Schabzigerklee

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Wissenschaftliche Namen: Trigonella caerulea
Synonyme: Zigerklee, Käseklee, Blauer Bockshornklee, Brotklee, Blauklee.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Schmetterlingsblütenartige Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Trigonella
  • Art: Schabzigerklee

Die Gattung Trigonella umfasst außerdem den Griechischen Bockshornklee Trigonella foenum-graecum

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich stammt der Schabzigerklee aus West- und Zentralasien. Heute wird er vor allem in den Alpenregionen der Schweiz, Südtirols und Österreichs kultiviert. Er gedeiht gut in kühlen Höhenlagen und wird dort traditionell als Gewürzpflanze genutzt.
  • Kennzeichen: Zehn bis zwanzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Blätter dreiteilig, lanzettlich; Schmetterlingsblüten, blauviolett; Blütezeit: Hochsommer; Hülsenfrüchte mit kleinen, kantigen Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die jungen Blätter und frischen Triebe des Schabzigerklees können in kleinen Mengen roh gegessen werden. Sie haben einen intensiven, würzigen Geschmack, der an Bockshornklee, Sellerie und Liebstöckel erinnert. In der instinktiven Rohkost wird der kräftige Geschmack meist nur in kleinen Dosen akzeptiert.

Saison: Junge Blätter: Mai–Juli, Blüte: Juli–August, Ernte der oberirdischen Pflanzenteile vor der Vollblüte.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch nur wenige Tage haltbar. Getrocknete Pflanzenteile (geschnitten oder pulverisiert) gut verschlossen licht- und luftgeschützt bis zu einem Jahr aromatisch.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil (getrocknet)
Wasser 8,0
Kohlenhydrate 44,3
Eiweiße 23,0
Fette 6,4
Rohfasern 8,2
Mineralstoffe 4,5

Besondere Inhaltsstoffe

Der Schabzigerklee enthält viele ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe, die für seine würzige Wirkung verantwortlich sind:

  • Cumarin-Derivate: aromatisch, durchblutungsfördernd
  • Flavonoide (z. B. Kaempferol, Luteolin): antioxidativ, zellschützend
  • Saponine: leicht schleimlösend, entzündungshemmend
  • Alkaloide (z. B. Trigonellin): blutzuckerregulierend, stoffwechselaktivierend
  • Vitamin A, C, B-Vitamine: immunstärkend, stoffwechselunterstützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Schabzigerklee“ verweist auf seine Verwendung im traditionellen Schabzigerkäse, wo das gemahlene Kraut für Farbe und Aroma sorgt. Der Name Trigonella bezieht sich auf die dreieckige Form der Samen, caerulea auf die blau-violetten Blüten.
  • Heilkunde: Traditionell wurde Schabzigerklee bei Appetitlosigkeit, zur Förderung der Verdauung und als kräftigendes Mittel eingesetzt. Die enthaltenen Bitter- und Aromastoffe wirken magenstärkend. In der Volksmedizin wurde er auch äußerlich bei Hautentzündungen genutzt.
  • Nutzpflanze: Als Käse- und Brotgewürz wird Schabzigerklee vor allem in der Schweiz, Südtirol und der Steiermark verwendet. In der Permakultur ist er als stickstoffsammelnde Pflanze und Bienenweide geschätzt.
  • Mythos und Geschichte: Schon im Mittelalter war Schabzigerklee als Klostergartenpflanze bekannt. In alpinen Regionen wurde er als „Bauerngewürz“ kultiviert. Der Name „Brotklee“ verweist auf die Verwendung in Brotteigen, besonders im alpinen Raum, wo er das „Kümmelaroma“ ersetzte.
  • Magie und Brauchtum: Keine direkten rituellen Anwendungen bekannt. In ländlichen Regionen galt Schabzigerklee als Segen für Haus und Hof, da er Speisen bekömmlich machte und Wohlstand symbolisierte.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Schabzigerklee steht für Würze des Lebens, Erdung und Konzentration. Spirituell wirkt er auf das Solarplexus-Chakra – er stärkt Selbstvertrauen, Antriebskraft und das Gefühl, „bei sich zu sein“. Sein kräftiger Geschmack erinnert daran, das Leben bewusst und mit vollem Sinn zu genießen.