Schneeball, gemeiner

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Gemeiner Schneeball Viburnum opulus ist ein in Europa, Nordafrika und Asien weit verbreiteter Strauch aus der Familie der Moschuskrautgewächse Adoxaceae. Er fällt durch seine weißen, doldenförmigen Blütenstände und leuchtend roten Steinfrüchte auf, die für Menschen nur eingeschränkt genießbar, für Vögel jedoch eine wichtige Nahrungsquelle sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Viburnum opulus
Synonyme: Schneeball, Wasserholder, Herzbeerstrauch, Engl. Guelder Rose.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida
  • Ordnung: Kardenartige Dipsacales
  • Familie: Moschuskrautgewächse Adoxaceae
  • Gattung: Schneebälle Viburnum
  • Art: Gemeiner Schneeball

Die Gattung Viburnum umfasst rund 150 Arten, darunter den Wolligen Schneeball Viburnum lantana.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in Europa, Nordafrika und Westasien beheimatet, wächst der Gemeine Schneeball bevorzugt an feuchten Standorten wie Bachufern, in Auwäldern, Gebüschen und an Waldrändern.
  • Kennzeichen: Ein sommergrüner Strauch von zwei bis vier Meter Höhe. Die Blätter sind drei- bis fünflappig, grob gesägt und erinnern an Ahornblätter. Die weißen Blüten erscheinen in großen, schirmrispigen Dolden im Mai und Juni. Auffällig sind die sterilen Randblüten, die als Schauapparat dienen. Die Früchte sind leuchtend rote Steinfrüchte, die bis in den Winter am Strauch verbleiben.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die roten Früchte sind roh nur in sehr geringen Mengen bekömmlich. Sie schmecken säuerlich-bitter, manchmal seifig, und können bei Überverzehr Übelkeit oder Erbrechen hervorrufen. Für Vögel sind sie eine wichtige Winterfrucht.

Saison: Spätsommer bis Winter, Früchte bleiben oft bis ins Frühjahr am Strauch.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 80,0
Kohlenhydrate 13,0
Eiweiße 1,2
Fette 0,3
Rohfasern 4,0
Mineralstoffe 1,0
Vitamin C 20–30 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Iridoidglykoside – wirken krampflösend, aber in höherer Dosis giftig.
  • Gerbstoffe – verantwortlich für den herben Geschmack.
  • Vitamin C – stärkt das Immunsystem.
  • Saponine – können bei Überverzehr Brechreiz auslösen.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Schneeball“ bezieht sich auf die schneeballartigen, weißen Blütenstände. Der wissenschaftliche Artname opulus verweist auf eine alte Bezeichnung für den Ahorn, dessen Blätter denen des Schneeballs ähnlich sehen.
  • Heilkunde: Die Rinde („Cramp Bark“) wird in der Volksmedizin traditionell als krampflösendes Mittel bei Menstruationsbeschwerden und Magenkrämpfen eingesetzt. Früchte wurden früher als Brech- und Abführmittel verwendet.
  • Nutzpflanze: Der Gemeine Schneeball ist eine beliebte Zierpflanze in Gärten und Parks. Die sterile Kulturform "Viburnum opulus Roseum" (auch „Schneeballhortensie“) trägt nur große weiße Schaublüten.
  • Mythos und Geschichte: In der ukrainischen Kultur hat der Schneeball („Kalyna“) eine besondere Bedeutung als Nationalsymbol für Reinheit, Heimat und weibliche Schönheit. Er taucht in Liedern, Gedichten und Wappen auf.
  • Magie und Brauchtum: In slawischen Regionen galt der Strauch als Schutzpflanze, dessen Zweige böse Geister abwehren. Früchte und Blüten wurden in Hochzeitsbräuchen und zur Feier der Sommersonnenwende verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Mit seinen weißen Blüten und roten Früchten symbolisiert der Gemeine Schneeball Reinheit, Liebe und Blut – ein Zusammenspiel von Leben, Tod und Erneuerung. Spirituell wird er oft dem Herzchakra (Liebe, Hingabe) und dem Wurzelchakra (Blut, Lebenskraft) zugeordnet.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre