Culentro: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Eryngium foetidum'' <br>
'''Culentro''' ''Eryngium foetidum'' ist ein tropisches Würzkraut mit intensivem, korianderähnlichem Aroma, das in der Rohkost vereinzelt frisch genutzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Mexikanischer Koriander, Langer Koriander, Sägeblattkraut, Stinkdistel.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Eryngium foetidum'' <br>
'''Synonyme:''' Culantro, Mexikanischer Koriander, Langer Koriander, Stinkender Koriander, Sägeblattkraut, Stinkdistel.


===Systematik===
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*Art: Langer Koriander
*Art: Langer Koriander


Zur gleichen Gattung gehört der [[Feldmannstreu]] ''Eryngium campestre''.
Die Gattung ''Eryngium'' umfasst über 200 Arten, viele davon sind distelartig. Eine europäische Art ist der [[Feldmannstreu]] ''Eryngium campestre''.


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Mittelamerika; kultiviert in den asiatischen Tropen.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Culentro stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, insbesondere aus feuchtwarmen Tieflandgebieten. Heute wird er in vielen tropischen Regionen kultiviert, darunter die Karibik, Südostasien (v. a. Vietnam, Thailand), Westafrika und Indien.


Kennzeichen: Zwanzig bis dreißig Zentimeter hohes, zweijähriges Kraut mit fleischigen, dicken Wurzeln, Blätter in grundständiger Rosette, länglich, bis zehn Zentimeter lang und drei Zentimeter breit, scharf gesägt; Blüten unscheinbar, in grünlicher, kopfiger Dolde.
*'''Kennzeichen:''' Zwanzig bis dreißig Zentimeter hohes, zweijähriges Kraut mit fleischigen, dicken Wurzeln, Blätter in grundständiger Rosette, länglich, bis zehn Zentimeter lang und drei Zentimeter breit, scharf gesägt; Blüten unscheinbar, in grünlicher, kopfiger Dolde.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Das Kraut schmeckt korianderähnlich mit einem leicht bitteren Nachgeschmack.
Die frischen Blätter haben ein intensives, korianderähnliches Aroma mit leicht metallischer Note. Aufgrund der ätherischen Öle genügt meist eine kleine Menge für eine deutliche geschmackliche Wirkung. Die Stängel sind zäh, daher wird vor allem das junge Blattwerk genutzt.
 
'''Saison:''' In tropischen Regionen ganzjährig verfügbar. In gemäßigtem Klima kann Culentro als einjährige Pflanze im Sommer angebaut werden.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch geschnittene Blätter halten sich zwei bis drei Tage im Kühlschrank in feuchtem Tuch oder Behälter. Getrocknet verliert Culentro weitgehend sein Aroma. Einfrieren ist möglich, aber mit Geschmackseinbußen verbunden.


Anzucht: Culentro ist winterhart, braucht aber einen sonnigen Standort und durchlässige Erde, um gedeihen zu können.
'''Anzucht:''' Culentro ist winterhart, braucht aber einen sonnigen Standort und durchlässige Erde, um gedeihen zu können.


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Culentro enthält zahlreiche aromatische Verbindungen mit entzündungshemmender und antioxidativer Wirkung:
*'''E-Alkene (z. B. E-2-dodecenal):''' Hauptverantwortlich für das Aroma; wirkt antimikrobiell und antifungal
*'''Linalool:''' Ätherisches Öl mit beruhigender und entzündungshemmender Wirkung
*'''Flavonoide (z. B. Apigenin, Luteolin):''' Antioxidativ, zellschützend und hormonregulierend
*'''Tannine:''' Leicht adstringierend und antimikrobiell


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: In der Volksmedizin werden die Blätter zur Anregung des Appetits, bei Fieber und zur Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten verwendet.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Eryngium'' stammt vom griechischen "ēryngion," was sich auf distelartige Pflanzen bezieht. ''Foetidum'' bedeutet „übelriechend“, in Bezug auf den intensiven Geruch der Blätter. Der Trivialname „Culantro“ ist vom spanischen culantro (Koriander) abgeleitet und wird in der Karibik häufig verwendet.
 
*'''Heilkunde:''' Traditionell wird Culentro gegen Fieber, Erkältung, Asthma, Bluthochdruck, Verdauungsstörungen und Koliken eingesetzt. In der Karibik dient er als entzündungshemmendes Tonikum. Die Wurzeln gelten als entwässernd, das Blattwerk als blutreinigend. In der Ayurveda und traditionellen afrikanischen Medizin wird Culentro ebenfalls verwendet.
 
*'''Nutzpflanze:''' Culentro ist ein tropisches Würzkraut mit großer kultureller Bedeutung. Es wird in Soßen, Currys, Suppen, Marinaden und Salaten verwendet. Die Pflanze lässt sich in feuchten, halbschattigen Lagen gut kultivieren und ist nützlich für Mischkulturen in tropischen Gärten.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Culentro wurde von indigenen Völkern Zentralamerikas als „Feuerkraut“ verehrt, da er auch bei Infekten und Fieber zum Einsatz kam. Durch Kolonialhandel verbreitete sich die Pflanze in Asien und Afrika, wo sie sich schnell als Ersatz für echten Koriander etablierte.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In karibischen Ritualen wird Culentro zum Ausräuchern von Räumen und zur Beseitigung negativer Einflüsse verwendet. Die Pflanze gilt als schutzbringend und wird zu Reinigungsbädern oder Segnungen eingesetzt. In ländlichen Gegenden hängt man getrocknete Blätter über Türen zum Schutz vor Unheil.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Culentro steht symbolisch für Klarheit, Reinigungsprozesse und Schutz. Seine intensive Note bringt Schärfe ins Bewusstsein und wird mit dem Solarplexus- und Kehlchakra in Verbindung gebracht. Er fördert die Abgrenzung, das klare Wort und den Selbstausdruck – besonders in Zeiten der Unklarheit oder inneren Unruhe.
 
 
→ Siehe auch: [[Petersilie, echte|Petersilie]], [[Koriander, echter|Echter Koriander]], [[Doldenblütler in der Rohkost]]
 
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Doldenblütler]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Kräuter und Gewürze]]

Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 17:21 Uhr

Culentro Eryngium foetidum ist ein tropisches Würzkraut mit intensivem, korianderähnlichem Aroma, das in der Rohkost vereinzelt frisch genutzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Eryngium foetidum
Synonyme: Culantro, Mexikanischer Koriander, Langer Koriander, Stinkender Koriander, Sägeblattkraut, Stinkdistel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Gattung: Mannstreu Eryngium
  • Art: Langer Koriander

Die Gattung Eryngium umfasst über 200 Arten, viele davon sind distelartig. Eine europäische Art ist der Feldmannstreu Eryngium campestre.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Culentro stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, insbesondere aus feuchtwarmen Tieflandgebieten. Heute wird er in vielen tropischen Regionen kultiviert, darunter die Karibik, Südostasien (v. a. Vietnam, Thailand), Westafrika und Indien.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis dreißig Zentimeter hohes, zweijähriges Kraut mit fleischigen, dicken Wurzeln, Blätter in grundständiger Rosette, länglich, bis zehn Zentimeter lang und drei Zentimeter breit, scharf gesägt; Blüten unscheinbar, in grünlicher, kopfiger Dolde.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die frischen Blätter haben ein intensives, korianderähnliches Aroma mit leicht metallischer Note. Aufgrund der ätherischen Öle genügt meist eine kleine Menge für eine deutliche geschmackliche Wirkung. Die Stängel sind zäh, daher wird vor allem das junge Blattwerk genutzt.

Saison: In tropischen Regionen ganzjährig verfügbar. In gemäßigtem Klima kann Culentro als einjährige Pflanze im Sommer angebaut werden.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geschnittene Blätter halten sich zwei bis drei Tage im Kühlschrank in feuchtem Tuch oder Behälter. Getrocknet verliert Culentro weitgehend sein Aroma. Einfrieren ist möglich, aber mit Geschmackseinbußen verbunden.

Anzucht: Culentro ist winterhart, braucht aber einen sonnigen Standort und durchlässige Erde, um gedeihen zu können.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 88,0
Kohlenhydrate 6,7
Eiweiße 3,3
Fette 0,4
Rohfasern 2,1
Mineralstoffe 1,5
Vitamin C 50–80 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Culentro enthält zahlreiche aromatische Verbindungen mit entzündungshemmender und antioxidativer Wirkung:

  • E-Alkene (z. B. E-2-dodecenal): Hauptverantwortlich für das Aroma; wirkt antimikrobiell und antifungal
  • Linalool: Ätherisches Öl mit beruhigender und entzündungshemmender Wirkung
  • Flavonoide (z. B. Apigenin, Luteolin): Antioxidativ, zellschützend und hormonregulierend
  • Tannine: Leicht adstringierend und antimikrobiell

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Eryngium stammt vom griechischen "ēryngion," was sich auf distelartige Pflanzen bezieht. Foetidum bedeutet „übelriechend“, in Bezug auf den intensiven Geruch der Blätter. Der Trivialname „Culantro“ ist vom spanischen culantro (Koriander) abgeleitet und wird in der Karibik häufig verwendet.
  • Heilkunde: Traditionell wird Culentro gegen Fieber, Erkältung, Asthma, Bluthochdruck, Verdauungsstörungen und Koliken eingesetzt. In der Karibik dient er als entzündungshemmendes Tonikum. Die Wurzeln gelten als entwässernd, das Blattwerk als blutreinigend. In der Ayurveda und traditionellen afrikanischen Medizin wird Culentro ebenfalls verwendet.
  • Nutzpflanze: Culentro ist ein tropisches Würzkraut mit großer kultureller Bedeutung. Es wird in Soßen, Currys, Suppen, Marinaden und Salaten verwendet. Die Pflanze lässt sich in feuchten, halbschattigen Lagen gut kultivieren und ist nützlich für Mischkulturen in tropischen Gärten.
  • Mythos und Geschichte: Culentro wurde von indigenen Völkern Zentralamerikas als „Feuerkraut“ verehrt, da er auch bei Infekten und Fieber zum Einsatz kam. Durch Kolonialhandel verbreitete sich die Pflanze in Asien und Afrika, wo sie sich schnell als Ersatz für echten Koriander etablierte.
  • Magie und Brauchtum: In karibischen Ritualen wird Culentro zum Ausräuchern von Räumen und zur Beseitigung negativer Einflüsse verwendet. Die Pflanze gilt als schutzbringend und wird zu Reinigungsbädern oder Segnungen eingesetzt. In ländlichen Gegenden hängt man getrocknete Blätter über Türen zum Schutz vor Unheil.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Culentro steht symbolisch für Klarheit, Reinigungsprozesse und Schutz. Seine intensive Note bringt Schärfe ins Bewusstsein und wird mit dem Solarplexus- und Kehlchakra in Verbindung gebracht. Er fördert die Abgrenzung, das klare Wort und den Selbstausdruck – besonders in Zeiten der Unklarheit oder inneren Unruhe.


→ Siehe auch: Petersilie, Echter Koriander, Doldenblütler in der Rohkost