Malve, Weg-

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Weg-Malve Malva neglecta ist eine essbare Wildpflanze aus der Familie der Malvengewächse mit weichen, rundlich-gelappten Blättern und blassrosa Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Malva neglecta
Synonyme: Kleine Malve, Gemeine Malve, Ackerpappel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Malvenartige Malvales
  • Familie: Malvengewächse Malvaceae
  • Gattung: Malven Malva
  • Art: Weg-Malve

Es gibt eine Anzahl weiterer Arten, die alle ähnlich verwendet werden können:

  • Rosen-Malve Malva alcea
  • Moschus-Malve Malva moschata
  • Kleinblütige Malve Malva pusilla
  • Wilde Malve Malva sylvestris
  • Quirl-Malve, Krause Malve Malva verticillata: wird ca. zwei Meter hoch; alte Gemüsepflanze, Blätter und Sprossen werden als Salat verwendet; frostempfindlich.
Weg-Malve
Weg-Malve, Blatt
Weg-Malve, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Die Weg-Malve ist in Europa, Westasien und Nordafrika heimisch, hat sich jedoch weltweit als Kulturfolger verbreitet.
  • Standorte: Mauern, Wegränder, Dorfanger, seltener Ödland; braucht nährstoff-, besonders stickstoffsalzreichen Lehmboden.
  • Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe, ein- oder zweijährige krautige Pflanze; Stängel niederliegend oder aufsteigend sehr selten aufrecht, verzweigt, rund, kurz und etwas flaumig behaart, oft rötlich überlaufen; Blätter wechselständig, lang gestielt, rundlich-nierenförmig, undeutlich fünf- bis siebenlappig, gekerbt, am Grund tief herzförmig eingeschnitten, auf der Oberseite fast kahl, auf der Unterseite schütter behaart; Blüten meist einzeln selten zu zwei bis vier in den Achseln der mittleren und oberen Blätter, eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, rosa bis weiß, fünf Blütenblätter, schmal verkehrt eiförmig, zahlreiche Staubblätter zu einer Röhre verwachsen; Blütezeit: Juni bis September.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelzeit: Mai bis Oktober.

Die jungen Blätter der Weg-Malve schmecken mild und schleimig und können direkt roh verzehrt werden. Auch Blüten und unreife Samen („Käseecken“) sind essbar. Die Blätter eignen sich gut zum Testen der instinktiven Sperre bei Pflanzen mit hohem Schleimstoffgehalt: Wird der schleimige Geschmack als angenehm empfunden, besteht möglicherweise ein Bedarf – bei Abneigung ist Zurückhaltung angezeigt.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Schleimstoffe (Polysaccharide): reizlindernd, entzündungshemmend
  • Gerbstoffe (Catechine): adstringierend
  • Flavonoide (z. B. Kämpferol, Quercetin): antioxidativ
  • Anthocyane (in Blüten): zellschützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Bezeichnung „Weg-Malve“ verweist auf den typischen Wuchsort entlang von Wegen. „Malva“ stammt vom griechischen „malakos“ = weich, was sich auf die milde Wirkung bezieht.
  • Heilkunde: Traditionell wird die Weg-Malve bei Schleimhautreizungen der Atemwege, bei trockenem Husten, Magenbeschwerden und äußerlich bei Hautreizungen verwendet. Die Wirkungen beruhen hauptsächlich auf den schleimstoffreichen Blättern und Blüten.
  • Nutzpflanze: Die Weg-Malve ist eine genügsame, bodendeckende Wildpflanze, die sich in naturnahen Gärten leicht ansiedelt und auch in Permakultur nützlich ist.
  • Mythos und Geschichte: Schon in der Antike wurde die Malve als „Allheilmittel“ gepriesen – sie galt als heilige Pflanze des Pythagoras und wurde zur Reinigung und Beruhigung verwendet.
  • Magie und Brauchtum: In einigen Gegenden wurden Malven zum Schutz gegen Hexerei und zur Förderung des inneren Gleichgewichts verwendet. Die zarten Blüten galten als Symbol weiblicher Sanftheit und Milde.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Weg-Malve steht für Weichheit, Loslassen und Heilung auf der emotionalen Ebene. Ihr zurückhaltendes Wesen und ihre heilende Wirkung auf Schleimhäute deuten auf eine Kraft der sanften Berührung und der stillen Regeneration hin.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre