Brunnenkresse: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Brunnenkresse''' ''Nasturtium officinale'' ist eine wasserliebende Kreuzblütlerpflanze mit scharf-würzigem Aroma und hohem Gehalt an Vitamin C und Senfölen, die traditionell frisch roh verzehrt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Nasturtium officinale'' syn. ''Rorippa nasturtium-aquaticum''<br>
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Nasturtium officinale'' syn. ''Rorippa nasturtium-aquaticum''<br>
'''Synonyme:''' Bachbitterkraut, Bachkresse, Bitterkresse, Bittersalat, Bornkassen, Kersche, Paderkerse, Wasserkresse, Wassersenf, Weisse Kresse
'''Synonyme:''' Bachbitterkraut, Bachkresse, Bitterkresse, Bittersalat, Bornkassen, Kersche, Paderkerse, Wasserkresse, Wassersenf, Weisse Kresse
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*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Brunnenkresse steht symbolisch für Klarheit, Reinigung und Erneuerung. Als Wasserpflanze mit feuriger Schärfe verbindet sie das Element Wasser mit dem Prinzip Aktivierung. Spirituell kann sie dem Halschakra (Selbstausdruck, Reinigung) zugeordnet werden – mit einer Tendenz zur Durchlässigkeit und Erneuerung auf körperlicher wie seelischer Ebene. Sie eignet sich als Begleiter für Fasten- und Entgiftungsphasen.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Brunnenkresse steht symbolisch für Klarheit, Reinigung und Erneuerung. Als Wasserpflanze mit feuriger Schärfe verbindet sie das Element Wasser mit dem Prinzip Aktivierung. Spirituell kann sie dem Halschakra (Selbstausdruck, Reinigung) zugeordnet werden – mit einer Tendenz zur Durchlässigkeit und Erneuerung auf körperlicher wie seelischer Ebene. Sie eignet sich als Begleiter für Fasten- und Entgiftungsphasen.
→ Siehe auch: [[Kreuzblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Kreuzblütler]]

Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 18:40 Uhr

Brunnenkresse Nasturtium officinale ist eine wasserliebende Kreuzblütlerpflanze mit scharf-würzigem Aroma und hohem Gehalt an Vitamin C und Senfölen, die traditionell frisch roh verzehrt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Nasturtium officinale syn. Rorippa nasturtium-aquaticum
Synonyme: Bachbitterkraut, Bachkresse, Bitterkresse, Bittersalat, Bornkassen, Kersche, Paderkerse, Wasserkresse, Wassersenf, Weisse Kresse

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Capparales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Sumpfkressen Rorippa
  • Art: Echte Brunnenkresse
Brunnenkresse
Brunnenkresse, Blatt
Brunnenkresse, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika, Mitteleuropa, bis 2400 Meter.
  • Standorte: Quellen, Bächen, Gräben mit fließendem Wasser; selten.
  • Kennzeichen: Zehn bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde, immergrüne Wasserpflanze; Stängel niederliegend, basal kriechend, fleischig, kahl und rund; Blätter dunkelgrün, fleischig, kahl, gefiedert, Blättchen rundlich bis elliptisch, das Endblättchen meist größer; Blüten weiß, klein, in Trauben, vier gleiche Kelchblätter, vier kreuzständige Kronblätter, vier lange und zwei kurze Staubblätter; Schoten länglich, mit vier Reihen von Samen; sproßbürtige Wurzeln an dem kriechenden, basalen Teil des Stängels.
  • Verwechslung: Die Brunnenkresse kann mit dem Bitteren Schaumkraut Cardamine amara verwechselt werden: sie besitzt im Gegensatz zu diesem einen hohlen Stängel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter von März bis September, die scharfen Samen von September bis Oktober als Pfeffer oder Senfersatz.

Zerriebene Blätter riechen scharf. Der Geschmack der Blätter ist ebenfalls mehr oder weniger scharf.

Kultur im eigenen Garten: Die Pflanze kann im Garten als Teichbepflanzung angebaut werden. Brunnenkresse benötigt, um sich richtig entwickeln zu können, sauberes Wasser und einen schattigen Standort. Gesät wird von Ende Mai bis Anfang Juli in einer wasserdichten Aussaatschale. Nach der Aussaat wird der Samen leicht mit Erde abgedeckt und feucht gehalten. Nach sieben bis einundzwanzig Tagen keimt die Brunnenkresse. Sie sollte immer gut in Wasser stehen.

Hinweis: In feuchten Weidegebieten kann der Große Leberegel (Fasciola hepatica) seine infektiösen Dauerstadien (Metazerkarien) auf Wasserpflanzen oder feuchten Wiesenkräutern - z.B. Wasserkresse, Pfeilkraut, aber auch auf niedrig wachsenden Pflanzen wie dem Ehrenpreis ablagern. Beim Menschen ist eine Infektion durch den Verzehr solcher Pflanzen selten, aber theoretisch möglich, insbesondere bei Pflanzen aus schneckenhaltigen Feuchtgebieten. Gründliches Waschen oder das Meiden solcher Standorte beim Sammeln kann das Risiko minimieren.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 93,5
Kohlenhydrate 2,03
Eiweiße 1,6
Fette 0,3
Rohfasern 1,47
Mineralstoffe 1,1

Besondere Inhaltsstoffe

Brunnenkresse gehört zu den schwefelhaltigen Kreuzblütlern und zeichnet sich durch eine hohe Nährstoffdichte sowie antibakterielle und entgiftende Wirkstoffe aus:

  • Senfölglykoside (z. B. Gluconasturtiin): Scharf schmeckende Inhaltsstoffe mit antimikrobieller, durchblutungsfördernder und schleimlösender Wirkung
  • Phenylethyl-Isothiocyanat (PEITC): Abbauprodukt der Senföle mit krebshemmendem Potenzial, zellschützend und leberanregend
  • Chlorophyll: Unterstützt die Blutbildung, entgiftend, antioxidativ
  • Flavonoide (z. B. Kämpferol, Quercetin): Antioxidativ, entzündungshemmend und gefäßstabilisierend
  • Vitamin C: Immunstärkend, antioxidativ und stoffwechselaktivierend
  • Vitamin A (v. a. als Beta-Carotin): Wichtig für Haut, Sehkraft und Immunsystem

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Brunnenkresse“ verweist auf das typische Vorkommen an klaren, fließenden Gewässern (Brunnen, Quellen). Der botanische Name Nasturtium officinale leitet sich aus dem Lateinischen nasus tortus („verzogene Nase“) ab – eine Anspielung auf den scharfen Geschmack. Die Artbezeichnung officinale kennzeichnet sie als offizinelle Heilpflanze.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, blutreinigend, fiebersenkend, harntreibend, schleimlösend und stimulierend beschrieben.
    Die Brunnenkresse wurde schon in der Antike geschätzt. Diskruides verordnete sie als harntreibendes Mittel. Hildegard von Bingen empfiehlt "burncrasse" gegen Gelbsucht, Verdauungsschwäche und Fieber. Zu den Anwendungsgebieten in der Volksheilkunde gehören Katarrhe der Atemwege, entzündliche Erkrankungen der Harnwege, rheumatische Beschwerden, Hauterkrankungen und Entzündungen im Mund. Die Homöopathie gebraucht die Brunnenkresse bei Reizzuständen der ableitenden Harnwege.
  • Nutzpflanze: Bereits die Römer verwendeten die Brunnenkresse als Salat- und Gewürzpflanze. Den Höhepunkt ihrer Verbreitung hatte sie im 14. Jahrhundert in Frankreich, wo sie in großen Kulturen angebaut wurde. In Permakultur-Systemen kann sie in Feuchtzonen oder Aquaponik-Kreisläufen kultiviert werden. Sie zeigt gute Zeigerqualitäten für sauberes Wasser und wird auch als Wasserfilterpflanze in ökologischen Kläranlagen geschätzt.
  • Mythos und Geschichte: Bereits in der Antike wurde Brunnenkresse medizinisch genutzt. Hippokrates soll in der Nähe von Wasserläufen Brunnenkressegärten zur Versorgung seiner Patienten angelegt haben. Im Mittelalter war sie Teil der Klostermedizin und wurde als Tonikum in Fastenzeiten genutzt. Ihr frischer, scharfer Geschmack galt als Symbol für Lebenskraft und jugendliche Vitalität.
    Die Brunnenkresse ist auf dem Genter Altar (1432) der Brüder Hubert und Jan van Eyck dargestellt.
  • Magie und Brauchtum: In früheren Zeiten galt Brunnenkresse als „Kraut der Reinigung“. Man verwendete sie bei rituellen Waschungen im Frühling, um die „Winterlast“ auszuleiten. In einigen Regionen wurde sie als Schutzpflanze gegen böse Einflüsse in die Nähe von Hausquellen gepflanzt.
    Die Griechen verwandten den Samen als Beimischung zu Liebestränken.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Brunnenkresse steht symbolisch für Klarheit, Reinigung und Erneuerung. Als Wasserpflanze mit feuriger Schärfe verbindet sie das Element Wasser mit dem Prinzip Aktivierung. Spirituell kann sie dem Halschakra (Selbstausdruck, Reinigung) zugeordnet werden – mit einer Tendenz zur Durchlässigkeit und Erneuerung auf körperlicher wie seelischer Ebene. Sie eignet sich als Begleiter für Fasten- und Entgiftungsphasen.


→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre