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'''Morus''' ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Maulbeergewächse ''Moraceae'' mit etwa 10–16 Arten, die überwiegend in gemäßigten bis subtropischen Regionen Asiens und Amerikas vorkommen. Die bekanntesten Vertreter sind die Weiße, Rote und Schwarze Maulbeere. | |||
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Wissenschaftliche Namen: ''Morus''<br> | Wissenschaftliche Namen: ''Morus''<br> | ||
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*Ordnung: Rosenartige ''Rosales'' | *Ordnung: Rosenartige ''Rosales'' | ||
*Familie: | *Familie: Maulbeergewächse ''Moraceae'' | ||
*Gattung: Maulbeeren | *Gattung: Maulbeeren | ||
Verwandte Gattungen innerhalb der Familie sind z. B. ''Ficus'' (Feige), ''Artocarpus'' ([[Brotfrucht]], [[Jackfrucht]]) und ''Maclura'' ([[Milchorangenbaum]], Osagedorn). | |||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Nördliche gemäßigte bis subtropische Zone. | ||
*'''Kennzeichen:''' Sommergrüne, sechs bis fünfzehn Meter hohe Bäume oder Sträucher mit weißem Milchsaft; Rinde graubraun; Blätter wechselständig, einfach, oft gelappt, gesägt; Blüten ein-oder zweihäusig verteilt, die männlichen in gestielten Kätzchen, die weiblichen in kopfigen Ähren; Früchte kleine, von den fleischig gewordenen Blütenhüllblättern umschlossene Nüsschen, die eine brombeerartige Sammelfrucht bilden. | |||
===Rohkostliche Bedeutung=== | |||
Maulbeerfrüchte gehören zu den besonders gut verträglichen Wild- und Gartenfrüchten. Sie werden in der instinktiven Rohkost oft gerne gegessen, besonders die [[Maulbeere, schwarze|Schwarze Maulbeere]] aufgrund ihres intensiven Aromas. Die [[Maulbeere, weiße|Weiße Maulbeere]] ist geschmacklich milder, die [[Maulbeere, rote|Rote Maulbeere]] fruchtig-säuerlich. Getrocknete Maulbeeren sind kommerziell verbreitet, aber für die Rohkost nur in naturbelassener Form interessant. | |||
''' Vergleichstabelle der drei wichtigsten Maulbeerarten:''' | |||
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! Merkmal | |||
! '''Weiße Maulbeere'''<br>''Morus alba'' | |||
! '''Rote Maulbeere'''<br>''Morus rubra'' | |||
! '''Schwarze Maulbeere'''<br>''Morus nigra'' | |||
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| '''Herkunft''' | |||
| China, Zentralasien | |||
| Östliches Nordamerika | |||
| Südwestasien, Kaukasus | |||
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| '''Wuchsform''' | |||
| Baum, 10–15 m | |||
| Baum, bis 20 m | |||
| Strauch oder kleiner Baum, 5–10 m | |||
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| '''Blätter''' | |||
| Variabel: ganzrandig oder gelappt, weich | |||
| Oft herzförmig oder gelappt, rau | |||
| Rundlich bis herzförmig, sehr rau | |||
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| '''Fruchtfarbe''' | |||
| Weiß, rosa, hellviolett | |||
| Rot bis schwarzviolett | |||
| Tiefviolett bis fast schwarz | |||
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| '''Geschmack''' | |||
| Mäßig süß, mild, oft wenig Aroma | |||
| Süß-säuerlich, leicht herb | |||
| Sehr süß, aromatisch, intensiv | |||
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| '''Rohkost-Eignung''' | |||
| Gut verträglich, aber geschmacklich unspektakulär | |||
| Gut verträglich, belebend, etwas herber | |||
| Instinktiv sehr anziehend, sättigend | |||
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| '''Vitamin C (mg/100 g)''' | |||
| ca. 10–15 | |||
| ca. 25–35 | |||
| ca. 30–50 | |||
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| '''Besonderheiten''' | |||
| Blätter als Futter für Seidenraupen | |||
| Stark färbender Saft, selten kultiviert | |||
| Höchster Gehalt an Antioxidantien | |||
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===Wissenswertes=== | |||
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Morus'' stammt vom lateinischen „morum“ für Maulbeere. In der römischen Antike war die Frucht sowohl als Nahrungsquelle als auch als Symbolträger bekannt. Die deutsche Bezeichnung „Maulbeere“ leitet sich ebenfalls von diesem Ursprung ab und ist bereits im Mittelhochdeutschen belegt. | |||
*'''Heilkunde:''' Verschiedene Teile der Maulbeerbäume wurden in der traditionellen Heilkunde genutzt. Die Blätter galten in der chinesischen Medizin als fiebersenkend, hustenlindernd und blutzuckersenkend. Die Früchte wurden wegen ihrer blutbildenden, kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften geschätzt. In Europa verwendete man Auszüge aus der Rinde bei Wurmbefall oder Magenbeschwerden. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Weiße Maulbeere ist bekannt als Futterpflanze für die Seidenraupe (Bombyx mori) und wurde deshalb über Jahrhunderte in weiten Teilen Asiens und Europas angebaut. Die Früchte aller Arten sind essbar, aber oft zu weich für den kommerziellen Frischhandel. In Gärten dienen Maulbeerbäume als robuste Obstgehölze und Schattenspender. In heißen Sommern können sie reichlich fruchten – die Beeren sind bei Vögeln sehr beliebt. | |||
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* | *'''Mythos und Geschichte:''' In der griechisch-römischen Mythologie wurde die dunkle Färbung der Maulbeeren auf das tragische Liebespaar Pyramus und Thisbe zurückgeführt: Ihr Blut färbte die ursprünglich weißen Beeren rot. Diese Erzählung wurde später von Ovid im „Metamorphosen“-Epos überliefert. In Asien galten Maulbeerbäume wegen ihrer Langlebigkeit als Zeichen für Beständigkeit, Familie und Bildung. | ||
*'''Magie und Brauchtum:''' Maulbeerblätter wurden in alten europäischen und asiatischen Ritualen getrocknet und als Schutz gegen Krankheitsgeister verräuchert. In Japan wurde der Baum als Wohnsitz bestimmter Schutzgeister verehrt. In bäuerlichen Kulturen wurden Maulbeerbäume nie leichtfertig gefällt – man sagte ihnen nach, das „Hausglück“ zu bewahren. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Gattung ''Morus'' steht sinnbildlich für Lebensfreude, natürliche Süße und zyklische Reifung. Ihre Früchte erscheinen plötzlich, sind reich an Farbe und Geschmack – ein Symbol für das „Geschenk der Natur“. Spirituell spiegeln sie das Prinzip von Geburt und Vergänglichkeit, besonders durch ihre intensive Färbung und kurze Haltbarkeit. Energetisch wirken Maulbeeren erdend und nährend, mit Resonanz auf das Wurzelchakra (Muladhara) sowie das Sakralchakra (Svadhisthana) – für Lebenslust, Fruchtbarkeit und innere Vitalität. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Maulbeergewächse]] | |||
[[Kategorie:Laubbäume]] | |||
[[Kategorie:Früchte]] |
Aktuelle Version vom 27. Juni 2025, 07:59 Uhr
Morus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Maulbeergewächse Moraceae mit etwa 10–16 Arten, die überwiegend in gemäßigten bis subtropischen Regionen Asiens und Amerikas vorkommen. Die bekanntesten Vertreter sind die Weiße, Rote und Schwarze Maulbeere.
Wissenschaftliche Namen: Morus
Synonyme: Maulbeerbäume.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Maulbeergewächse Moraceae
- Gattung: Maulbeeren
Verwandte Gattungen innerhalb der Familie sind z. B. Ficus (Feige), Artocarpus (Brotfrucht, Jackfrucht) und Maclura (Milchorangenbaum, Osagedorn).
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Nördliche gemäßigte bis subtropische Zone.
- Kennzeichen: Sommergrüne, sechs bis fünfzehn Meter hohe Bäume oder Sträucher mit weißem Milchsaft; Rinde graubraun; Blätter wechselständig, einfach, oft gelappt, gesägt; Blüten ein-oder zweihäusig verteilt, die männlichen in gestielten Kätzchen, die weiblichen in kopfigen Ähren; Früchte kleine, von den fleischig gewordenen Blütenhüllblättern umschlossene Nüsschen, die eine brombeerartige Sammelfrucht bilden.
Rohkostliche Bedeutung
Maulbeerfrüchte gehören zu den besonders gut verträglichen Wild- und Gartenfrüchten. Sie werden in der instinktiven Rohkost oft gerne gegessen, besonders die Schwarze Maulbeere aufgrund ihres intensiven Aromas. Die Weiße Maulbeere ist geschmacklich milder, die Rote Maulbeere fruchtig-säuerlich. Getrocknete Maulbeeren sind kommerziell verbreitet, aber für die Rohkost nur in naturbelassener Form interessant.
Vergleichstabelle der drei wichtigsten Maulbeerarten:
Merkmal | Weiße Maulbeere Morus alba |
Rote Maulbeere Morus rubra |
Schwarze Maulbeere Morus nigra |
---|---|---|---|
Herkunft | China, Zentralasien | Östliches Nordamerika | Südwestasien, Kaukasus |
Wuchsform | Baum, 10–15 m | Baum, bis 20 m | Strauch oder kleiner Baum, 5–10 m |
Blätter | Variabel: ganzrandig oder gelappt, weich | Oft herzförmig oder gelappt, rau | Rundlich bis herzförmig, sehr rau |
Fruchtfarbe | Weiß, rosa, hellviolett | Rot bis schwarzviolett | Tiefviolett bis fast schwarz |
Geschmack | Mäßig süß, mild, oft wenig Aroma | Süß-säuerlich, leicht herb | Sehr süß, aromatisch, intensiv |
Rohkost-Eignung | Gut verträglich, aber geschmacklich unspektakulär | Gut verträglich, belebend, etwas herber | Instinktiv sehr anziehend, sättigend |
Vitamin C (mg/100 g) | ca. 10–15 | ca. 25–35 | ca. 30–50 |
Besonderheiten | Blätter als Futter für Seidenraupen | Stark färbender Saft, selten kultiviert | Höchster Gehalt an Antioxidantien |
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Morus stammt vom lateinischen „morum“ für Maulbeere. In der römischen Antike war die Frucht sowohl als Nahrungsquelle als auch als Symbolträger bekannt. Die deutsche Bezeichnung „Maulbeere“ leitet sich ebenfalls von diesem Ursprung ab und ist bereits im Mittelhochdeutschen belegt.
- Heilkunde: Verschiedene Teile der Maulbeerbäume wurden in der traditionellen Heilkunde genutzt. Die Blätter galten in der chinesischen Medizin als fiebersenkend, hustenlindernd und blutzuckersenkend. Die Früchte wurden wegen ihrer blutbildenden, kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften geschätzt. In Europa verwendete man Auszüge aus der Rinde bei Wurmbefall oder Magenbeschwerden.
- Nutzpflanze: Die Weiße Maulbeere ist bekannt als Futterpflanze für die Seidenraupe (Bombyx mori) und wurde deshalb über Jahrhunderte in weiten Teilen Asiens und Europas angebaut. Die Früchte aller Arten sind essbar, aber oft zu weich für den kommerziellen Frischhandel. In Gärten dienen Maulbeerbäume als robuste Obstgehölze und Schattenspender. In heißen Sommern können sie reichlich fruchten – die Beeren sind bei Vögeln sehr beliebt.
- Mythos und Geschichte: In der griechisch-römischen Mythologie wurde die dunkle Färbung der Maulbeeren auf das tragische Liebespaar Pyramus und Thisbe zurückgeführt: Ihr Blut färbte die ursprünglich weißen Beeren rot. Diese Erzählung wurde später von Ovid im „Metamorphosen“-Epos überliefert. In Asien galten Maulbeerbäume wegen ihrer Langlebigkeit als Zeichen für Beständigkeit, Familie und Bildung.
- Magie und Brauchtum: Maulbeerblätter wurden in alten europäischen und asiatischen Ritualen getrocknet und als Schutz gegen Krankheitsgeister verräuchert. In Japan wurde der Baum als Wohnsitz bestimmter Schutzgeister verehrt. In bäuerlichen Kulturen wurden Maulbeerbäume nie leichtfertig gefällt – man sagte ihnen nach, das „Hausglück“ zu bewahren.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Gattung Morus steht sinnbildlich für Lebensfreude, natürliche Süße und zyklische Reifung. Ihre Früchte erscheinen plötzlich, sind reich an Farbe und Geschmack – ein Symbol für das „Geschenk der Natur“. Spirituell spiegeln sie das Prinzip von Geburt und Vergänglichkeit, besonders durch ihre intensive Färbung und kurze Haltbarkeit. Energetisch wirken Maulbeeren erdend und nährend, mit Resonanz auf das Wurzelchakra (Muladhara) sowie das Sakralchakra (Svadhisthana) – für Lebenslust, Fruchtbarkeit und innere Vitalität.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre