehkraft. In mittelalterlichen Kräuterbüchern wurde es als vielseitige „Armenapotheke“ geführt.
- Magie und Brauchtum: Früher Bestandteil von Kräuterbündeln zur Sommersonnenwende. Die Pflanze galt als schützend, reinigend und aufhellend. In der Alpenregion als Bestandteil von Räucherungen bei Erkrankungen oder zur Raumklärung genutzt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Das Kleine Habichtskraut symbolisiert Wachheit, Durchhaltevermögen und Lichtkraft. Es wirkt auf das Stirnchakra (Ajna) und unterstützt klares Sehen – sowohl äußerlich als auch innerlich. In der instinktiven Deutung hilft es, kleine Kräfte mit großer Wirkung zu entdecken.