Minze, Acker-: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Mentha arvensis'' <br>
'''Acker-Minze''' ''Mentha arvensis'' ist eine aromatische Wildpflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse mit typisch minzigem Duft. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Feld-Minze.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Mentha arvensis'' <br>
'''Synonyme:''' Feld-Minze, Kornminze, ''Mentha silvestris''.


===Systematik===
===Systematik===
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*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona''
*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona''
*Ordnung: Lippenblütlerartige ''Lamiales''
*Ordnung: Lippenblütlerartige ''Lamiales''
*Familie: Lippenblütler ''Lamiaceae''
*Familie: Lippenblütengewächse ''Lamiaceae''
*Unterfamilie: ''Nepetoideae''
*Unterfamilie: ''Nepetoideae''
*Gattung: Minzen ''Mentha''
*Gattung: Minzen ''Mentha''
*Art: Acker-Minze
*Art: Acker-Minze


Innerhalb der Art lassen sich mehrere Unterarten unterscheiden, die aber nur schwer voneinander abzugrenzen sind.
Weitere Arten der Gattung ''Mentha'':
*[[Pfefferminze]] ''Mentha × piperita''
*[[Minze, rundblättrige|Rundblättrige Minze]] ''Mentha suaveolens''


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juli bis September.
*'''Vorkommen:''' Nordhalbkugel; feuchte Äcker, Nasswiesen, Ufer; verbreitet.


Vorkommen: Nordhalbkugel; feuchte Äcker, Nasswiesen, Ufer; verbreitet.
*'''Kennzeichen:''' Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze mit kurzen, unteridischen Ausläufern und mäßig langen, beblätterten oberirdischen Ausläufern; Stängel aufrecht vierkantig bis rundlich, kurzhaarig; Blätter gegenständig, zwei bis fünf Zentimeter lang, ein bis drei Zentimeter breit, auf der Ober- und Unterseite mäßig stark und ziemlich lang abstehend behaart; Blüten in der oberen Stängelhälfte und im oberen Drittel der Zweige, Kelch glockig, um zwei Millimeter lang, mit fünf gleichartigen, breit-dreieckigen Zähnen, dicht abstehend behaart, Krone um fünf Millimeter lang, rosa oder lila, Oberlippe kaum größer als jeder Lappen der dreilappigen Unterlippe, Zipfel leicht zungenförmig; Blütezeit: Juli bis September.


Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze mit kurzen, unteridischen Ausläufern und mäßig langen, beblätterten oberirdischen Ausläufern; Stängel aufrecht vierkantig bis rundlich, kurzhaarig; Blätter gegenständig, zwei bis fünf Zentimeter lang, ein bis drei Zentimeter breit, auf der Ober- und Unterseite mäßig stark und ziemlich lang abstehend behaart; Blüten in der oberen Stängelhälfte und im oberen Drittel der Zweige, Kelch glockig, um zwei Millimeter lang, mit fünf gleichartigen, breit-dreieckigen Zähnen, dicht abstehend behaart, Krone um fünf Millimeter lang, rosa oder lila, Oberlippe kaum größer als jeder Lappen der dreilappigen Unterlippe, Zipfel leicht zungenförmig.
*'''Verwechslung:''' Ist mit anderen Minzenarten möglich, die aber alle ähnlich zu verwenden sind.


Verwechslung: Ist mit anderen Minzenarten möglich, die aber alle ähnlich zu verwenden sind.
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Blüten die ganze Vegetationsperiode über, ebenso unterirdische und oberirdische Ausläufer.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die Acker-Minze hat ein ausgeprägt minziges Aroma, ähnlich wie [[Pfefferminze]], aber etwas milder. In der instinktiven Rohkost kann sie gelegentlich in kleinen Mengen spontan anziehend wirken – vor allem als Reiz zur Erfrischung, bei Verdauungsträgheit oder nach fettreichen Mahlzeiten. Die Blätter schmecken abhängig vom Bedarf würzig bis scharf.
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten die ganze Vegetationsperiode über, ebenso unterirdische und oberirdische Ausläufer.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch rasch verderblich, kann aber gut getrocknet werden.
 
===Nährstoffe===
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! Nährstoff
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil
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| Wasser
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Die Acker-Minze duftet wie alle Minzenarten intensiv und erfrischend, der Geschmack der Blätter ist würzig bis scharf.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält eine Vielzahl ätherischer Öle und sekundärer Pflanzenstoffe:
*'''Menthol:''' erfrischend, kühlend, lokal betäubend 
*'''Flavonoide (z. B. Luteolin, Apigenin):''' antioxidativ, entzündungshemmend 
*'''Gerbstoffe:''' adstringierend, verdauungsfördernd 
*'''Vitamin C:''' unterstützt Immunfunktion und antioxidativen Schutz 
*'''Kalium, Magnesium, Eisen:''' beteiligt an Nerven-, Muskel- und Blutbildung


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Namen "Minze" bzw. der lateinische Gattungsname ''Mentha'' leitet sich vom griechischen ''minthe'', dem Namen einer Nymphe ab.
*'''Namensgebung:''' Der Namen "Minze" bzw. der lateinische Gattungsname ''Mentha'' leitet sich vom griechischen ''minthe'', dem Namen einer Nymphe ab. Der Artname ''arvensis'' bedeutet „vom Acker, auf dem feld wachsend“.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als antiseptisch, betäubend, gallentreibend, krampflösend, schmerzlindernd, stimulierend, tonisch, verdauungsfördernd und windtreibend beschrieben. <br>Minzen werden innerlich bei Koliken, Magenkatarrh, Blähungen, Unterleibskrämpfen und zur Einschränkung der Milchsekretion verwendet. Ein Verreiben der frischen Blätter am Kopf soll Kopfschmerzen lindern.
 
*'''Nutzpflanze:''' Das ätherische Öl einer Unterart der Acker-Minze, ''Mentha arvensis var. piperascens'', ist als "Japanisches Pfefferminzöl" im Handel erhältlich.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Nach antiker Sage war Minthe die Geliebte des Unterweltgottes Hades. Seine Gemahlin Persephone tötete in ihrer Eifersucht die schöne Nebenbuhlerin, die als duftende Pflanze wieder auf der Erde erschien.<br>In der Antike als Symbol für Reinheit und klärendes Denken genutzt. In Griechenland war Minze Bestandteil ritueller Waschungen und Aphrodisiakum zugleich.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Gottheiten: Pluto, Hekate; Magische Kräfte: Geldmittel, Lust, Heilung, Reisen, Austreibung, Schutz. <br> Minzen wurden für Geld- und Reichtumszauber verwendet. Dazu wurden ein paar Blätter in den Geldbeutel gesteckt. Um einen Ort vor bösen Mächten zu säubern, verspritzt man Salzwasser unter Verwendung frischer Minz-, Majoran-, und Rosmarinzweige. Frische Minze ruft gute Geister herbei.


Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, betäubend, gallentreibend, krampflösend, schmerzlindernd, stimulierend, tonisch, verdauungsfördernd und windtreibend beschrieben. <br>Minzen werden innerlich bei Koliken, Magenkatarrh, Blähungen, Unterleibskrämpfen und zur Einschränkung der Milchsekretion verwendet. Ein Verreiben der frischen Blätter am Kopf soll Kopfschmerzen lindern.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Acker-Minze steht für Erfrischung, geistige Klarheit und Wandel. Sie ist dem Halschakra zugeordnet und fördert klare Kommunikation und mentale Leichtigkeit.


Nutzpflanze: Das ätherische Öl einer Unterart der Acker-Minze, ''Mentha arvensis var. piperascens'', ist als "Japanisches Pfefferminzöl" im Handel erhältlich.


Mythos/Geschichte: Nach antiker Sage war Minthe die Geliebte des Unterweltgottes Hades. Seine Gemahlin Persephone tötete in ihrer Eifersucht die schöne Nebenbuhlerin, die als duftende Pflanze wieder auf der Erde erschien.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]


Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Gottheiten: Pluto, Hekate; Magische Kräfte: Geldmittel, Lust, Heilung, Reisen, Austreibung, Schutz. <br> Minzen wurden für Geld- und Reichtumszauber verwendet. Dazu wurden ein paar Blätter in den Geldbeutel gesteckt. Um einen Ort vor bösen Mächten zu säubern, verspritzt man Salzwasser unter Verwendung frischer Minz-, Majoran-, und Rosmarinzweige. Frische Minze ruft gute Geister herbei.
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Lippenblütengewächse]]
[[Kategorie:Kräuter und Gewürze]]

Aktuelle Version vom 29. Juni 2025, 10:27 Uhr

Acker-Minze Mentha arvensis ist eine aromatische Wildpflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse mit typisch minzigem Duft. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Mentha arvensis
Synonyme: Feld-Minze, Kornminze, Mentha silvestris.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütengewächse Lamiaceae
  • Unterfamilie: Nepetoideae
  • Gattung: Minzen Mentha
  • Art: Acker-Minze

Weitere Arten der Gattung Mentha:

Beschreibung

  • Vorkommen: Nordhalbkugel; feuchte Äcker, Nasswiesen, Ufer; verbreitet.
  • Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze mit kurzen, unteridischen Ausläufern und mäßig langen, beblätterten oberirdischen Ausläufern; Stängel aufrecht vierkantig bis rundlich, kurzhaarig; Blätter gegenständig, zwei bis fünf Zentimeter lang, ein bis drei Zentimeter breit, auf der Ober- und Unterseite mäßig stark und ziemlich lang abstehend behaart; Blüten in der oberen Stängelhälfte und im oberen Drittel der Zweige, Kelch glockig, um zwei Millimeter lang, mit fünf gleichartigen, breit-dreieckigen Zähnen, dicht abstehend behaart, Krone um fünf Millimeter lang, rosa oder lila, Oberlippe kaum größer als jeder Lappen der dreilappigen Unterlippe, Zipfel leicht zungenförmig; Blütezeit: Juli bis September.
  • Verwechslung: Ist mit anderen Minzenarten möglich, die aber alle ähnlich zu verwenden sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten die ganze Vegetationsperiode über, ebenso unterirdische und oberirdische Ausläufer.

Die Acker-Minze hat ein ausgeprägt minziges Aroma, ähnlich wie Pfefferminze, aber etwas milder. In der instinktiven Rohkost kann sie gelegentlich in kleinen Mengen spontan anziehend wirken – vor allem als Reiz zur Erfrischung, bei Verdauungsträgheit oder nach fettreichen Mahlzeiten. Die Blätter schmecken abhängig vom Bedarf würzig bis scharf.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch rasch verderblich, kann aber gut getrocknet werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 83,0
Kohlenhydrate 8,4
Eiweiße 3,8
Fette 0,7
Rohfasern 4,2
Mineralstoffe 2,1
Vitamin C 31–45 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Vielzahl ätherischer Öle und sekundärer Pflanzenstoffe:

  • Menthol: erfrischend, kühlend, lokal betäubend
  • Flavonoide (z. B. Luteolin, Apigenin): antioxidativ, entzündungshemmend
  • Gerbstoffe: adstringierend, verdauungsfördernd
  • Vitamin C: unterstützt Immunfunktion und antioxidativen Schutz
  • Kalium, Magnesium, Eisen: beteiligt an Nerven-, Muskel- und Blutbildung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Namen "Minze" bzw. der lateinische Gattungsname Mentha leitet sich vom griechischen minthe, dem Namen einer Nymphe ab. Der Artname arvensis bedeutet „vom Acker, auf dem feld wachsend“.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, betäubend, gallentreibend, krampflösend, schmerzlindernd, stimulierend, tonisch, verdauungsfördernd und windtreibend beschrieben.
    Minzen werden innerlich bei Koliken, Magenkatarrh, Blähungen, Unterleibskrämpfen und zur Einschränkung der Milchsekretion verwendet. Ein Verreiben der frischen Blätter am Kopf soll Kopfschmerzen lindern.
  • Nutzpflanze: Das ätherische Öl einer Unterart der Acker-Minze, Mentha arvensis var. piperascens, ist als "Japanisches Pfefferminzöl" im Handel erhältlich.
  • Mythos und Geschichte: Nach antiker Sage war Minthe die Geliebte des Unterweltgottes Hades. Seine Gemahlin Persephone tötete in ihrer Eifersucht die schöne Nebenbuhlerin, die als duftende Pflanze wieder auf der Erde erschien.
    In der Antike als Symbol für Reinheit und klärendes Denken genutzt. In Griechenland war Minze Bestandteil ritueller Waschungen und Aphrodisiakum zugleich.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Gottheiten: Pluto, Hekate; Magische Kräfte: Geldmittel, Lust, Heilung, Reisen, Austreibung, Schutz.
    Minzen wurden für Geld- und Reichtumszauber verwendet. Dazu wurden ein paar Blätter in den Geldbeutel gesteckt. Um einen Ort vor bösen Mächten zu säubern, verspritzt man Salzwasser unter Verwendung frischer Minz-, Majoran-, und Rosmarinzweige. Frische Minze ruft gute Geister herbei.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Acker-Minze steht für Erfrischung, geistige Klarheit und Wandel. Sie ist dem Halschakra zugeordnet und fördert klare Kommunikation und mentale Leichtigkeit.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre