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Wissenschaftliche Namen: ''Coriandrum sativum''<br> | '''Echter Koriander''' ''Coriandrum sativum'' ist eine einjährige Würz- und Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler mit markantem Aroma und vielseitiger Verwendung in Blättern und Samen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Arabische Petersilie, Asiatische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandläusekraut, Wanzendill, Wanzenkraut, Wanzenkümmel. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Coriandrum sativum''<br> | |||
'''Synonyme:''' Arabische Petersilie, Asiatische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandläusekraut, Wanzendill, Wanzenkraut, Wanzenkümmel. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
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*Gattung: Koriander ''Coriandrum'' | *Gattung: Koriander ''Coriandrum'' | ||
*Art: Echter Koriander | *Art: Echter Koriander | ||
Die Gattung ''Coriandrum'' ist klein und umfasst nur wenige Arten, darunter vor allem ''Coriandrum sativum'' als bedeutende Kulturpflanze. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Heimat des Korianders liegt vermutlich im östlichen Mittelmeerraum und Westasien. Heute wird er weltweit in warmgemäßigten bis subtropischen Regionen kultiviert – besonders in Indien, Nordafrika, Mittelamerika und Südostasien. | |||
*'''Kennzeichen:''' Sechzig bis achtzig Zetnimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel rund, im oberen Bereich verzweigt; Blätter zwei- bis dreifach gefiedert, die oberen linealisch; Blüten weiß oder rötlich in langestielten Dolden; Blütezeit: Juni bis Juli; Wurzel spindelförmig; Spaltfrucht aus zwei Teilfrüchten (Achänen) bestehend. | |||
*'''Verwechslung:''' Der Koriander ist aufgrund seines typischen Geruchs kaum zu verwechseln. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter von Mai bis September, die Früchte August bis September. | |||
Viele Menschen finden das Aroma frischer Korianderblätter, Wurzeln oder unreifer Früchte unangenehm, abstoßend und vergleichen es mit Seife, verbranntem Gummi oder Bettwanzen. Liebhaber des Korianders beschreiben den Geschmack als frisch, grün, würzig und sogar zitrusartig. Korianderfrüchte schmecken würzig, ihr Aroma wird meist als nussig beschrieben. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Aussaat des Korianders erfolgt im Frühjahr. Er bevorzugt lockere und nährstoffreiche Böden und eine sonnige Lage. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g frische Blätter | |||
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| Wasser | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Koriander enthält ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe mit vielfältiger Wirkung: | |||
*'''Linalool (Hauptbestandteil des Öls):''' Verdauungsfördernd, entspannend, antibakteriell | |||
*'''Geraniol, Borneol, Cineol:''' Aromatisch, schleimlösend, leicht antiseptisch | |||
*'''Polyacetylene (v. a. in Blättern):''' Antimikrobielle Wirkung | |||
*'''Vitamin K, A, C und Folsäure:''' Zellschutz, Blutgerinnung, Nervenstoffwechsel | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der deutsche Name Koriander geht auf das lateinische ''coriandrum'' zurück, dieses wiederum auf den griechischen Pflanzennamen ''koriannon''. Der Name wird häufig mit ''koris'' = Wanze in Verbindung gebracht, er spielt auf den Geruch des Korianders an. | *'''Namensgebung:''' Der deutsche Name Koriander geht auf das lateinische ''coriandrum'' zurück, dieses wiederum auf den griechischen Pflanzennamen ''koriannon''. Der Name wird häufig mit ''koris'' = Wanze in Verbindung gebracht, er spielt auf den Geruch des Korianders an. Der Artname ''sativum'' ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "gezüchtet". | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als antiseptisch, krampflösend, stimulierend, windtreibend und wundheilend beschrieben.<br>Korianderfrüchte enthalten ein ätherisches Öl, das hemmend auf das Wachstum von Bakterien, leicht krampflösend und windtreibend wirkt. Koriander wird daher bei Völlegefühl, bei leichten krampfartigen Verdauungsbeschwerden, Blähungen und zur Anregung des Appetits verwendet. Das ätherische Öl verwendet man äußerlich in Einreibungen gegen rheumatische Beschwerden. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Pflanze wird weltweit in Küche, Naturheilkunde und Kosmetik genutzt: Frisch als Würzkraut (besonders in asiatischer und lateinamerikanischer Küche), die getrockneten Samen in Brot, Currys und Kräutermischungen.<br>Das Ätherische Öl wird wegen seines warmen, aromatischen und würzigen Duftes in der Parfumindustrie verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Koriander ist ein Gewürz, das bereits in Sanskritschriften, Papyri und im Alten Testament (2. Buch Moses 16.13) erwähnt wird. In den Gräbern der Pharaonen fanden sich Koriandersamen, die Griechen und Römer würzten mit ihnen den Wein. Die Römer brachten die Pflanze nach Mitteleuropa. Im Mittelalter wurde Koriander zur Bekämpfung von Flöhen und Läusen benutzt, galt aber auch als Aphrodisiakum. Die Chinesen brachten den Koriander mit Unsterblichkeit in Verbindung. Korianderfrüchte sind ein übliches Gewürz in vielen europäischen Ländern, in Nordafrika sowie West-, Zentral- und Südasien. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Der Koriander wird seit jeher für Liebesbeutel und Liebeszauber verwendet. Wenn eine schwangere Frau Koriander isst, wird sie ein kluges und erfinderisches Kind zur Welt bringen. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Koriander steht symbolisch für geistige Klarheit, Befreiung von Fremdeinflüssen und Erdung. In der Chakrenlehre lässt er sich dem Solarplexuschakra zuordnen – für innere Stärke, Verdauungskraft und emotionale Unabhängigkeit. | |||
→ Siehe auch: [[Petersilie, echte|Petersilie]], [[Doldenblütler in der Rohkost]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Doldenblütler]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Kräuter und Gewürze]] |
Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 17:16 Uhr
Echter Koriander Coriandrum sativum ist eine einjährige Würz- und Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler mit markantem Aroma und vielseitiger Verwendung in Blättern und Samen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Coriandrum sativum
Synonyme: Arabische Petersilie, Asiatische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandläusekraut, Wanzendill, Wanzenkraut, Wanzenkümmel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
- Familie: Doldenblütler Apiaceae
- Unterfamilie: Apioideae
- Gattung: Koriander Coriandrum
- Art: Echter Koriander
Die Gattung Coriandrum ist klein und umfasst nur wenige Arten, darunter vor allem Coriandrum sativum als bedeutende Kulturpflanze.
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Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Heimat des Korianders liegt vermutlich im östlichen Mittelmeerraum und Westasien. Heute wird er weltweit in warmgemäßigten bis subtropischen Regionen kultiviert – besonders in Indien, Nordafrika, Mittelamerika und Südostasien.
- Kennzeichen: Sechzig bis achtzig Zetnimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel rund, im oberen Bereich verzweigt; Blätter zwei- bis dreifach gefiedert, die oberen linealisch; Blüten weiß oder rötlich in langestielten Dolden; Blütezeit: Juni bis Juli; Wurzel spindelförmig; Spaltfrucht aus zwei Teilfrüchten (Achänen) bestehend.
- Verwechslung: Der Koriander ist aufgrund seines typischen Geruchs kaum zu verwechseln.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von Mai bis September, die Früchte August bis September.
Viele Menschen finden das Aroma frischer Korianderblätter, Wurzeln oder unreifer Früchte unangenehm, abstoßend und vergleichen es mit Seife, verbranntem Gummi oder Bettwanzen. Liebhaber des Korianders beschreiben den Geschmack als frisch, grün, würzig und sogar zitrusartig. Korianderfrüchte schmecken würzig, ihr Aroma wird meist als nussig beschrieben.
Kultur im eigenen Garten: Die Aussaat des Korianders erfolgt im Frühjahr. Er bevorzugt lockere und nährstoffreiche Böden und eine sonnige Lage.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g frische Blätter |
---|---|
Wasser | 92,2 |
Kohlenhydrate | 3,7 |
Eiweiße | 2,1 |
Fette | 0,5 |
Rohfasern | 2,8 |
Mineralstoffe | 1,3 |
Vitamin C | 27–35 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Koriander enthält ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe mit vielfältiger Wirkung:
- Linalool (Hauptbestandteil des Öls): Verdauungsfördernd, entspannend, antibakteriell
- Geraniol, Borneol, Cineol: Aromatisch, schleimlösend, leicht antiseptisch
- Polyacetylene (v. a. in Blättern): Antimikrobielle Wirkung
- Vitamin K, A, C und Folsäure: Zellschutz, Blutgerinnung, Nervenstoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche Name Koriander geht auf das lateinische coriandrum zurück, dieses wiederum auf den griechischen Pflanzennamen koriannon. Der Name wird häufig mit koris = Wanze in Verbindung gebracht, er spielt auf den Geruch des Korianders an. Der Artname sativum ist lateinischen Ursprungs und bedeutet "gezüchtet".
- Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, krampflösend, stimulierend, windtreibend und wundheilend beschrieben.
Korianderfrüchte enthalten ein ätherisches Öl, das hemmend auf das Wachstum von Bakterien, leicht krampflösend und windtreibend wirkt. Koriander wird daher bei Völlegefühl, bei leichten krampfartigen Verdauungsbeschwerden, Blähungen und zur Anregung des Appetits verwendet. Das ätherische Öl verwendet man äußerlich in Einreibungen gegen rheumatische Beschwerden.
- Nutzpflanze: Die Pflanze wird weltweit in Küche, Naturheilkunde und Kosmetik genutzt: Frisch als Würzkraut (besonders in asiatischer und lateinamerikanischer Küche), die getrockneten Samen in Brot, Currys und Kräutermischungen.
Das Ätherische Öl wird wegen seines warmen, aromatischen und würzigen Duftes in der Parfumindustrie verwendet.
- Mythos und Geschichte: Koriander ist ein Gewürz, das bereits in Sanskritschriften, Papyri und im Alten Testament (2. Buch Moses 16.13) erwähnt wird. In den Gräbern der Pharaonen fanden sich Koriandersamen, die Griechen und Römer würzten mit ihnen den Wein. Die Römer brachten die Pflanze nach Mitteleuropa. Im Mittelalter wurde Koriander zur Bekämpfung von Flöhen und Läusen benutzt, galt aber auch als Aphrodisiakum. Die Chinesen brachten den Koriander mit Unsterblichkeit in Verbindung. Korianderfrüchte sind ein übliches Gewürz in vielen europäischen Ländern, in Nordafrika sowie West-, Zentral- und Südasien.
- Magie und Brauchtum: Der Koriander wird seit jeher für Liebesbeutel und Liebeszauber verwendet. Wenn eine schwangere Frau Koriander isst, wird sie ein kluges und erfinderisches Kind zur Welt bringen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Koriander steht symbolisch für geistige Klarheit, Befreiung von Fremdeinflüssen und Erdung. In der Chakrenlehre lässt er sich dem Solarplexuschakra zuordnen – für innere Stärke, Verdauungskraft und emotionale Unabhängigkeit.
→ Siehe auch: Petersilie, Doldenblütler in der Rohkost