Pfefferminze

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Pfefferminze Mentha × piperita ist eine bekannte Heil- und Würzpflanze mit kräftigem Mentholduft, die vor allem für ihre verdauungsfördernde Wirkung geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Mentha × piperita
Synonyme: Aderminze, Balsam, Edelminze, Englische Minze, Gartenminze, Peperminte, Schmeckerts, Teeminze.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütengewächse Lamiaceae
  • Gattung: Minzen Mentha
  • Art: Pfefferminze

Man unterscheidet in der Gruppe der Minzen eine ganze Reihe weiterer Arten, je nach Autor zwischen zwanzig und dreißig, die nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Die wichtigsten Arten sind:

  • Wasser-Minze Mentha aquatica
  • Acker-Minze Mentha arvensis
  • Polei-Minze Mentha pulegium
  • Grüne Minze Mentha spicata
  • Duft-Minze Mentha suaveolens

Die Katzenminze Nepeta cataria und die Pferdeminze Monarda punctata gehören nicht zur Gattung der Minzen.

Pfefferminze
Pfefferminze, Blütenstand
Pfefferminze, Stängel und Blatt

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Pfefferminze soll gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf einem englischen Minze-Feld zum ersten Mal aufgetaucht sein, als Kulturform der Wasserminze Mentha aquatica und der Grünen Minze Mentha spicata. Sie ist weltweit kultiviert und verwildert gelegentlich an feuchten Standorten in Europa, Asien und Nordamerika.
  • Kennzeichen: Dreißig bis siebzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel vierkantig, sich nach oben hin verzweigend; Blätter kreuzgegenständig, länglich, feingesägt, dunkelgrün, etwa drei Zentimeter breit und fünf bis acht Zentimeter lang; Blüten in endständigen, ährenartigen Blütenständen, an den Seitentrieben kugelig, blassrosarot bis violett, Krone ca. fünf Millimeter, Blütenstiel kahl; Blütezeit: Juni bis September; Wurzelwerk flach.
  • Verwechslung: Eine Verwechslung ist höchstens mit anderen Minzen-Arten möglich, mit anderen Pflanzen wegen des charakteristischen Geruchs nicht.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Verwendet werden kann die ganze Pflanze während der Vegetationsperiode von Mai bis Oktober.

Die Minze riecht stark aromatisch und schmeckt auch so. Beim Zerkauen ensteht eine kühlende Wirkung im Mund.

Kultur im eigenen Garten: Die Pfefferminze bevorzugt feuchte, humose, gut gedüngte Böden in warmer, halbschattiger, windgeschützer Lage. Die Blüten sind steril, die Vermehrung der Pflanze erfolgt ausschließlich vegetativ über Wurzelausläufer. Sie wuchert stark. Pfefferminze liebt die Nähe von Brennesseln. Sie wirkt abweisend gegen Ameisen, Erdflöhe und den Kartoffelkäfer.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 83,5
Kohlenhydrate 5,3
Eiweiße 3,8
Fette 0,7
Rohfasern 5,0
Mineralstoffe 1,7

Besondere Inhaltsstoffe

  • Menthol: Hauptbestandteil des ätherischen Öls, wirkt lokal kühlend, krampflösend, antibakteriell und schleimlösend
  • Menthon, Isomenthon, Cineol, Limonen: Weitere ätherische Ölbestandteile mit ähnlicher Wirkung
  • Gerbstoffe und Bitterstoffe: Fördern Verdauung und Leberfunktion
  • Flavonoide: Antioxidativ und entzündungshemmend
  • Vitamin C, Kalium, Magnesium: Immununterstützend, stoffwechselaktivierend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name Minze wird auf die griechische Nymphe "Minthe" zurückgeführt. Der Unterweltsgott Hades verliebte sich einst in sie. Aus Eifersucht verwandelte Persephone sie in eine Pflanze, die Pefferminze. Piperita bedeutet „gepfeffert“ und bezieht sich auf den scharfen Geschmack.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, beruhigend, entzündungswidrig, keimtötend, galletreibend, krampflösend, schmerzstillend und tonisierend beschrieben.
    Die Minze wurde bereits im alten Ägypten als Gewürz und Heilkraut verwendet. Dioskurides empfahl sie als Aphrodisiakum und Wurmmittel. Als Suppostorium verhindert Minzensaft die Konzeption. Der "Macer floridus" (11.Jh.) wiederholt diese Behauptung. Hildegard von Bingen setzt die Minze gegen Völlegefühl, Verschleimung und Atembeschwerden ein.
    In der Volksheilkunde nimmt man sie bei Beschwerden im Magen-Darmbereich und Leber- und Gallebeschwerden.
    Das ätherische Öl lindert Schmerzen und löst Krämpfe, außerdem erweitert es die Atemwege. Auf Haut und Schleimhäuten ruft es ein Kältegfühl und eine Herabsetzung der Schmerzempfindlichkeit hervor und wirkt desinfizierend. Man verwendet es daher auch in schmerzstillenden Einreibungen, Inhalationen, Mund- und Zahnpflegemitteln. Oft wird es auch gegen Kopfschmerzen eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Pfefferminze wird weltweit kommerziell für Tee, Arzneien, ätherisches Öl und Süßwaren angebaut. Sie zählt zu den wichtigsten Gewürz- und Heilkräutern. Auch als Bienenweide und in der Mischkultur zur Schädlingsabwehr wird sie geschätzt.
  • Mythos und Geschichte: Schon in der Antike nutzten Griechen, Römer und Ägypter Minzarten medizinisch und kultisch. In mittelalterlichen Klostergärten war sie fester Bestandteil. Hildegard von Bingen erwähnt sie als Mittel gegen „kalte Säfte“.
    In einer Sage aus den Pyrenäen muß die Mutter eines kranken Kindes neun Mal einer Minze Brot und Salz bringen, bis das Kraut eingeht und das Kind gesund wird.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Feuer; Gottheit; Pluto; Magische Kräfte: Reinigung, Schlaf, Liebe, Heilung, übersinnliche Fähigkeiten.
    Die Pfefferminze hebt die Schwingungen ihrer Umgebung an. Man kann sie auf Möbeln, Wänden und Dielen verreiben und diese so von dunklen und negativen Energien befreien. Das Einatmen des Pfefferminzduftes macht schläfrig und wenn man die Pflanze unter das Kopfkissen legt, wird einem manchmal im Traum ein Blick in die Zukunft gewährt. Verwendet wird die Pflanze auch bei Reise, Geld- und Wohlstandszaubern. Der einfachstee Zauber besteht darin, einige Blätter in den Geldbeutel oder die Brieftasche zu legen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Pfefferminze wird mit Frische, Wachheit und Reinigung assoziiert. Ihr erfrischendes Aroma kann energetisch das Stirnchakra (Ajna) stimulieren und mental belebend wirken. In der instinktiven Wahrnehmung empfinden viele sie als klärend, kühlend und „durchlüftend“.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre