Lattich, blauer

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Blauer Lattich Lactuca perennis ist eine ausdauernde, wild vorkommende Pflanzenart mit essbaren Blättern und bitterem Milchsaft. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Lactuca perennis
Synonyme: Ausdauernder Lattich, Berg-Lattich, Blau-Lattich, Dauerlattich, Wildlattich.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütler Asteraceae
  • Unterfamilie: Cichorioideae
  • Gattung: Lattiche Lactuca
  • Art: Blauer Lattich

Zur Gattung Lactuca gehören ca. 75 Arten, von denen 17 in Europa vorkommen. Dazu gehören auch die verschiedenen Kulturformen des Gartensalates.

Blauer Lattich
Blauer Lattich, Stängel und Blatt
Blauer Lattich, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Süd- und Mitteleuropa.
  • Standorte: Trockenrasen, Wege, Mauern, Felsbänder; braucht trockenen, steinig-flachgründigen oder sandigen Lehm- oder Lößboden.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis fünfundsiebzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; alle Pflanzenteile milchsaftführend; Stängel aufrecht, rund, kahl, im Blütenstand reichlich sparrig verzweigt; Stängelblätter wechselständig, tief buchtig gezähnt bis fiederteilig, Fiedern länglich, ganzrandig oder gezähnt, untere Blätter kurz gestielt, übrige sitzend, obere herzförmig stängelumfassend, bläulich-grün; Blüten in Körbchen in sparrig ausladender Rispe am Ende des Stängels, Körbchen zwei bis vier Zentimeter im Durchmesser, mit zwölf bis zwanzig Blüten, zungenförmig, fahlblau bis lila; Blütezeit: Mai bis Juli; Achänen um sechs Millimeter lang.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die junge Blätter und die Blüten von April bis Mai.

Blüten und junge Blätter sind mild im Geschmack, je älter die Pflanzen sind, desto mehr Bitterstoffe enthalten sie.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 85,0
Kohlenhydrate 3,0
Eiweiße 1,2
Fette 0,3
Rohfasern 2,8
Mineralstoffe 1,0
Vitamin C 15–30 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält milchsaftführende Röhren und charakteristische Bitterstoffe:

  • Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone): verdauungsfördernd, appetitanregend
  • Lactucin und Lactucopicrin: leicht beruhigend, schmerzlindernd
  • Milchsaft mit Latexanteilen: typisch für die Gattung, instinktiv meist abstoßend
  • Vitamin C: antioxidativ, stärkt das Immunsystem

Wissenswertes

  • Namensgebung: Lactuca ist der lateinische Name des Gartensalates, von lac, lactis = Milch. Der Artname perennis ist ebenfalls lateinischen Ursprungs und bedeutet "ausdauernd".
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurde der Milchsaft zur Beruhigung, bei Reizhusten oder als mildes Schlafmittel verwendet. Die Blätter galten als tonisch und entgiftend.
  • Nutzpflanze: Historisch eher als Heil- denn als Gemüsepflanze genutzt. Der Blaue Lattich war gelegentlich Bestandteil alter Klostergärten.
  • Mythos und Geschichte: Wie andere Latticharten wurde auch Lactuca perennis in der Antike mit beruhigenden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Eine kultische oder magische Bedeutung ist nicht belegt.
  • Magie und Brauchtum: Keine belegten rituellen Anwendungen; gelegentlich als „Hexenkraut“ in Kräuterbünden erwähnt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Blaue Lattich symbolisiert Abgrenzung und Rückzug. Seine Bitterkeit steht für innere Reinigung. Gelegentlich dem Stirnchakra zugeordnet wegen seiner beruhigenden Wirkung auf den Geist.


→ Siehe auch: Korbblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre