Lichtnelke, Kuckucks-
Kuckucks-Lichtnelke Silene flos-cuculi ist eine zarte, feuchteliebende Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse mit auffälligen, tief geschlitzten Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Silene flos-cuculi
Synonyme: Kuckucksblume, Kuckucksnelke, Kuckucks-Lichtblume, Lychnis flos-cuculi (veraltet).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Pflanzen Dicotyledoneae
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
- Unterfamilie: Caryophylloideae
- Gattung: Leimkräuter Silene
- Art: Kuckucks-Lichtnelke
Die Gattung Silene umfasst mehrere hundert Arten weltweit, darunter viele mit auffälligen oder klebrigen Kelchen. Eine Übersicht über die Gattung findet man hier: Leimkräuter.
Beschreibung
- Vorkommen: Mitteleuropa, Westasien; bis 1300 Meter.
- Standorte: Auf feuchten bis nassen Wiesen, Gräben; bevorzugt nährstoffreiche, humushaltige Lehm- und Tonböden.
- Kennzeichen: Dreißig bis neunzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufrecht, unverzweigt; Grundblätter rosettig, vier bis zehn Zentimeter lang, schmal spatelig, drei bis fünf Paare von Stängelblättern, gegenständig, sitzend, länglich, kahl oder am Grund schwach gewimpert; Blüten locker rispenartig am Ende des Stängels, Blütenblätter eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter lang, rosa, tief in vier Zipfel zerschlitzt; Blütezeit: Mai bis Juli; Fruchtkapsel bis acht Millimeter lang, enthält dunkelbraune, nierenförmige, etwa einen Millimeter große Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von April bis Juni, Blüten von Mai bis Juli.
Der Grundgeschmack der Blüten ist süß und kann gelegentlich zu einem kurzen Verzehr anregen. Die Blätter hingegen sind herb und aufgrund des Saponingehalts leicht seifig im Geschmack. Insgesamt dürfte die verzehrbare Menge sehr gering ausfallen. Bei deutlich abstoßendem Geschmack ist vollständig vom Verzehr abzusehen.
Besondere Inhaltsstoffe
- Saponine: schaumfördernd, können reizend auf Magen-Darm-Schleimhäute wirken
- Flavonoide: antioxidative Wirkung, v. a. in Blütenfarbstoffen
- Gerbstoffe (geringe Mengen): adstringierend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche und wissenschaftliche Artname bezieht sich auf die Schaumklümpchen ("Kuckucksspeichel"), die man häufig im oberen Teil des Stängels findet. Diese sind Ausscheidungen der Larve der Schaumzikade Aphrophora spumaria. Eine andere Deutung bezieht sich darauf, dass der Kuckuck zur Blütezeit der Pflanze aus den Winterquartieren zurückkehrt.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell und stoffwechselanregend beschrieben.
Äußerlich wurde die Pflanze bei Grützbeuteln und Weichteiltumoren verwendet.
Als Blütenessenz nach Dr. Bach fördert sie den Energiefluss, gibt Kraft und hilft gegen Vergiftungen.
- Nutzpflanze: Keine praktische Nutzung, aber ökologisch wertvoll: Sie dient als Nektarpflanze für zahlreiche Insekten und Schmetterlinge in feuchten Wiesenbiotopen.
- Mythos und Geschichte: In manchen Regionen galt die Blume als Vorbote des Sommers. Der gleichzeitige Ruf des Kuckucks und das Erscheinen der Blüte wurden als Zeichen für Fruchtbarkeit und Lebensfreude gedeutet.
- Magie und Brauchtum: Die Blume wurde teils in Liebeszauber eingebunden oder zur Wetterdeutung beobachtet: „Wenn die Kuckucksblume blüht, ist der Regen nicht mehr weit“.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kuckucks-Lichtnelke steht symbolisch für Zartheit, Wandel und Frühlingserwachen. Sie wird mit dem Herzchakra in Verbindung gebracht und kann intuitive Öffnung und Feinfühligkeit anregen.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre, Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln