Klapperschwamm

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Der Klapperschwamm Grifola frondosa ist ein großer, buschiger Speisepilz, der in Büscheln am Stammfuß von Laubbäumen wächst. Er ist sowohl in der europäischen Volksmedizin als auch in der asiatischen Heilkunde von Bedeutung und wird in Japan als „Maitake“ („tanzender Pilz“) hochgeschätzt. Neben der Wildsammlung wird er auch kultiviert.

Wissenschaftliche Namen: Grifola frondosa
Synonyme: Maitake, Laubporling, Büschel-Riesenporling, Gemeiner Klapperschwamm.

Systematik

  • Reich: Pilze Fungi
  • Unterreich: Dikarya
  • Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
  • Unterabteilung: Ständerpilze Agaricomycotina
  • Klasse: Agaricomycetes
  • Ordnung: Porlingsartige Polyporales
  • Familie: Polyporaceae
  • Gattung: Grifola
  • Art: Klapperschwamm

Beschreibung

  • Vorkommen: Der Klapperschwamm wächst meist am Stammfuß alter Eichen, seltener an Buchen oder Kastanien. Er erscheint von Spätsommer bis Herbst und bevorzugt warme, feuchte Standorte.
  • Merkmale:
    • Fruchtkörper: Sehr groß (bis 50 cm Durchmesser, bis 10 kg Gewicht), büschelig verzweigt, aus vielen fächerförmigen, dünnen Hüten zusammengesetzt.
    • Hut: Graubraun bis grauviolett, 2–7 cm breit, fächer- bis löffelförmig, oft konzentrisch gefaltet.
    • Poren: Weißlich, fein, laufen etwas am Stiel herab.
    • Stiel: Kurz, knollig, stark verzweigt.
    • Fleisch: Weiß, zäh-elastisch, angenehm pilzartig riechend, aromatisch im Geschmack.
    • Sporenpulver: Weiß.
  • Verwechslung: Möglich mit dem Ästigen Büschelrasling (Meripilus giganteus), der dunkler wird und weniger aromatisch ist.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Klapperschwamm gilt als aromatischer Speisepilz mit nussig-würzigem Geschmack. In kleinen Mengen kann er roh probiert werden, größere Mengen sind roh schwer verdaulich. Kulturpilze sind in der Regel zarter und milder. Wildexemplare sind durch ihr kräftiges Aroma besonders geschätzt.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 89,0
Kohlenhydrate 4,3
Eiweiße 2,1
Fette 0,2
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 1,4
Vitamin D₂ 0,3 – 2,8 mg

Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt erhöht sich deutlich, wenn die Pilze nach der Ernte Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Beta-Glucane – immunmodulierend, mit möglichen krebshemmenden Eigenschaften.
  • Ergosterol – Vorstufe von Vitamin D₂.
  • Grifolan – ein spezifisches Polysaccharid mit nachgewiesener Wirkung auf das Immunsystem in Tierversuchen.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der deutsche Name „Klapperschwamm“ bezieht sich auf die lose übereinanderliegenden, klappernden Hütchen. Der japanische Name „Maitake“ bedeutet „tanzender Pilz“ – der Legende nach vor Freude über seinen Fund.
  • Ökologie: Der Pilz lebt parasitisch oder saprobiontisch an alten Laubbäumen, besonders Eichen, und kann über Jahre am selben Standort erscheinen.
  • Kultur: Der Klapperschwamm wird seit einigen Jahrzehnten in Japan, China und den USA kultiviert. Er wächst auf Holzsubstraten oder Sägemehlblöcken. Kulturformen sind kleiner und weniger verzweigt, aber aromatisch und für den Handel leichter verfügbar.
  • Heilkunde: In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt Maitake als stärkend für Immunsystem, Leber und Milz. Auch in modernen Studien werden Effekte auf Blutzucker- und Cholesterinspiegel untersucht.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: In Japan gilt Maitake als Pilz des Glücks und der Langlebigkeit. In der Rohkost- und Naturheilkunde-Szene wird er oft mit Erdverbundenheit, Stärke und Schutz assoziiert.


→ Siehe auch: Pilze in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre