Leimkräuter
Leimkräuter Silene sind eine artenreiche Gattung aus der Familie der Nelkengewächse. Einige Vertreter tragen essbare Pflanzenteile oder werden traditionell als Heilpflanzen genutzt. Dieser Artikel bietet einen Überblick zur Gattung mit besonderem Fokus auf Aspekte der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Silene
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
- Unterfamilie: Caryophylloideae
- Tribus: Sileneae
- Gattung: Leimkräuter
Die Gattung ist nahe verwandt mit Lychnis, die in vielen botanischen Systemen heute in Silene eingegliedert ist.
Beschreibung
- Kennzeichen: Es sind mehrjährige krautige Pflanzen, bei denen die Kelchblätter zu einer Röhre verwachsen sind. Es gibt ca. 600 verschiedene Arten, die hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel beheimatet sind. Einige sind als Metall-Zeigerpflanzen bekannt: Sie können größere Mengen an Schwermetallen (Zink, Cobalt, Cadmium und Quecksilber) aufnehmen. Typisch für manche Vertreter ist ein klebriger Drüsenbereich am Stängel (daher der Name „Leimkraut“), der dem Schutz vor Insekten dient.
Rohkosttipps und Efahrungen
Einige Leimkraut-Arten werden traditionell als essbare Wildkräuter genutzt, vor allem in Südeuropa. In der instinktiven Rohkost spielen sie bislang eine untergeordnete Rolle. Die jungen Triebe und Blätter mancher Arten besitzen jedoch milde oder würzige Aromen und können bedenkenlos - bis zur instinktiven Sperre verzehrt werden. Die Wurzeln enthalten meist Saponine, die in größeren Mengen reizend wirken.
Für den Verzehr geeignete mitteleuropäische Leimkrautarten:
- Stengelloses Leimkraut Silene acaulis
- Nelken-Leimkraut Silene armeria
- Grünliches Leimkraut Silene chlorantha
- Kegelfrüchtiges Leimkraut Silene conica
- Gabelästiges Leimkraut Silene dichotoma
- Rote Lichtnelke Silene dioica
- Kuckucks-Lichtnelke Silene flos-cuculi
- Flachs-Leimkraut Silene linicola
- Nickendes Leimkraut Silene nutans
- Ohrlöffel-Leimkraut Silene otites
- Felsen-Leimkraut Silene rupestris
- Tataren-Leimkraut Silene tatarica
- Augeblasenes Leimkraut Silene vulgaris
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name Silene leitet sich möglicherweise vom griechischen „Silenos“ ab – ein Begleiter des Dionysos, oft dargestellt mit geschwollenem Bauch, was auf die Kelchform mancher Arten anspielt. Der deutsche Name „Leimkraut“ bezieht sich auf klebrige Drüsenhaare an Stängel oder Kelch.
- Heilkunde: Leimkräuter enthalten Saponine. Saponinhaltige Pflanzen werden in der Volksheilkunde vor allem als auswurfförderndes Hustenmittel verwendet. Die Wirkung beruht auf einer Reizung der Magenschleimhaut und einer damit verbundenen reflektorischen Steigerung der Bronchialsekretion. Aufgrund der Oberflächenaktivität der Saponine kommt es außerdem zu einer Verflüssigung des Sekretes. Auch eine Reizwirkung auf die Niere ist vorhanden.
- Magie und Brauchtum: Vereinzelt wurden Leimkräuter als Schutzpflanzen angebaut oder mit Übergangsriten (Pubertät, Hochzeit) in Verbindung gebracht – vor allem Arten mit auffälliger Blütenfarbe.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Leimkräuter stehen für Sanftheit, Rückzug und das Verborgene. Nachtaktive Arten können als Pflanzen der Intuition und inneren Führung gedeutet werden. Energetisch spricht das Erscheinungsbild insbesondere das Herz- und Stirnchakra an.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre