Leimkraut, gabelästiges
Gabelästiges Leimkraut Silene dichotoma ist eine krautige Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse mit auffällig gabelig verzweigtem Wuchs. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Silene dichotoma
Synonyme: Gabel-Leimkraut, Gabelige Lichtnelke.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
- Unterfamilie: Caryophylloideae
- Tribus: Sileneae
- Gattung: Leimkräuter Silene
- Art: Gabelästiges Leimkraut
Zur Gattung der Leimkräuter gehören ca. 600 verschiedene Arten, die hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel beheimatet sind, darunter das Aufgeblasene Leimkraut Silene vulgaris, das Rote Leimkraut Silene dioica und das Nickende Leimkraut Silene nutans.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Westasien.
- Standorte: Wiesen, Weiden; braucht sommerwarmes, eher trockenes Klima und nährstoffreichen, zumindest kalkhaltigen oder gar kalkreiche Lehmböden.
- Kennzeichen: Zwanzig bis fünfzig Zentimeter hohe ausdauernde, krautige Pflanze; Stängel aufrecht, im oberen Teil verzweigt, nicht klebrig, dicht kurzhaarig und schütter langhaarig; keine eigentlichen Rosettenblätter, Stängelblätter gegenständig, länglich, mit breitem, zottig behaartem Stiel, obere sehr kurz gestielt oder sitzend, untere bis vier Zentimeter lang und bis eineinhalb Zentimeter breit; Blüten weißlich bis blassrosa, öffnen sich meist am späten Nachmittag oder Abend, Kelch langröhrig und leicht aufgebläht; Blütezeit: Juni bis Juli.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter, Blüten und Triebspitzen April bis Oktober.
Alle Pflanzenteile schmecken bei Bedarf angenehm mild, die Blüten leicht süß, die Blätter und Triebspitzen erbsenähnlich.
Besondere Inhaltsstoffe
Silene dichotoma enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe mit potenzieller physiologischer Wirkung:
- Saponine (v. a. in der Wurzel): schäumend, schleimlösend, in hoher Dosis reizend
- Flavonoide (z. B. Apigenin, Luteolin): antioxidativ, entzündungshemmend
- Phenolcarbonsäuren (z. B. Ferulasäure): zellschützend
- Gerbstoffe (in Spuren): adstringierend
- Chlorophyll (in jungen Blättern): stoffwechselaktivierend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der wissenschaftliche Name Silene leitet sich von Silen, dem Begleiter des Bacchus, ab. Er war der Sage nach immer mit Geifer = sialon bedeckt. Der Name „dichotoma“ verweist auf die charakteristische Gabelästigkeit der Blütenstände. „Leimkraut“ bezieht sich allgemein auf den klebrigen Kelch vieler Arten der Gattung Silene.
- Heilkunde: In der Volksmedizin ist Silene dichotoma kaum dokumentiert. Die Gattung Silene wurde jedoch teilweise zur Wundbehandlung und als Reinigungsmittel (Wurzelextrakt) verwendet.
- Nutzpflanze: Keine wirtschaftliche Nutzung. In der Wildkräuterküche werden in Südeuropa gelegentlich junge Blätter von verwandten Arten verwendet.
- Mythos und Geschichte: Keine überlieferten mythologischen Bedeutungen bekannt.
- Magie und Brauchtum: Wegen ihrer Nachtblüten und ihres zarten Wuchses galt sie mancherorts als Schutzkraut für Schwellenbereiche (Haus/Wildnis).
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze kann als Symbol für Verzweigungen, Entscheidungen und das Streben nach Licht gedeutet werden. Ihre feingliedrige Struktur wird mit Klarheit und innerem Wachstum in Verbindung gebracht, oft im Zusammenhang mit dem Herz- und Stirnbereich.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre