Johannisbeere, rote
Rote Johannisbeere Ribes rubrum ist ein in Europa heimischer Beerenstrauch mit säuerlichen, vitaminreichen Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Ribes rubrum
Synonyme: Garten-Johannisbeere, Johannisbeerstrauch, Gehanns-Trauben, Kostbeere, Ribis(e), Träuble.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Steinbrechartige Saxifragales
- Familie: Stachelbeergewächse Grossulariaceae
- Gattung: Johannisbeeren Ribes
- Art: Rote Johannisbeere
Die Gattung Johannisbeere besteht aus etwa 150 Arten, die alle in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vorkommen. Weitere Arten:
- Alpen-Johannisbeere Ribes alpinum
- Gold-Johannisbeere Ribes aureum
- Jostabeere Ribes × nidigrolaria
- Schwarze Johannisbeere Ribes nigrum
- Stachelbeere Ribes uva-crispa
Die Weiße Johannisbeere ist eine Farbvariante der Roten Johannisbeere.
Beschreibung
- Vorkommen: Nord- und Mitteleuropa; bis 2000 Meter; Auenwälder, oft aus Kulturen verwildert; feuchte, nährstoffreiche, tonige Lehmböden.
- Kennzeichen: Ein bis zwei Meter hoher, aufrechter, sommergrüner Strauch, junge Äste schütter behaart, geruchlos, bei der Wildform entwickeln sich neben den aufrechten Ästen Kriechsprossen; Rinde älterer Zweige rötlich-braun bis grau-schwarz; Blätter drei bis fünflappig, Durchmesser bis zehn Zentimeter, bei Wildformen stark runzelig, am Grunde angedeutet herzförmig, auf der Oberseite meist kahl, auf der Unterseite höchstens auf den Nerven behaart, stets drüsenlos, Blattrand gezähnt, Blattstiel etwa so lang wie die Spreite; Blüten in hängenden, mäßig reichblütigen Trauben, Blüten vier bis neun Millimeter im Durchmesser, meist fünf Blütenblätter, nur etwas ein Drittel so groß wie die Kelchblätter, grünlich oder bräunlichrot, eiförmig, kahl, ohne sitzende Drüsen; Blütezeit: April bis Mai; Beeren rot, sechs bis elf Millimeter im Durchmesser.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Früchte sind vollreif leuchtend rot, aromatisch-säuerlich und saftig. In der instinktiven Rohkost werden sie in kleinen Mengen geschätzt, oft als erste Fruchtnahrung im Sommer. Reif geerntet entwickeln sie eine feine Fruchtsäure – unreif sind sie deutlich herber. Wildformen haben meist kleinere, aber intensiver schmeckende Beeren.
Saison: Je nach Region von Juni bis September.
Lagerung/Haltbarkeit: Johannisbeersträucher im Garten bringen meist viel mehr Beeren hervor, als man sofort verbrauchen kann. Johannisbeeren reifen aber äußerst lange am Strauch, man kann die Beeren deshalb bis zum Verbrauch an den Zweigen hängen lassen, die Inhaltsstoffe bleiben so besser erhalten als bei Lagerung im Gemüsefach des Kühlschranks.
Kultur im eigenen Garten: Die Rote Johannisbeere ist ein anspruchsloser Strauch, der in jedem Gartenboden wächst. Wichtig ist ein regelmäßiger Rückschnitt, denn überalterte und zu dicht stehende Zweige tragen schlecht. Man sollte nur sechs bis zehn kräftige, gut verteilte Jungtriebe stehen lassen. Die Vermehrung erfolgt durch verholzende Stecklinge im Herbst oder Winter.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 84,7 |
Kohlenhydrate | 4,8 |
Eiweiße | 1,1 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 3,5 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Vitamin C | 36–40 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Rote Johannisbeere enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung:
- Anthocyane: färbende Pflanzenstoffe mit Zellschutzwirkung
- Fruchtsäuren (v. a. Citronensäure): fördern Verdauung und Speichelfluss
- Pektin: Ballaststoff mit präbiotischer Wirkung
- Vitamin C: stärkt das Immunsystem
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name Johannisbeere leitet sich vom Johannistag (24.6.) her, um den herum die ersten Sorten reif werden. Der Gattungsname Ribes war die arabische Bezeichnung für Pflanzen dieser Gattung, der Artname rubrum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "rot". „Ribisel“ ist eine süddeutsche bzw. österreichische Bezeichnung.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, adstringierend, appetitanregend blutreinigend, harntreibend, mineralsalzzuführend und verdauungsfördernd beschrieben.
Traditionell wird die Frucht als leichtes Stärkungsmittel genutzt – etwa bei Frühjahrsmüdigkeit oder zur Reinigung des Stoffwechsels. Auch als Saft bei fieberhaften Infekten beliebt.
- Nutzpflanze: Die Rote Johannisbeere wird seit dem Ende des 15. Jahrhunderts kultiviert. Sie wird heute in zahlreichen Sorten angebaut. Sie ist außerdem eine gute Bienenweide und Bestandteil naturnaher Gärten.
- Mythos und Geschichte: In Klostergärten des Mittelalters wurde die Johannisbeere gezielt kultiviert – sowohl wegen ihrer Heilwirkung als auch ihres säuerlichen Geschmacks. Ihr roter Saft galt symbolisch als Lebenssaft.
- Magie und Brauchtum: Dem roten Beerensaft wurde schützende und stärkende Wirkung zugeschrieben. In ländlichen Gebieten galt sie als typische Sommerfrucht zur Sommersonnenwende.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Rote Johannisbeere symbolisiert Reinigung, Klarheit und feurige Lebenskraft. Ihr Bezug zum Herzchakra spiegelt sich im leuchtend roten Saft, der innere Vitalität und emotionale Aufrichtung fördert.
→ Siehe auch: Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Instinktive Ernährung