Lattiche

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Lattiche Lactuca bilden eine artenreiche Gattung innerhalb der Familie der Korbblütler mit meist milchsaftführenden Arten, von denen einige wild und andere kultiviert vorkommen. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Lactuca

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Cichorioideae
  • Gattung: Lattiche Lactuca

Zur Gattung Lactuca gehören ca. 75 Arten, von denen 17 in Europa vorkommen. Dazu gehören auch die verschiedenen Kulturformen des Gartensalates. Weitere Arten sind:

  • Blauer Lattich, Blau-Lattich Lactuca perennis: Vorkommen: Europa.
  • Eichen-Lattich Lactuca quercina: Vorkommen: Südosteuropa, Kleinasien.
  • Stachel-Lattich Lactuca serriola: Vorkommen: Europa, Asien, Südafrika, Nordamerika,
  • Tataren-Lattich Lactuca tatarica: Vorkommen: Nordwest- und Mitteleuropa, Südwestasien.
  • Ruten-Lattich Lactuca viminea: Vorkommen: Europa, Asien, Nordafrika.
  • Gift-Lattich Lactuca virosa: Vorkommen: Europa, Westasien, Nordafrika, Nordamerika.

Beschreibung

  • Verbreitung und Lebensraum: Lattiche sind weltweit verbreitet, mit einem Schwerpunkt in Eurasien und Afrika. Sie besiedeln unterschiedliche Habitate – von Trockenhängen bis zu Waldrändern. Viele Arten bevorzugen kalkhaltige, sonnige Standorte.
  • Kennzeichen: Fünfzehn bis vierhundertfünfzig Zentimeter hohe, ein- bis zweijährige, selten ausdauernde Pflanzen; alle Pflanzenteile milchsaftführend; Stängel aufrecht und meist verzweigt; Blätter in grundständiger Rosette oder wechselständig; einzeln oder zu vielen in rispenartigen, körbchenförmigen Blütenständen; Wurzel pfahlförmig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Einige Lattich-Arten wie der Kopfsalat Lactuca sativa sind in der Rohkost bekannt, stammen jedoch aus Zuchtformen. In der instinktiven Rohkost sind vor allem Wildarten wie der Blaue Lattich Lactuca perennis oder der Gift-Lattich Lactuca virosa von Interesse, die durch Bitterstoffe und Milchsaft auffallen. Je nach Art und Saison kann sich das Geschmacksempfinden deutlich unterscheiden. Hier eine kleine Auswahl essbarer Arten:

Art Trivialname Hinweise
Lactuca sativa Kopfsalat Kultivierte Salatform, roh beliebt, jedoch kaum bitter
Lactuca perennis Blauer Lattich Bittere Wildart
Lactuca virosa Gift-Lattich Stark bitter, gelegentlich sedierend
Lactuca serriola Stachel-Lattich Wild vorkommend, scharf bis bitter
Lactuca quercina Eichen-Lattich Ähnlich Lactuca virosa, aber regional seltener

Besondere Inhaltsstoffe

Lattiche enthalten Bitterstoffe und Substanzen, die dem weißen Milchsaft ihre Wirkung verleihen.

  • Lactucin und Lactucopicrin: leicht sedierend, schmerzlindernd
  • Sesquiterpenlactone: bitter, verdauungsfördernd
  • Flavonoide: antioxidativ
  • Milchsaft (Lactucarium): traditionell als pflanzliches Beruhigungsmittel genutzt

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Lactuca leitet sich vom lateinischen „lac“ = Milch ab und bezieht sich auf den typischen Milchsaft der Pflanzen.
  • Heilkunde: Einige Wildarten wurden volksheilkundlich als Beruhigungs- oder Einschlafhilfe verwendet (vor allem Lactuca virosa. Auch bei Husten, Unruhe oder Verdauungsbeschwerden kamen sie früher zum Einsatz.
  • Nutzpflanze: Lactuca sativa ist die weltweit verbreitete Salatpflanze. Einige Wildarten wurden in Notzeiten als Beikost verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Schon in der Antike galt Lattich als Symbol der Keuschheit und als beruhigende Pflanze. Die Ägypter verehrten einen heiligen Lattich in Verbindung mit dem Fruchtbarkeitsgott Min.
  • Magie und Brauchtum: Lattiche wurden mit Schlaf, Tod und Enthaltsamkeit assoziiert. In manchen Gegenden galt das Schlafen auf einem Lattichkissen als Heilmittel gegen Nervosität.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Gattung steht für Rückzug, innere Reinigung und Schutz. Ihre Bitterkeit verweist auf Entgiftung, der Milchsaft auf Linderung und Abgrenzung. Häufige Zuordnung zum Stirnchakra.


→ Siehe auch: Korbblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre