Pfeilkraut, gewöhnliches

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Gewöhnliches Pfeilkraut Sagittaria sagittifolia ist eine mehrjährige, krautige Wasserpflanze aus der Familie der Froschlöffelgewächse. Sie wächst in stehenden oder langsam fließenden Gewässern und ist essbar. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Sagittaria sagittifolia
Synonyme: Gemeines Pfeilkraut, Froschlöffelähnliches Pfeilkraut, Kompasspflanze, Schützenkraut, Pfeilsame.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Froschlöffelähnliche Alismatidae
  • Ordnung: Froschlöffelartige Alismatales
  • Gattung: Pfeilkraut Sagittaria
  • Art: Gewöhnliches Pfeilkraut

Zur Gattung Sagittaria gehören ca. zwanzig Arten, die sowohl in gemäßigtem aks auch in tropischem Klima vorkommen. Dazu gehören:

  • Lanzettblättriges Pfeilkraut Sagittaria lancifolia
  • Breitblättriges Pfeilkraut Sagittaria latifolia
  • Montevideo-Pfeilkraut Sagittaria montevidensis
  • Flutendes oder Kleines Pfeilkraut Sagittaria subulata

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Das Gewöhnliche Pfeilkraut ist in Europa und Teilen Asiens heimisch. Es wächst bevorzugt an Ufern, in Sümpfen, Gräben und stehenden Gewässern bis etwa 1000 Meter Seehöhe. Die Pflanze wird heute teilweise kultiviert und ist auch in Nordamerika eingebürgert.
  • Kennzeichen: Mehrjährige, zwanzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel aufrecht aus dem Wasser ragend; unterste Blätter schmal, kaum fünf Millimeter breit, flutend, die obersten mit tief pfeilförmig eingeschnittener Blattspreite, Lappen der "Pfeile" bei Überwasserblättern bis zehn Zentimeter lang; Blüten meist einzeln in den Achseln der Tragblätter, eingeschlechtlich, achtzehn bis achtundzwanzig Millimeter im Durchmesser, die drei äußeren Blütenhüllblätter kelchartig, fast rund, weiß oder zartrosa, am Grund mit einem dunklem Fleck, Staubbeutel purpurn; Blütezeit: Juni bis September; Frucht Nüsschen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Mai bis September (junge Blätter), Blütezeit Juli bis August.

Knollen und junge Blätter gelten als essbar, wobei die Knollen traditionell gekocht oder geröstet wurden. In der instinktiven Rohkost kann man mit dem rohen Verzehr kleiner Mengen experimentieren – sie haben einen leicht mehligen, nussigen Geschmack. Die Textur ist fest und erinnert an Kastanie oder Yacon. Auch junge Blatttriebe können roh gekostet werden, schmecken jedoch leicht bitter und sollten nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Hinweis: In feuchten Weidegebieten kann der Große Leberegel (Fasciola hepatica) seine infektiösen Dauerstadien (Metazerkarien) auf Wasserpflanzen oder feuchten Wiesenkräutern - z.B. Wasserkresse, Pfeilkraut, aber auch auf niedrig wachsenden Pflanzen wie dem Ehrenpreis ablagern. Beim Menschen ist eine Infektion durch den Verzehr solcher Pflanzen selten, aber theoretisch möglich, insbesondere bei Pflanzen aus schneckenhaltigen Feuchtgebieten. Gründliches Waschen oder das Meiden solcher Standorte beim Sammeln kann das Risiko minimieren.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Knollen des Pfeilkrauts enthalten vor allem Stärke, etwas Inulin, geringe Mengen Eiweiß sowie Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium:

  • Stärke: Dient als Energiequelle, wirkt sättigend
  • Saponine: In geringen Mengen enthalten – können in höheren Dosen schleimhautreizend sein
  • Kalium und Magnesium: Wichtig für die Nerven- und Muskelfunktion
  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem

Die Blätter des Pfeilkrauts enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, darunter:

  • Flavonoide: Diese antioxidativ wirkenden Verbindungen tragen zum Schutz der Zellen vor freien Radikalen bei.
  • Phenolische Säuren: Chlorogensäure und Kaffeesäure können entzündungshemmend und leicht antimikrobiell wirken.
  • Gerbstoffe (Tannine): Diese wirken adstringierend und schützend auf Schleimhäute, weshalb sie traditionell bei Durchfall oder Hautirritationen verwendet wurden.
  • Saponine (in Spuren): Diese kommen auch in den Blättern vor, jedoch in geringerer Konzentration als in den Knollen. Saponine besitzen oberflächenaktive Eigenschaften und können bei hoher Dosis reizend sein – daher ist Zurückhaltung beim rohen Verzehr größerer Blattmengen angebracht.
  • Chlorophyll, Kalium, Kalzium, Vitamin C: Die Blätter enthalten wie viele Wasserpflanzen nennenswerte Mengen an Chlorophyll und Mineralstoffen.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die gestielten Luftblätter weisen eine pfeilartige Gestalt auf, daher der Name "Pfeilkraut". Auch der wissenschaftliche Gattungs- und Artname weist auf die Gestalt der Blätter hin, sagitta ist lateinisch und bedeutet "Pfeil", folium = Blatt. Die Blätter richten sich in Nord-Südrichtung aus, deshalb der Name "Kompasspflanze".
  • Heilkunde: In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und asiatischen Volksheilkunde wurde Sagittaria sagittifolia als mild harntreibendes und blutreinigendes Mittel eingesetzt. Die Knollen wurden dort gekocht bei Entzündungen der Harnwege oder gegen Bluthochdruck verwendet. Auch in der europäischen Volksmedizin waren die Knollen bekannt – etwa bei Husten, Blasenleiden und zur Blutreinigung.
  • Nutzpflanze: Die Knollen wurden früher gelegentlich gesammelt und als stärkereiche Nahrung zubereitet (gekocht, gebacken oder geröstet). In Asien (z. B. Japan, China) ist das Pfeilkraut eine traditionelle Wasser-Nutzpflanze („Kuai“), deren Knollen kultiviert und gekocht verzehrt werden. In der Permakultur kann sie als Teich- oder Sumpfpflanze zur Wasserklärung und Randbegrünung genutzt werden.
  • Mythos und Geschichte: In indigenen Kulturen Nordamerikas wurde das dort heimische Pfeilkraut als „Indian potato“ gesammelt. Die Pflanze galt als Geschenk des Wassers – nahrhaft und stärkend. In Europa ist sie weniger mythologisch überliefert, stand aber oft symbolisch für Weiblichkeit (wegen der dreiteiligen Blüte) und das Element Wasser.
  • Magie und Brauchtum: Wegen ihrer pfeilförmigen Blätter wurde das Pfeilkraut in der Pflanzenmagie mit zielgerichteter Energie, Klarheit und Entscheidungsfähigkeit assoziiert. In Wasserzeremonien wurde sie manchmal als Pflanze der Übergänge verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze wird dem Sakral- und Wurzelchakra zugeordnet. Sie steht für das Gleichgewicht zwischen emotionalem Fließen (Wasser) und irdischer Verwurzelung. Als Spiegelpflanze kann sie auf das Bedürfnis hinweisen, Ziele klarer zu fassen oder tiefer mit den eigenen Lebenswurzeln in Kontakt zu treten.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre