Lavendel, echter

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Echter Lavendel Lavandula angustifolia ist ein stark duftendes Lippenblütengewächs, das vor allem als Heil- und Duftpflanze bekannt ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Lavandula angustifolia
Synonyme: Balsam, Echter Speik, Fanda, Hirnkraut, Kleiner Speik, Lavande(r), Narden, Nervenkräutlein, Schwindelkraut, Speik, Spikatblüte, Spieke, Zitterblümchen, Zöpfli, Lavandula officinalis (veraltet), Lavandula vera (veraltet).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütengewächse Lamiaceae
  • Unterfamilie: Nepetoideae
  • Gattung: Lavendel Lavandula
  • Art: Echter Lavendel

Die Gattung Lavandula umfasst rund dreißig Arten, darunter Speiklavendel Lavandula latifolia und Schopflavendel Lavandula stoechas. In Mitteleuropa ist aber aufgrund seiner Frostresistenz nur der Echte Lavendel verbreitet.

Echter Lavendel
Echter Lavendel, Blatt
Echter Lavendel, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Südeuropa; bis 1800 Meter.
  • Standorte: Trockenrasen, Trockengebüsche; braucht trockenen, kalkhaltigen, steinigen Lehm- oder Lößboden.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis sechzig Zentimeter hoher, mehrjähriger Halbstrauch; Äste aufsteigend oder aufrecht, stark verzweigt; Stängelblätter länglich, sehr schmal, bis vier Zentimeter lang und fünf Millimeter breit; ganzrandig; sechs bis zehn Blüten in Scheinquirlen am Ende der Stängel und Äste, Kelch röhrenförmig, etwas fünfzehnnervig, zweilappig und ca. sechs Millimeter lang, undeutlich fünfzähnig, dicht mit weißen Sternhaaren besetzt, in der Regel violett überlaufen, Oberlippe aufwärts gebogen, Unterlippe dreiteilig; Blütezeit: Juli und August.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blüten von Juli bis August.

Lavendel nährt vor allem durch seinen intensiven Duft, der Verzehr der Blüten und Blätter dürfte nur in Ausnahmefällen angezeigt sein: Ist der Geschmack intensiv würzig und bitter, besteht kein Bedarf an den Inhaltsstoffen der Pflanze

Kultur im eigenen Garten: Lavendel ist eine beliebte Zierpflanze und in jedem Gartenmarkt erhältlich. Die Pflanze benötigt einen trockenen und sonnigen Standort. Nach der Blüte kann sie zurückgeschnitten werden, dann blüht sie im Folgejahr früher. Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge: Ein abgebrochener Zweig wird in die Erde gesetzt, nach ein bis zwei Jahren kann der Steckling verpflanzt werden.

Besondere Inhaltsstoffe

Lavendel enthält eine Vielzahl aromatischer und sekundärer Pflanzenstoffe, die zu seinem typischen Duft- und Wirkprofil beitragen:

  • Ätherisches Öl (v. a. Linalool, Linalylacetat): beruhigend, antimikrobiell
  • Gerbstoffe (bis 12 %): adstringierend, hautwirksam
  • Flavonoide (z. B. Apigenin, Luteolin): antioxidativ, zellschützend
  • Cumarine (z. B. Umbelliferon): entspannend, muskelentkrampfend
  • Bitterstoffe und Phenolsäuren: verdauungsfördernd, tonisierend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der lateinische Gattungsname Lavandula leitet sich vom lateinischen lavare („waschen“) ab – der Lavendel war bereits bei den Römern als Bade- und Waschzusatz bekannt. Der Artname angustifolia bedeutet „schmalblättrig“.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, gallentreibend, harntreibend, insektizid, krampflösend, narbenbildend, schweißtreibend, stimulierend und windtreibend beschrieben.
    Die Blüten haben eine leicht beruhigende, blähungswidrige und gallentreibende Eigenschaften. Man verwendet sie bei Unruhe, Erschöpfung, Einschlafstörungen und Migräne. Die beruhigende Wirkung wird auch in der Aromatherapie genutzt.
  • Nutzpflanze: Echter Lavendel ist eine geschätzte Duft-, Heil- und Zierpflanze. Er dient zur Ölgewinnung (Lavendelöl), in Duftkissen, Seifen, oder als Bienenweide. In Permakulturgärten wirkt er insektenabweisend.
  • Mythos und Geschichte: Im antiken Ägypten wurde Lavendel zur Einbalsamierung genutzt. Im Mittelalter galt er als Mittel gegen Dämonen und Pest. Auch Hildegard von Bingen beschrieb seine heilende Wirkung.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Magische Kräfte: Liebe, Schutz, Schlaf, Keuschheit, Enthaltsamkeit, Reinigung, Fröhlichkeit, Frieden.
    Lavendel wird seit alter Zeit für Liebeszauber aller Art benutzt. Der Lavendelduft wirkt besonders auf Männer anziehend. Um Ruhe und Schlaf zu finden, kann man die Blüten unter das Kopfkissen legen und ihr Ausstreuen im Haus bewahrt den häuslichen Frieden. Allein die Betrachtung der Pflanze soll Depressionen vertreiben können und dem Beobachter ein Gefühl der Freude und Fröhlichkeit vermitteln.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Lavendel steht für Reinigung, Klarheit und Sanftmut. In der Pflanzenmeditation wird ihm eine Wirkung auf das Stirnchakra (Intuition) und das Kronenchakra (höhere Einsicht) zugeschrieben.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre