Heidelbeere, amerikanische: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Vaccinium corymbosum'' <br>
'''Amerikanische Heidelbeere''' ''Vaccinium corymbosum'' ist eine aus Nordamerika stammende Beerenfrucht mit süß-säuerlichem Geschmack und hohem Anthocyangehalt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Gartenheidelbeere.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Vaccinium corymbosum'' <br>
'''Synonyme:''' Gartenheidelbeere.


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Vorkommen: Nordamerika; sumpfige Wiesen, feuchte Wälder.
*'''Vorkommen:''' Ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet. Heute weltweit kultiviert – auch in Europa, vor allem in Plantagen.  


Kennzeichen: Ein bis vier Meter hoher, stark verzweigter Halbstrauch; Zweige schach behaart oder glatt; Laubblätter kurzgestielt, länglich-rund bis elliptisch, zweieinhalb bis acht Zentimeter lang, spitz zulaufend, am Rand borstig behaart; Blüten in Trauben, erscheinen noch vor den Blättern, Krone sechs bis zwölf Millimeter lang, fünfzählig, weiß oder hell rosa; runde Beerenfrucht, dunkelblau, sechs bis acht Millimeter im Durchmesser.
*'''Standorte:''' Sumpfige Wiesen, feuchte Wälder.
 
*'''Kennzeichen:''' Ein bis vier Meter hoher, stark verzweigter Halbstrauch; Zweige schach behaart oder glatt; Laubblätter kurzgestielt, länglich-rund bis elliptisch, zweieinhalb bis acht Zentimeter lang, spitz zulaufend, am Rand borstig behaart; Blüten in Trauben, erscheinen noch vor den Blättern, Krone sechs bis zwölf Millimeter lang, fünfzählig, weiß oder hell rosa; runde Beerenfrucht, dunkelblau, sechs bis acht Millimeter im Durchmesser.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die im Handel erhältlichen Heidelbeeren stammen meistens von Kulturen der Amerikanischen Heidelbeere, da diese sehr viel größer und ertragreicher als die einheimische Heidelbeere ist. Sie schmecken aromatisch und süß.
Die im Handel erhältlichen Heidelbeeren stammen meistens von Kulturen der Amerikanischen Heidelbeere, da diese sehr viel größer und ertragreicher als die einheimische [[Heidelbeere]] ist.  


Saison: Die Amerikanische Heidelbeere ist ab Mai aus wärmeren Regionen im Handel erhältlich. Bei uns reifen die Beeren von Juni bis August.
Die Früchte sind süß-säuerlich und deutlich milder im Aroma als europäische Waldheidelbeeren. Sie können in größeren Mengen verzehrt werden, wobei sie durch ihren geringeren Gehalt an Gerbstoffen magenfreundlicher wirken. Geschmacklich besonders attraktiv, wenn vollreif und frisch geerntet – dann aromatischer als gekaufte Ware.


Kultur im eigenen Garten:
'''Saison:''' Die Amerikanische Heidelbeere ist ab Mai aus wärmeren Regionen im Handel erhältlich. In Deutschland reifen die Beeren von Juni bis August.
Die Amerikanische Heidelbeere ist reichtragend und wird deshalb im Handel als Gartenheidelbeere in vielen verschiedenen Sorten zum Verkauf angeboten. Sie benötigt eine vollsonnige, windgeschützte Lage. Der Boden muss sauer (pH 3,5 bis 4,8) und nährstoffarm sein. Eine Mischung aus Sand, Sägemehl, Rindenhumus und Nadelwaldhumus ist ideal. Eine dicke Mulchschicht aus Nadelstreu, Laub oder Sroh ist wichtig für die Gesundheit und den Ertrag. Die Pflanzgrube sollte mit Folie ausgekleidet werden. <br>Heidelbeeren sind selbstfruchtbar, Fremdbestäubung durch eine andere Sorte oder einen anderen Strauch kann den Ertrag jedoch vergrößern. Auch eine Mischkultur mit der [[Schafgarbe, gemeine|Schafgarbe]] fördert die Fruchtbarkeit.
 
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Amerikanische Heidelbeere ist reichtragend und wird deshalb im Handel als Gartenheidelbeere in vielen verschiedenen Sorten zum Verkauf angeboten. Sie benötigt eine vollsonnige, windgeschützte Lage. Der Boden muss sauer (pH 3,5 bis 4,8) und nährstoffarm sein. Eine Mischung aus Sand, Sägemehl, Rindenhumus und Nadelwaldhumus ist ideal. Eine dicke Mulchschicht aus Nadelstreu, Laub oder Stroh ist wichtig für die Gesundheit und den Ertrag. Die Pflanzgrube sollte mit Folie ausgekleidet werden.<br>Heidelbeeren sind selbstbefruchtend; Fremdbestäubung durch eine andere Sorte oder einen anderen Strauch kann den Ertrag jedoch vergrößern. Auch eine Mischkultur mit der [[Schafgarbe, gemeine|Schafgarbe]] fördert die Fruchtbarkeit.


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Amerikanische Heidelbeere enthält farbintensive sekundäre Pflanzenstoffe, die in der natürlichen Ernährung geschätzt werden:
*'''Anthocyane (Cyanidin, Delphinidin):''' Antioxidativ, entzündungshemmend, zellschützend 
*'''Chlorogensäure:''' Reguliert Blutzucker, schützt die Leber 
*'''Pektin:''' Unterstützt die Verdauung und entgiftet 
*'''Gerbstoffe (weniger als bei Waldheidelbeere):''' Wirken adstringierend und keimhemmend 


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Name "Amerikanische Heidelbeere" bezieht sich auf das Vorkommen der Pflanze. Der Gattungsname ''Vaccinium'' leitet sich von ''Baccinium'' = Beerenstrauch ab, der Wortstamm wurde verfälscht.
*'''Namensgebung:''' „Vaccinium“ leitet sich vom lateinischen „bacca“ (Beere) oder von „vaccinus“ (kuhbezogen) ab. „Corymbosum“ bezieht sich auf die traubenartige Blüten- und Fruchtanordnung.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als adstringierend, antidiabetisch, antiseptisch, blutstillend, gegen Durchfall wirkend beschrieben.<br> Der Saft der Beeren kann zum Gurgeln bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, äußerlich bei Wunden und Ausschlägen angewandt werden. Heidelbeeren werden für Menschen empfohlen, die unter Nachtblindheit und Lichtempfindlichkeit leiden. Während die frischen Beeren abführend wirken, sind die getrockneten Beeren in der Volksheilkunde ein beliebtes Mittel gegen Durchfall.
 
*'''Nutzpflanze:''' Wichtige Kulturbeere im Erwerbsanbau. Verwendung roh, in Säften, Trocknung, Fermentation oder als Wildobst in Permakultur.<br>Der Fruchtsaft wurde zum Färben von Stoffen verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Von indigenen Völkern Nordamerikas genutzt. Galt dort als Geschenk der Geisterwelt, wurde mit Fleisch zu „Pemmikan“ verarbeitet und als Medizin eingesetzt.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Blau galt als Farbe des Schutzes – Blaubeeren wurden auch getrocknet und als Haussegen aufgehängt.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Verbindung von Klarheit (blaues Licht), Sehkraft und innerer Ruhe. Wird dem Stirnchakra zugeordnet, fördert die Intuition.


Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, antidiabetisch, antiseptisch, blutstillend, gegen Durchfall wirkend beschrieben. <br> Der Saft der Beeren kann zum Gurgeln bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, äußerlich bei Wunden und Ausschlägen angewandt werden. Heidelbeeren werden für Menschen empfohlen, die unter Nachtblindheit und Lichtempfindlichkeit leiden. Während die frischen Beeren abführend wirken, sind die getrockneten Beeren in der Volksheilkunde ein beliebtes Mittel gegen Durchfall.


Nutzpflanze: Der Fruchtsaft wurde zum Färben von Stoffen verwendet.
→ Siehe auch: [[Heidelbeere]], [[Krähenbeere, schwarze|Schwarze Krähenbeere]], [[Moosbeere, großfrüchtige|Großfrüchtige Moosbeere]], [[Instinktive Ernährung]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Wildfrüchte]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Heidekrautgewächse]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 16:43 Uhr

Amerikanische Heidelbeere Vaccinium corymbosum ist eine aus Nordamerika stammende Beerenfrucht mit süß-säuerlichem Geschmack und hohem Anthocyangehalt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Vaccinium corymbosum
Synonyme: Gartenheidelbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Heidekrautartige Ericales
  • Familie: Heidekrautgewächse Ericaceae
  • Gattung: Heidelbeeren Vaccinium
  • Art: Amerikanische Heidelbeere

Zur Gattung der Heidelbeeren gehören eine Reihe weiterer essbarer Arten:

Heidelbeere
Heidelbeeren, Großaufnahme

Beschreibung

  • Vorkommen: Ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet. Heute weltweit kultiviert – auch in Europa, vor allem in Plantagen.
  • Standorte: Sumpfige Wiesen, feuchte Wälder.
  • Kennzeichen: Ein bis vier Meter hoher, stark verzweigter Halbstrauch; Zweige schach behaart oder glatt; Laubblätter kurzgestielt, länglich-rund bis elliptisch, zweieinhalb bis acht Zentimeter lang, spitz zulaufend, am Rand borstig behaart; Blüten in Trauben, erscheinen noch vor den Blättern, Krone sechs bis zwölf Millimeter lang, fünfzählig, weiß oder hell rosa; runde Beerenfrucht, dunkelblau, sechs bis acht Millimeter im Durchmesser.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die im Handel erhältlichen Heidelbeeren stammen meistens von Kulturen der Amerikanischen Heidelbeere, da diese sehr viel größer und ertragreicher als die einheimische Heidelbeere ist.

Die Früchte sind süß-säuerlich und deutlich milder im Aroma als europäische Waldheidelbeeren. Sie können in größeren Mengen verzehrt werden, wobei sie durch ihren geringeren Gehalt an Gerbstoffen magenfreundlicher wirken. Geschmacklich besonders attraktiv, wenn vollreif und frisch geerntet – dann aromatischer als gekaufte Ware.

Saison: Die Amerikanische Heidelbeere ist ab Mai aus wärmeren Regionen im Handel erhältlich. In Deutschland reifen die Beeren von Juni bis August.

Kultur im eigenen Garten: Die Amerikanische Heidelbeere ist reichtragend und wird deshalb im Handel als Gartenheidelbeere in vielen verschiedenen Sorten zum Verkauf angeboten. Sie benötigt eine vollsonnige, windgeschützte Lage. Der Boden muss sauer (pH 3,5 bis 4,8) und nährstoffarm sein. Eine Mischung aus Sand, Sägemehl, Rindenhumus und Nadelwaldhumus ist ideal. Eine dicke Mulchschicht aus Nadelstreu, Laub oder Stroh ist wichtig für die Gesundheit und den Ertrag. Die Pflanzgrube sollte mit Folie ausgekleidet werden.
Heidelbeeren sind selbstbefruchtend; Fremdbestäubung durch eine andere Sorte oder einen anderen Strauch kann den Ertrag jedoch vergrößern. Auch eine Mischkultur mit der Schafgarbe fördert die Fruchtbarkeit.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 84,6
Kohlenhydrate 6,1
Eiweiße 0,6
Fette 0,6
Rohfasern 4,9
Mineralstoffe 0,3

Besondere Inhaltsstoffe

Die Amerikanische Heidelbeere enthält farbintensive sekundäre Pflanzenstoffe, die in der natürlichen Ernährung geschätzt werden:

  • Anthocyane (Cyanidin, Delphinidin): Antioxidativ, entzündungshemmend, zellschützend
  • Chlorogensäure: Reguliert Blutzucker, schützt die Leber
  • Pektin: Unterstützt die Verdauung und entgiftet
  • Gerbstoffe (weniger als bei Waldheidelbeere): Wirken adstringierend und keimhemmend

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Vaccinium“ leitet sich vom lateinischen „bacca“ (Beere) oder von „vaccinus“ (kuhbezogen) ab. „Corymbosum“ bezieht sich auf die traubenartige Blüten- und Fruchtanordnung.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, antidiabetisch, antiseptisch, blutstillend, gegen Durchfall wirkend beschrieben.
    Der Saft der Beeren kann zum Gurgeln bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, äußerlich bei Wunden und Ausschlägen angewandt werden. Heidelbeeren werden für Menschen empfohlen, die unter Nachtblindheit und Lichtempfindlichkeit leiden. Während die frischen Beeren abführend wirken, sind die getrockneten Beeren in der Volksheilkunde ein beliebtes Mittel gegen Durchfall.
  • Nutzpflanze: Wichtige Kulturbeere im Erwerbsanbau. Verwendung roh, in Säften, Trocknung, Fermentation oder als Wildobst in Permakultur.
    Der Fruchtsaft wurde zum Färben von Stoffen verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Von indigenen Völkern Nordamerikas genutzt. Galt dort als Geschenk der Geisterwelt, wurde mit Fleisch zu „Pemmikan“ verarbeitet und als Medizin eingesetzt.
  • Magie und Brauchtum: Blau galt als Farbe des Schutzes – Blaubeeren wurden auch getrocknet und als Haussegen aufgehängt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Verbindung von Klarheit (blaues Licht), Sehkraft und innerer Ruhe. Wird dem Stirnchakra zugeordnet, fördert die Intuition.


→ Siehe auch: Heidelbeere, Schwarze Krähenbeere, Großfrüchtige Moosbeere, Instinktive Ernährung