Pimpernuss
Pimpernuss Staphylea pinnata ist ein heimischer Wildstrauch mit auffälligen Blasenkapseln und nussartig schmeckenden Samen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Staphylea pinnata
Synonyme: Europäische Pimpernuss, Blasenstrauch, Blasenkirsche, Gemeine Pimpernuss, Klappernuss, Paternosterbaum, Perlnuss, Pimperstrauch.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Crossomatales
- Familie: Pimpernussgewächse Staphyleaceae
- Gattung: Pimpernuss Staphylea
- Art: Gewöhnliche Pimpernuss
Die Gattung Staphylea unfasst elf Arten mit laubabwerfenden Sträuchern oder kleinen Bäumen, die in der nördlichen Hemisphäre verbreitet sind. Weitere Art:
- Dreiblättrige Pimpernuss Staphylea trifolia
Beschreibung
- Vorkommen: Die Pimpernuss ist in Mittel- und Südosteuropa heimisch, kommt aber in Mitteleuropa nur zerstreut vor.
- Standorte: Waldränder, Laubwälder; braucht kalk- und nährstoffreichen, lockeren, steinigen, sickerfeuchten Lehm- oder Lößboden in Lagen mit mildem Klima und hoher Luftfeuchtigkeit.
- Kennzeichen: Sommergrüner, ein bis drei, selten bis fünf Meter hoher Baum oder Strauch; Rinde graubraun; Zweige glänzend brau; Blätter gegenständig, gefiedert mit drei bis sieben Fiedern; länglich bis eiförmig, gezähnt, auf der Oberseite mattgrün, auf der Unterseite heller; Blütenstand scheindoldig-rispig, hängend, fünf bis fünfzehn Einzelblüte bis zwei Zentimeter im Durchmesser, weiß, fünfzählig; Blütezeit: Mai bis Juni; blasige Kapselfrucht, hellgrün, mit zwei bis drei kurzen Zipfeln.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Samen der Pimpernuss sind essbar und besitzen einen leicht nussigen, milden Geschmack, der an Pistazien erinnert. In der Reife sind sie hell- bis mittelbraun und lassen sich durch Aufklappen der Blasenkapsel leicht entnehmen.
Hinweis: Die Gewöhnliche Pimpernuss ist in ihrem Bestand gefährdet und steht unter Naturschutz.
Saison: Spätsommer bis Frühherbst (August–Oktober)
Lagerung/Haltbarkeit: Die frischen Samen sind nur kurz lagerfähig und trocknen rasch ein. In luftdichter Lagerung sind sie mehrere Monate haltbar, können jedoch an Aroma verlieren.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 10,0 |
Kohlenhydrate | 22,0 |
Eiweiße | 15,0 |
Fette | 48,0 |
Rohfasern | 2,5 |
Mineralstoffe | 2,0 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Samen der Pimpernuss enthalten wertvolle Pflanzenfette und Proteine, ähnlich wie Mandeln oder Pistazien:
- Fettsäuren: Ölsäure und Linolsäure dominieren das Fettsäurespektrum, was die Samen auch ernährungsphysiologisch interessant macht.
- Eiweißstoffe: Mit ca. 15 % Eiweiß liefern die Samen einen beachtlichen Beitrag zur Aminosäureversorgung.
- Mineralstoffe: Die Samen enthalten nennenswerte Mengen an Kalium, Magnesium und Phosphor.
- Saponine: In Rinde und Blättern kommen Saponine vor, die in der Volksmedizin Verwendung finden.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Staphylea leitet sich vom griechischen staphylé = Traube ab. Der deutsche Name Pimpernuss leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort pimper, pümpern = klappern ab: Die in den Kapselfrüchten enthaltenen Samen klappern, wenn sie reif sind.
- Heilkunde: In der Volksmedizin wurden Blätter, Rinde und Samen als harntreibendes und krampflösendes Mittel verwendet. Die Anwendung erfolgte meist in Form von Tee oder Tinktur. Heute spielt die Pimpernuss in der Heilkunde nur noch eine geringe Rolle.
- Nutzpflanze: Die Pimpernuss wird gerne als Zierstrauch in Gärten und Parks gepflanzt und verwildert örtlich aus diesen.
Die getrockneten Samen wurden früher zu Rosenkränzen verarbeitet.
- Mythos und Geschichte: Die Pimpernuss war einst vielerorts bekannt – ihre klappernden Fruchtkapseln wurden von Kindern als Spielzeug genutzt, weshalb sie auch „Klappernuss“ genannt wurde. In früheren Zeiten wurde sie regional als Nahrungsmittel gesammelt – besonders in Notzeiten.
- Magie und Brauchtum: Der Strauch galt als Fruchtbarkeitssymbol. Die Samen wurden gelegentlich als Glücksbringer getragen, und die klappernden Kapseln dienten als Schutzamulette gegen böse Geister – eine Funktion, die auch anderen „lärmenden“ Dingen im Volksglauben zukam.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pimpernuss wird dem Kehlchakra (Vishuddha) zugeordnet, da ihre Blüten eine klare, reine Energie symbolisieren und die klappernden Kapseln an den Ausdruck von Kommunikation und Wahrheit erinnern. Ihre schlichte Schönheit und der verborgene Reichtum der Samen können auch als Sinnbild für die Entdeckung innerer Werte gelesen werden.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre