Tandam

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Tandam Diospyros montana ist ein in Südasien heimischer Laubbaum aus der Familie der Ebenholzgewächse mit essbaren Früchten und vielfältiger lokaler Nutzung. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Diospyros montana
Synonyme: Berg-Kaki, Tandam-Pflaume, wild persimmon (engl.), Kala Tendu (Hindi).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Heidekrautartige Ericales
  • Familie: Ebenholzgewächse Ebenaceae
  • Gattung: Ebenholzbäume Dyospyros
  • Art: Tandam

Die Gattung Diospyros umfasst über 700 Arten laubabwerfender oder immergrüner Bäume, die überwiegend in den Tropen und Subtropen heimisch sind. Weitere Arten:

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Diospyros montana ist in Indien, Sri Lanka, Südostasien und Teilen Chinas beheimatet. Sie wächst bevorzugt in trockenen Laubwäldern, auf Hügeln und in bergigem Gelände bis 1000 m Höhe. Der Baum ist auch in Teilen Afrikas eingebürgert.
  • Kennzeichen: Immergrüner mittlergroßer Baum mit dichter Belaubung und überhängenden Ästen; Borke schwarz und rau: Blätter wechselständig, lederig, länglich bis oval; Blüten in kurzen Blütenständen in den Achseln der Blätter, weißlich oder blassrosa; Frucht kugelige Beere mit fleischiger Fruchtwand.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die reifen Früchte sind essbar und werden in einigen Regionen frisch vom Baum gegessen. Sie schmecken leicht süßlich, bei Unreife jedoch stark adstringierend. Reife ist an der weichen, leicht schrumpeligen Schale erkennbar.

Saison: Reifezeit regional unterschiedlich, meist im Spätsommer oder Herbst.

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind druckempfindlich und nur begrenzt lagerfähig. In getrockneter Form länger haltbar. Unreife Früchte sollten nicht verzehrt werden.

NÄhrstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 78,5
Kohlenhydrate 17,2
Eiweiße 0,9
Fette 0,3
Rohfasern 2,4
Mineralstoffe 1,1
Vitamin C 30–45 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Tannine (v. a. in unreifen Früchten): stark adstringierend, antimikrobiell
  • Carotinoide und Flavonoide: antioxidativ, zellschützend
  • Gerbsäureverbindungen in Rinde und Blättern: medizinisch genutzt
  • Vitamin C, Kalium, Eisen: förderlich für Immunsystem und Blutbildung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der botanische Gattungsname Diospyros stammt aus dem Griechischen und bedeutet etwa „Götterfrucht“ (dios = göttlich, pyros = Weizen, Frucht). Der Artname montana weist auf das Vorkommen in bergigem Gelände hin. Der lokale Name „Tandam“ ist in Teilen Indiens gebräuchlich, während in anderen Regionen auch Begriffe wie „Kala Tendu“ oder „Billamaredu“ verwendet werden.
  • Heilkunde: In der ayurvedischen und volkstümlichen Heilkunde verschiedener asiatischer Kulturen wird Diospyros montana vielfältig genutzt:
    • die Rinde als adstringierendes Mittel bei Durchfall, Fieber und Blutungen
    • Blätter zur Behandlung von Hautproblemen, äußerlich aufgelegt
    • reife Früchte zur Stärkung des Verdauungstrakts und als sanftes Tonikum
    • Samen bei bestimmten Harnwegserkrankungen, jedoch nur traditionell
Die Anwendungen beruhen zumeist auf den gerbstoffreichen Pflanzenteilen, vergleichbar mit anderen Ebenholzgewächsen.
  • Nutzpflanze: Tandam ist eine Mehrzweckpflanze. Das robuste Holz wird lokal als Bau- und Brennholz verwendet. Die Früchte dienen als saisonale Nahrung, teils auch zur Trocknung. Die Pflanze eignet sich als Windschutzbaum oder zur Rekultivierung brachliegender Flächen. In ländlichen Regionen wird sie auch zum Schattenwurf und als Bienentrachtpflanze gepflanzt.
  • Mythos und Geschichte: Diospyros montana spielt in lokalen Traditionen eine eher stille, aber präsente Rolle. In manchen Kulturen wurde der Baum als „Baum des Gleichgewichts“ angesehen – weder auffällig noch extrem, aber stetig nützlich. Die reife Frucht galt als Geschenk für Reisende in heißen Regionen – leicht, fruchtig, sättigend. In alten Überlieferungen wird der Baum mit „innerer Reinigung“ und „Auffrischung“ in Verbindung gebracht. Die große Zurückhaltung der Pflanze – unscheinbare Blüten, zurückhaltende Früchte – spiegelt sich in ihrer symbolischen Wirkung: eine Pflanze der stillen Kraft.
  • Magie und Brauchtum: In südindischen Dörfern wurde der Rauch von Blättern oder Rinde zur Vertreibung „schwerer Energien“ eingesetzt – eine Art rituelle Reinigung, vor allem in Krankenzimmern oder bei Geburt/Abschied. Die Samen wurden in kleinen Amuletten getragen – zum Schutz vor schlechten Träumen oder zum Erhalt „innerer Klarheit“. In der lokalen Naturmagie galt die Pflanze als „Schild“: Sie absorbiert Unruhe, ohne selbst viel zu verändern – ideal für Orte, die Ruhe ausstrahlen sollen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Tandam wirkt auf das Solarplexus- und Wurzelchakra. Ihre stille Präsenz vermittelt Stabilität, Durchhaltevermögen und schlichte Vitalität. Tandam hilft, nach körperlicher oder seelischer Erschöpfung zurück ins Gleichgewicht zu finden. Ihre Botschaft: „Weniger ist oft genug.“ Sie ermutigt dazu, die Fülle im Stillen zu erkennen – ohne Reiz, ohne Drama.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Kohlenhydrate in der Rohkost