Liebstöckel: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Levisticum officinale'' <br>
'''Liebstöckel''' ''Levisticum officinale'' ist eine ausdauernde, intensiv duftende Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Badekraut, Bärmutter, Bergliebstöckl, Gebärmutterkraut, Gichtwurz, Laubstecken, Leberstockwurzel, Lieberöhre, Liebstängel, Lustecken. Lustock, Maggikraut, Nervenkräutel, Sauerkrautwurz, Suppenlaub, Wasserkräutel.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Levisticum officinale'' <br>
'''Synonyme:''' Badekraut, Bärmutter, Bergliebstöckl, Gebärmutterkraut, Gichtwurz, Laubstecken, Leberstockwurzel, Lieberöhre, Liebstängel, Lustecken. Lustock, Maggikraut, Nervenkräutel, Sauerkrautwurz, Suppenlaub, Wasserkräutel.


===Systematik===
===Systematik===
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*Art: Liebstöckel
*Art: Liebstöckel


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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juli und August.
*'''Vorkommen:''' Südwestasien, bis 2000 Meter.


Vorkommen: Südwestasien, bis 2000 Meter; in großen Teilen Europas angebaut, selten verwildert.
*'''Standorte:''' In großen Teilen Europas angebaut, selten verwildert.


Kennzeichen: Achtzig Zentimeter bis zwei Meter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, dick, hohl; Blätter wechselständig, untere sehr groß, glänzend grün, etwas dicklich, im Umriss dreieckig-rhombisch, einfach bis doppelt gefiedert, mit eingeschnittenen, rhombischen Abschnitten; Blüten blassgelb, in dichten, acht- bis zwanzigstrahligen Dolden mit zahlreichen zurückgeschlagenen Hüll- und Hüllchenblättern, klein; Frucht elliptisch, fünf bis acht Millimeter lang, Teilfrucht fünfrippig; Wurzel fleischig, riecht nach Sellerie.
*'''Kennzeichen:''' Achtzig Zentimeter bis zwei Meter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, dick, hohl; Blätter wechselständig, untere sehr groß, glänzend grün, etwas dicklich, im Umriss dreieckig-rhombisch, einfach bis doppelt gefiedert, mit eingeschnittenen, rhombischen Abschnitten; Blüten blassgelb, in dichten, acht- bis zwanzigstrahligen Dolden mit zahlreichen zurückgeschlagenen Hüll- und Hüllchenblättern, klein; Frucht elliptisch, fünf bis acht Millimeter lang, Teilfrucht fünfrippig; Wurzel fleischig, riecht nach Sellerie.


Verwechslung: Ist mit anderen Doldenblütlern möglich.
*'''Verwechslung:''' Ist mit anderen Doldenblütlern möglich.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von April bis Juli, Blüten von Juli bis August, die Wurzel von September bis in den Winter hinein, die Samen von August bis September.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter von April bis Juli, Blüten von Juli bis August, die Wurzel von September bis in den Winter hinein, die Samen von August bis September.


Liebstöckelblätter schmecken sehr würzig, jüngere Blätter sind milder im Geschmack.
In der instinktiven Rohkost wird Liebstöckel wegen seines stark würzigen, intensiven Aromas selten in nennenswerter Menge verzehrt. Frische Blätter können in seltenen Fällen eine leichte Anziehung auslösen. In der Regel tritt jedoch rasch eine [[Die instinktive Sperre|Sperre]] ein. Die Wurzeln und Samen sind ebenfalls stark aromatisch und roh kaum genießbar.


Kultur im eigenen Garten: Liebstöckel gedeiht am besten in der Sonne oder im Halbschatten und braucht tiefgründigen, nährstoffreichen, feuchten Boden. Man kann ihn im Frühjahr aussäen, eine Vermehrung kann auch über eine Wurzelteilung im Herbst erfolgen.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Liebstöckel gedeiht am besten in der Sonne oder im Halbschatten und braucht tiefgründigen, nährstoffreichen, feuchten Boden. Man kann ihn im Frühjahr aussäen, eine Vermehrung kann auch über eine Wurzelteilung im Herbst erfolgen.


===Nährstoffe===
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  |Mineralstoffe
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===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Ätherische Öle (z. B. Ligustilid):''' appetitanregend, verdauungsfördernd 
*'''Cumarine (Umbelliferon):''' krampflösend, leicht phototoxisch in hoher Dosis 
*'''Harze und Bitterstoffe:''' anregend auf Magen und Galle 
*'''Polyine und Phthalide:''' aromabestimmend, antimikrobiell


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ''Levisticum'' kommt vom Lateinischen ''levare = erleichtern. Der Name "Liebstöckel bezieht sich auf die der Pflanze nachgesagte aphrodisierende Wirkung.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Levisticum'' kommt vom Lateinischen ''levare = erleichtern. Der Name "Liebstöckel bezieht sich auf die der Pflanze nachgesagte aphrodisierende Wirkung.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als harntreibend, die Menstruation regulierend, verdauungsfördernd und windtreibend beschrieben.<br>In der Volksheilkunde wird Liebstöckel bei Menstruationsstörungen und als schleimlösendes Mittel bei Husten verwendet. Bei der Geburt kann der Liebstöckel die Wehen fördern und erleichtern.
 
*'''Nutzpflanze:''' Verwendung vor allem als Gewürz in Brühen und Suppen (getrocknet oder frisch). Gelegentlich werden auch Samen und Wurzel genutzt.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Liebstöckel wird erstmals um das Jahr 800 nach Christus erwähnt, wo er in den kaiserlichen Gärten Karls des Großen und im Klostergarten zu St. Gallen wuchs. Liebstöckel wurde früher Frauen in Kräuterbädern gegeben, um „den Glanz des Körpers zu erhöhen“.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Liebe.<br>Liebstöckel soll man dem Badewasser zugeben, so wirkt man auf andere attraktiver und liebenswerter.


Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend, die Menstruation regulierend, verdauungsfördernd und windtreibend beschrieben.<br>In der Volksheilkunde wird Liebstöckel bei Menstruationsstörungen und als schleimlösendes Mittel bei Husten verwendet. Bei der Geburt kann der Liebstöckel die Wehen fördern und erleichtern.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Liebstöckel wird mit reinigender Kraft und Herzensöffnung in Verbindung gebracht. Er soll das emotionale Zentrum stärken und wird dem Herz- und Solarplexuschakra zugeordnet.


Mythos/Geschichte: Liebstöckel wird erstmals um das Jahr 800 nach Christus erwähnt, wo er in den kaiserlichen Gärten Karls des Großen und im Klostergarten zu St. Gallen wuchs.


Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Liebe.<br>Liebstöckel soll man dem Badewasser zugeben, so wirkt man auf andere attraktiver und liebenswerter.
→ Siehe auch: [[Doldenblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Doldenblütler]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Kräuter und Gewürze]]

Aktuelle Version vom 3. Juli 2025, 19:02 Uhr

Liebstöckel Levisticum officinale ist eine ausdauernde, intensiv duftende Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Levisticum officinale
Synonyme: Badekraut, Bärmutter, Bergliebstöckl, Gebärmutterkraut, Gichtwurz, Laubstecken, Leberstockwurzel, Lieberöhre, Liebstängel, Lustecken. Lustock, Maggikraut, Nervenkräutel, Sauerkrautwurz, Suppenlaub, Wasserkräutel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Levisticum
  • Art: Liebstöckel
Liebstöckel, Habitus
Liebstöckel, Blätter
Liebstöckel, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Südwestasien, bis 2000 Meter.
  • Standorte: In großen Teilen Europas angebaut, selten verwildert.
  • Kennzeichen: Achtzig Zentimeter bis zwei Meter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, dick, hohl; Blätter wechselständig, untere sehr groß, glänzend grün, etwas dicklich, im Umriss dreieckig-rhombisch, einfach bis doppelt gefiedert, mit eingeschnittenen, rhombischen Abschnitten; Blüten blassgelb, in dichten, acht- bis zwanzigstrahligen Dolden mit zahlreichen zurückgeschlagenen Hüll- und Hüllchenblättern, klein; Frucht elliptisch, fünf bis acht Millimeter lang, Teilfrucht fünfrippig; Wurzel fleischig, riecht nach Sellerie.
  • Verwechslung: Ist mit anderen Doldenblütlern möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von April bis Juli, Blüten von Juli bis August, die Wurzel von September bis in den Winter hinein, die Samen von August bis September.

In der instinktiven Rohkost wird Liebstöckel wegen seines stark würzigen, intensiven Aromas selten in nennenswerter Menge verzehrt. Frische Blätter können in seltenen Fällen eine leichte Anziehung auslösen. In der Regel tritt jedoch rasch eine Sperre ein. Die Wurzeln und Samen sind ebenfalls stark aromatisch und roh kaum genießbar.

Kultur im eigenen Garten: Liebstöckel gedeiht am besten in der Sonne oder im Halbschatten und braucht tiefgründigen, nährstoffreichen, feuchten Boden. Man kann ihn im Frühjahr aussäen, eine Vermehrung kann auch über eine Wurzelteilung im Herbst erfolgen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 86,5
Kohlenhydrate 5,0
Eiweiße 3,5
Fette 0,8
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 0,8
Vitamin C 50–80 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Ätherische Öle (z. B. Ligustilid): appetitanregend, verdauungsfördernd
  • Cumarine (Umbelliferon): krampflösend, leicht phototoxisch in hoher Dosis
  • Harze und Bitterstoffe: anregend auf Magen und Galle
  • Polyine und Phthalide: aromabestimmend, antimikrobiell

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Levisticum kommt vom Lateinischen levare = erleichtern. Der Name "Liebstöckel bezieht sich auf die der Pflanze nachgesagte aphrodisierende Wirkung.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend, die Menstruation regulierend, verdauungsfördernd und windtreibend beschrieben.
    In der Volksheilkunde wird Liebstöckel bei Menstruationsstörungen und als schleimlösendes Mittel bei Husten verwendet. Bei der Geburt kann der Liebstöckel die Wehen fördern und erleichtern.
  • Nutzpflanze: Verwendung vor allem als Gewürz in Brühen und Suppen (getrocknet oder frisch). Gelegentlich werden auch Samen und Wurzel genutzt.
  • Mythos und Geschichte: Liebstöckel wird erstmals um das Jahr 800 nach Christus erwähnt, wo er in den kaiserlichen Gärten Karls des Großen und im Klostergarten zu St. Gallen wuchs. Liebstöckel wurde früher Frauen in Kräuterbädern gegeben, um „den Glanz des Körpers zu erhöhen“.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Liebe.
    Liebstöckel soll man dem Badewasser zugeben, so wirkt man auf andere attraktiver und liebenswerter.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Liebstöckel wird mit reinigender Kraft und Herzensöffnung in Verbindung gebracht. Er soll das emotionale Zentrum stärken und wird dem Herz- und Solarplexuschakra zugeordnet.


→ Siehe auch: Doldenblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre