Himbeere, rotborstige: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Rubus phoenicolasius''<br>
'''Rotborstige Himbeere''' (''Rubus phoenicolasius'') ist eine wild wachsende Beerenpflanze mit auffällig roten, borstigen Trieben und aromatischen, essbaren Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Japanische Weinbeere.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Rubus phoenicolasius''<br>
'''Synonyme:''' Japanische Weinbeere, Japanische Himbeere, Wein-Himbeere.


===Systematik===
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*Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma''
*Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma''
*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona''
*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona''
*Unterklasse: Rosenähnliche ''Rosales''
*Unterklasse: Rosenähnliche ''Rosidae''
*Ordnung: Rosenartige ''Rosales''
*Ordnung: Rosenartige ''Rosales''
*Familie: Rosengewächse ''Rosaceae''
*Familie: Rosengewächse ''Rosaceae''
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: China, Korea, Japan; eingebürgert in wintermilden Gebieten Europas; braucht humosen und kalkreichen Boden.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' China, Korea, Japan; eingebürgert in wintermilden Gebieten Europas; braucht humosen und kalkreichen Boden.


Kennzeichen: Ein bis drei Meter hoher, dicht verzweigter, laubabwerfender Strauch; Zweige mit vielen roten Drüsenborsten, wenig Stacheln; Blätter unpaarig, meist drei-, selten fünfteilig gefiedert, endständige Teilblätter eiförmig, gelappt und doppelt gezähnt, vier bis acht Zentimeter lang, zwei bis fünf Zentimeter breit, auf der Unterseite weiß behaart, Stiel zwei bis drei Zentimeter lang, seitliche Teilblätter eiförmig, spitz zulaufend, nahezu ungestielt; Blütenstand Schirmrispe am Ende der Zweige, Einzelblüte hell rosa; Frucht Beeren-Sammelsteinfrucht, orangerot.
*'''Kennzeichen:''' Ein bis drei Meter hoher, dicht verzweigter, laubabwerfender Strauch; Zweige mit vielen roten Drüsenborsten, wenig Stacheln; Blätter unpaarig, meist drei-, selten fünfteilig gefiedert, endständige Teilblätter eiförmig, gelappt und doppelt gezähnt, vier bis acht Zentimeter lang, zwei bis fünf Zentimeter breit, auf der Unterseite weiß behaart, Stiel zwei bis drei Zentimeter lang, seitliche Teilblätter eiförmig, spitz zulaufend, nahezu ungestielt; Blütenstand Schirmrispe am Ende der Zweige, Einzelblüte hell rosa; Frucht Beeren-Sammelsteinfrucht, orangerot.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die Beeren sind sehr saftig und weich und schmecken aromatisch süß-säuerlich. Manche erinnert das Aroma an eine [[Kiwi]].
Die Beeren sind sehr saftig und weich und schmecken aromatisch süß-säuerlich. Manche erinnert das Aroma an eine [[Kiwi]].


Saison: August bis September.
'''Saison:''' August bis September.
 
'''Anzucht:''' In Gegenden mit mildem Weinbauklima kann die Rotborstige Himbeere auch in Deutschland angebaut werden. Sie braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und durchlässigen, feuchten Boden. Die Ruten werden sehr lang, eine Rankhilfe ist deshalb von Vorteil. Die Früchte wachsen an den Ruten des zweiten Jahres, die nach der Ernte bodennah zurückgeschnitten werden können.
 
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Anzucht: In Gegenden mit mildem Weinbauklima kann die Rotborstige Himbeere auch in Deutschland angebaut werden. Sie braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und durchlässigen, feuchten Boden. Die Ruten werden sehr lang, eine Rankhilfe ist deshalb von Vorteil. Die Früchte wachsen an den Ruten des zweiten Jahres, die nach der Ernte bodennah zurückgeschnitten werden können.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Weinbeere enthält viele bioaktive Stoffe, ähnlich wie andere ''Rubus''-Arten:
*'''Anthocyane:''' wirksame Antioxidantien, zellschützend 
*'''Gerbstoffe:''' adstringierend, leicht konservierend 
*'''Ellagsäure:''' entzündungshemmend, potenziell krebshemmend 
*'''Pektine:''' ballaststoffreich, verdauungsfördernd 


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der botanische Artname ''phoenicolasius'' ist von den griechischen Wörtern ''phoinix'' = purpurrot und ''lasius'' = dichtbehaart, zottig abgeleitet. Den deutschen Namen "Weinbeere" bekam sie vermutlich, weil man sie zum ersten Mal in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts an einem ehemaligen Weinberg nahe Konstanz beobachtet hatte.
*'''Namensgebung:''' Der Artname ''phoenicolasius'' leitet sich vom griechischen „phoinix“ (purpurrot) und „lasios“ (zottig/behaart) ab – bezugnehmend auf die rotborstige Erscheinung der Ranken. Den deutschen Namen "Weinbeere" bekam sie vermutlich, weil man sie zum ersten Mal in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts an einem ehemaligen Weinberg nahe Konstanz beobachtet hatte.
 
*'''Heilkunde:''' In Asien wird die Pflanze traditionell zur Stärkung, als mildes Tonikum und bei Frauenbeschwerden genutzt. Die Früchte gelten als kühlend, harntreibend und blutbildend.
 
*'''Nutzpflanze:''' Als robuste Wildobstart geeignet für naturbelassene Gärten, Waldgärten oder Permakultur. Beeren können frisch gegessen, getrocknet oder entsaftet werden.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Rotborstige Himbeere wurde 1876 über Frankreich nach Europa eingeführt. Ursprünglich wurde sie wegen ihrer Zier- und Fruchteigenschaften importiert, verwilderte jedoch rasch. In Nordamerika gilt sie heute in manchen Regionen als invasiv.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Keine bekannten Rituale. Aufgrund ihrer Klebrigkeit und Rankenbildung symbolisch denkbar als Pflanze der „Verbindung“ oder „Anhaftung“.


Nutzpflanze: Die Rotborstige Himbeere wurde 1876 über Frankreich nach Europa eingeführt.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Sie steht für Fülle und süßen Genuss aus dem Verborgenen. Ihre Borsten könnten als Symbol für „Schutz der Süße“ gedeutet werden.
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Aktuelle Version vom 29. Mai 2025, 12:32 Uhr

Rotborstige Himbeere (Rubus phoenicolasius) ist eine wild wachsende Beerenpflanze mit auffällig roten, borstigen Trieben und aromatischen, essbaren Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Rubus phoenicolasius
Synonyme: Japanische Weinbeere, Japanische Himbeere, Wein-Himbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Gattung: Rubus
  • Untergattung: Idaeobatus
  • Art: Rotborstige Himbeere

Die Gattung Rubus umfasst mehrere tausend Arten, in Europa sind ca. eintausend erfasst, vierhundert davon in Deutschland. Folgende Arten gehören dazu:

Blatt der Rotborstigen Himbeere

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: China, Korea, Japan; eingebürgert in wintermilden Gebieten Europas; braucht humosen und kalkreichen Boden.
  • Kennzeichen: Ein bis drei Meter hoher, dicht verzweigter, laubabwerfender Strauch; Zweige mit vielen roten Drüsenborsten, wenig Stacheln; Blätter unpaarig, meist drei-, selten fünfteilig gefiedert, endständige Teilblätter eiförmig, gelappt und doppelt gezähnt, vier bis acht Zentimeter lang, zwei bis fünf Zentimeter breit, auf der Unterseite weiß behaart, Stiel zwei bis drei Zentimeter lang, seitliche Teilblätter eiförmig, spitz zulaufend, nahezu ungestielt; Blütenstand Schirmrispe am Ende der Zweige, Einzelblüte hell rosa; Frucht Beeren-Sammelsteinfrucht, orangerot.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Beeren sind sehr saftig und weich und schmecken aromatisch süß-säuerlich. Manche erinnert das Aroma an eine Kiwi.

Saison: August bis September.

Anzucht: In Gegenden mit mildem Weinbauklima kann die Rotborstige Himbeere auch in Deutschland angebaut werden. Sie braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und durchlässigen, feuchten Boden. Die Ruten werden sehr lang, eine Rankhilfe ist deshalb von Vorteil. Die Früchte wachsen an den Ruten des zweiten Jahres, die nach der Ernte bodennah zurückgeschnitten werden können.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 85–88
Kohlenhydrate 4–6
Eiweiße 1,2
Fette 0,5
Rohfasern 6–7
Mineralstoffe 0,5
Vitamin C 25–35 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Weinbeere enthält viele bioaktive Stoffe, ähnlich wie andere Rubus-Arten:

  • Anthocyane: wirksame Antioxidantien, zellschützend
  • Gerbstoffe: adstringierend, leicht konservierend
  • Ellagsäure: entzündungshemmend, potenziell krebshemmend
  • Pektine: ballaststoffreich, verdauungsfördernd

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Artname phoenicolasius leitet sich vom griechischen „phoinix“ (purpurrot) und „lasios“ (zottig/behaart) ab – bezugnehmend auf die rotborstige Erscheinung der Ranken. Den deutschen Namen "Weinbeere" bekam sie vermutlich, weil man sie zum ersten Mal in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts an einem ehemaligen Weinberg nahe Konstanz beobachtet hatte.
  • Heilkunde: In Asien wird die Pflanze traditionell zur Stärkung, als mildes Tonikum und bei Frauenbeschwerden genutzt. Die Früchte gelten als kühlend, harntreibend und blutbildend.
  • Nutzpflanze: Als robuste Wildobstart geeignet für naturbelassene Gärten, Waldgärten oder Permakultur. Beeren können frisch gegessen, getrocknet oder entsaftet werden.
  • Mythos und Geschichte: Die Rotborstige Himbeere wurde 1876 über Frankreich nach Europa eingeführt. Ursprünglich wurde sie wegen ihrer Zier- und Fruchteigenschaften importiert, verwilderte jedoch rasch. In Nordamerika gilt sie heute in manchen Regionen als invasiv.
  • Magie und Brauchtum: Keine bekannten Rituale. Aufgrund ihrer Klebrigkeit und Rankenbildung symbolisch denkbar als Pflanze der „Verbindung“ oder „Anhaftung“.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Sie steht für Fülle und süßen Genuss aus dem Verborgenen. Ihre Borsten könnten als Symbol für „Schutz der Süße“ gedeutet werden.