Pfeilkraut, gewöhnliches

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Wissenschaftliche Namen: Sagittaria sagittifolia
Synonyme: Gemeines Pfeilkraut, Froschlöffelähnliches Pfeilkraut, Kompasspflanze.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Froschlöffelähnliche Alismatidae
  • Ordnung: Froschlöffelartige Alismatales
  • Gattung: Pfeilkraut Sagittaria
  • Art: Gewöhnliches Pfeilkraut

Zur Gattung Sagittaria gehören ca. zwanzig Arten, die sowohl in gemäßigtem aks auch in tropischem Klima vorkommen. Dazu gehören:

  • Lanzettblättriges Pfeilkraut Sagittaria lancifolia
  • Breitblättriges Pfeilkraut Sagittaria latifolia
  • Montevideo-Pfeilkraut Sagittaria montevidensis
  • Flutendes oder Kleines Pfeilkraut Sagittaria subulata

Beschreibung

  • Vorkommen: Eurasien, Nordamerika, bis 700 Meter.
  • Standorte: langsam fließende Gewässer mit sandigem oder schlammigem Boden; wärmeliebend.
  • Kennzeichen: Mehrjährige, zwanzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel aufrecht aus dem Wasser ragend; unterste Blätter schmal, kaum fünf Millimeter breit, flutend, die obersten mit tief pfeilförmig eingeschnittener Blattspreite, Lappen der "Pfeile" bei Überwasserblättern bis zehn Zentimeter lang; Blüten meist einzeln in den Achseln der Tragblätter, eingeschlechtlich, achtzehn bis achtundzwanzig Millimeter im Durchmesser, die drei äußeren Blütenhüllblätter kelchartig, fast rund, weiß oder zartrosa, am Grund mit einem dunklem Fleck, Staubbeutel purpurn; Blütezeit: Juni bis September; Frucht Nüsschen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Mai bis September (junge Blätter), Blütezeit Juli bis August.

Das Gewöhnliche Pfeilkraut ist eine Wasserpflanze mit auffällig pfeilförmigen, aufrechten Blättern und knolligen Wurzelverdickungen. Die jungen Blätter und Blattstiele können roh verzehrt werden, haben einen relativ neutralen, leicht wässrig-grasigen Geschmack mit zarter Textur. Die stärkehaltigen Wurzelknollen sind roh nicht empfehlenswert, da sie schwer verdaulich und potentiell leicht toxisch sind.

Hinweis: In feuchten Weidegebieten kann der Große Leberegel (Fasciola hepatica) seine infektiösen Dauerstadien (Metazerkarien) auf Wasserpflanzen oder feuchten Wiesenkräutern - z.B. Wasserkresse, Pfeilkraut, aber auch auf niedrig wachsenden Pflanzen wie dem Ehrenpreis ablagern. Beim Menschen ist eine Infektion durch den Verzehr solcher Pflanzen selten, aber theoretisch möglich, insbesondere bei Pflanzen aus schneckenhaltigen Feuchtgebieten. Gründliches Waschen oder das Meiden solcher Standorte beim Sammeln kann das Risiko minimieren.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die gestielten Luftblätter weisen eine pfeilartige Gestalt auf, daher der Name "Pfeilkraut". Auch der wissenschaftliche Gattungs- und Artname weist auf die Gestalt der Blätter hin, sagitta ist lateinisch und bedeutet "Pfeil", folium = Blatt. Die Blätter richten sich in Nord-Südrichtung aus, deshalb der Name "Kompasspflanze".
  • Heilkunde: In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und asiatischen Volksheilkunde wurde Sagittaria sagittifolia als mild harntreibendes und blutreinigendes Mittel eingesetzt. Die Knollen wurden dort gekocht bei Entzündungen der Harnwege oder gegen Bluthochdruck verwendet. In Europa war die Pflanze eher als Notnahrung bekannt.
  • Nutzpflanze: Die Knollen wurden früher gelegentlich gesammelt und als stärkereiche Nahrung zubereitet (gekocht, gebacken oder geröstet). In Asien (z. B. Japan, China) ist das Pfeilkraut eine traditionelle Wasser-Nutzpflanze („Kuai“), deren Knollen kultiviert und gekocht verzehrt werden. In der Permakultur kann sie als Teich- oder Sumpfpflanze zur Wasserklärung und Randbegrünung genutzt werden.
  • Mythos und Geschichte: In indigenen Kulturen Nordamerikas wurde das dort heimische Pfeilkraut als „Indian potato“ gesammelt. Die Pflanze galt als Geschenk des Wassers – nahrhaft und stärkend. In Europa ist sie weniger mythologisch überliefert, stand aber oft symbolisch für Weiblichkeit (wegen der dreiteiligen Blüte) und das Element Wasser.
  • Magie und Brauchtum: Wegen ihrer pfeilförmigen Blätter wurde das Pfeilkraut in der Pflanzenmagie mit zielgerichteter Energie, Klarheit und Entscheidungsfähigkeit assoziiert. In Wasserzeremonien wurde sie manchmal als Pflanze der Übergänge verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze wird dem Sakral- und Wurzelchakra zugeordnet. Sie steht für das Gleichgewicht zwischen emotionalem Fließen (Wasser) und irdischer Verwurzelung. Als Spiegelpflanze kann sie auf das Bedürfnis hinweisen, Ziele klarer zu fassen oder tiefer mit den eigenen Lebenswurzeln in Kontakt zu treten.