Salbei, echter

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Salbei Salvia officinalis ist ein aromatisches, traditionell verwendetes Heil- und Küchenkraut aus der Familie der Lippenblütler. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Salvia officinalis
Synonyme: Altweiberschmecken, Chüechlichrut, Edelsalbei, Echter Salbei, Fischsalbei, Gartensalbei, Geschmackblatt, Grüner Salbei, Königssalbei, Kreuzsalbei, Müsliblätter, Rauchsalbei, Sabikraut, Salbine, Salser, Salfat, Salfer, Scharlachkraut, Scharlei, Schmale Sofie.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütengewächse Lamiaceae
  • Unterfamilie: Nepetoidae
  • Gattung: Salbei Salvia
  • Art: Echter Salbei

Die Gattung Salvia ist weltweit verbreitet und umfasst 920 Arten. In Europa kommen unter anderem folgende vor:

  • Klebriger Salbei Salvia glutinosa
  • Steppen-Salbei Salvia nemorosa
  • Wiesen-Salbei Salvia pratensis
  • Muskateller-Salbei Salvia sclarea
  • Eisenkraut-Salbei Salvia verbenaca
  • Quirblütiger Salbei Salvia verticillata

Weitere Arten:

  • Indianischer Räuchersalbei oder Weißer Salbei Salvia apiana: Vorkommen: Nordamerika.
  • Honigmelonen-Salbei Salvia elegans: Vorkommen: Mexiko; in Europa als Zierpflanze kultiviert.
  • Chia Salvia hispanica: Vorkommen: Mexiko; kultiviert in Südamerika, Australien und Spanien.
  • Rotwurzel-Salbei oder Chinesischer Salbei Salvia miltiorrhiza: Vorkommen: China; Heilkunde: Die Wurzel wird in der chinesischen Medizin zur Behandlung von Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Durchblutungsstörungen eingesetzt.

Beschreibung

  • Vorkommen: Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, ist der Echte Salbei heute weltweit in Gärten verbreitet. Er gedeiht am besten an sonnigen, trockenen Standorten mit kalkhaltigem Boden.
  • Kennzeichen: Dreißig bis siebzig Zentimeter hoher Halbstrauch; Äste beharrt; Blätter gegenständig, gestielt, derb, schmal-elliptisch, graugrün, gekerbt bis ganzrandig; Blüten blauviolett, in ährenartigen Blütenständen, Krone mit fast gerader Ober- und dreilappiger Unterlippe, zwei Staubblätter; Blütezeit: Mai bis Juli; die Frucht besteht aus vier Klausen.
  • Verwechslung: Ist mit anderen Salbei-Arten möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Weiche Triebe von April bis Juni, Blätter bis in den Oktober, Blüten von Juni bis September.

Die Pflanze riecht sehr aromatisch, der Geschmack ist intensiv würzig mit leicht bitterer Note.

Kultur im eigenen Garten: Der Salbei braucht trockenen, nährstoffreichen Kalkboden in sonniger, windgeschützter Lage. Man kann ihn aussäen oder aber gleich als Staude kaufen. Im Winter sollten die Pflanzen mit Stroh abgedeckt werden. Im Frühjahr werden die alten Stängel abgeschnitten, damit sich viele Blätter entwickeln können.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 66,4
Kohlenhydrate 15,6
Eiweiße 3,9
Fette 4,6
Rohfasern 3,1
Mineralstoffe 1,8

Besondere Inhaltsstoffe

Salbei enthält eine Vielzahl bioaktiver Substanzen:

  • Ätherische Öle (Thujon, Cineol, Campher): antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, schweißhemmend
  • Gerbstoffe (Rosmarinsäure, Carnosolsäure): adstringierend, antioxidativ
  • Flavonoide und Bitterstoffe: verdauungsfördernd und tonisierend
  • Vitamin K, Kalzium, Eisen und Magnesium: wichtig für Knochen, Blutgerinnung und Stoffwechsel

Wissenswertes

  • Biologie: Der Salbei ist ein Schulbeispiel für die gegenseitige Anpassung von Blüten und Insekten. Nur Bienen und Hummeln können den am Grund der Blütenröhre liegenden Nektar erreichen. Wenn sie mit dem Kopf die den Weg versperrende Platte nach hinten drücken, klappen die oberen Enden der Staubblätter nach unten und laden Pollen auf den Rücken des Insektes.
  • Namensgebung: Der Gattungsname Salvia leitet sich vom lateinischen „salvare“ ab – heilen. Auch das Art-Epitheton „officinalis“ verweist auf die frühere apothekengängige Verwendung („officina“ = Apotheke).
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antidiabetisch, antiseptisch, die Gallensekretion fördernd, krampflösend, magenwirksam, die Menstruation regulierend, schweißhemmend, stimulierend und wundheilend beschrieben.
    Plinius schrieb dem Salbei harntreibende und menstruationsfördernde Wirkung zu.
    In der Volksheilkunde wird Salbei innerlich bei Verdauungsbeschwerden mit Völlegfühl, Blähungen und Durchfall und leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich eingesetzt. Der Salbei wird auch genutzt, um das Abstillen zu erleichtern.
    Homöopathische Verdünnungen werden bei Störung der Schweißbildung gegeben.
    Als gutes antiseptisches und adstringierendes Mittel eignet er sich auch zum Spülen und Gurgeln bei Entzündungen von Mund und Hals.
    Das zerquetschte Kraut soll blutende Wunden verschließen können.
    Das ätherische Öl wirkt kräftigend, besonders die Abwehr stärkend, wirkt bei allgemeiner Erschöpfung und hilft, verräucherte Räume zu reinigen.
  • Nutzpflanze: Salbei ist ein beliebtes Küchenkraut. In der Permakultur wird er auch zur Schädlingsabwehr verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Der Echte Salbei wurde wahrscheinlich durch die Römer oder auch erst später durch Mönche in Deutschland eingeführt. Bereits im 9. Jh. war er in den deutschen Klostergärten weit verbreitet. Im 13.Jh wurde er mit folgendem Spruch gepriesen: Wüchse ein Kreutlein vor dem todt, es wer fürwar die salb ohne spot.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Jupiter; Element: Luft; Magische Kräfte: Unsterblichkeit, Langlebigkeit, Weisheit, Schutz, Wünsche.
    Salbei ist ein Mariensymbol sowie ein Symbol der Treue und der Erinnerung.
    Salbei gilt als Mittel für ein langes Leben und für die Unsterblichkeit. Um dies zu erreichen soll man jeden Tag, mindestens jedoch jeden Tag im Monat Mai, etwas Salbei essen. Man trägt das Kraut außerdem bei sich, wenn man Weisheit erlangen möchte. Salbeiblätter werden für zahlreiche Heil- und Geldzauber verwendet. Die Blätter waren besonders beliebt, um sich darauf geschriebene Zaubersprüche gegen verschiedene Krankheiten einzuverleiben. Wenn man einen Wunsch hat, soll man diesen auf ein Salbeiblatt schreiben, das Blatt unter das Kopfkissen legen und drei Nächte darauf schlafen. Wenn man in dieser Zeit von dem Wunsch träumt, wird er Wirklichkeit, wenn nicht soll man das Blatt vergraben.
    Der am Tag des heiligen Johannes (24. Juni) oder des heiligen Ulrich (4.Juli) schweigend ins Haus geholte Salbei vertreibt daraus die Mäuse.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Salbei symbolisiert Reinigung, Weisheit und Schutz. Er wird dem Kehlkopfchakra (Vishuddha) zugeordnet und unterstützt laut Überlieferung Klarheit, Selbstausdruck und geistige Integrität.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre