Jaboticaba

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Jaboticaba Myrciaria cauliflora ist eine tropische Frucht aus Brasilien mit einer ungewöhnlichen Eigenschaft: Sie wächst direkt am Stamm (Kauliflorie). Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Myrciaria cauliflora
Synonyme: Baumstammkirsche, Brasilianische Traube, Cauliflora, Guaperu.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Myrtenartige Myrtales
  • Familie: Myrtengewächse Myrtaceae
  • Unterfamilie: Myrtoideae
  • Gattung: Myrciaria
  • Art: Jaboticaba

Die Gattung Myrciaria umfasst mehrere weitere fruchttragende Arten wie die Camu-Camu Myrciaria dubia.

Jaboticaba, Stamm mit Früchten

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Jaboticaba stammt ursprünglich aus Südostbrasilien und ist dort eine geschätzte Frucht. Sie gedeiht in tropischem und subtropischem Klima, wird auch in Teilen Südamerikas, Asiens und vereinzelt in Gewächshäusern kultiviert.
  • Kennzeichen: Strauchförmig wachsender, bis zu zehn Meter hoher Baum; Blätter gegenständig, kurz gestielt, oder elliptisch, drei bis zehn Zentimeter lang und ca. zwei Zentimeter breit; Blüten in Vierergruppen direkt am Stamm und an den Ästen; Früchte rund oder birnenförmig, zwei bis vier Zentimeter groß, glattwandig und bei Reife dunkelrot oder violett.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Fruchtfleisch ist saftig, durchscheinend oder rosa gefärbt und schmeckt nach einer Mischung aus Johannisbeere und Kirsche.

Saison: In tropischen Gebieten kann die Jaboticaba bis zu fünfmal im Jahr fruchten. In gemäßigten Zonen ist meist nur eine Ernteperiode gegeben.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Früchte verderben rasch – oft schon innerhalb von drei bis fünf Tagen. Kühl lagern, nicht waschen, erst unmittelbar vor dem Verzehr öffnen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 87,0
Kohlenhydrate 12,6
Eiweiße 0,1
Fette 0,0
Rohfasern 0,1
Mineralstoffe 0,2

Besondere Inhaltsstoffe

Die Jaboticaba enthält eine Vielzahl bioaktiver Pflanzenstoffe:

  • Anthocyane: Stark antioxidativ wirksam, färben das Fruchtfleisch violett
  • Ellagsäure: Wirkt entzündungshemmend und antioxidativ
  • Tannine (in der Schale): Zusammenziehend und antimikrobiell
  • Pektine: Unterstützen die Verdauung und binden Schadstoffe
  • Vitamin C: Unterstützt Immunsystem, Haut und Zellschutz

Wissenswertes

  • Namensgebung: "Jaboticaba" leitet sich aus der Sprache der Tupi-Guarani ab, vermutlich aus „jaboti“ (Schildkröte) und „caba“ (Ort) – also sinngemäß „Ort, an dem Schildkröten leben“. Der Artname cauliflora leitet sich von dem griechischen Wort χαυλός = Stängel, Schaft, Stamm und dem lateinische Wort flos = Blume, Blüte ab und bezieht sich auf die Stammblütigkeit der Pflanze.
  • Heilkunde: In Brasilien wird Jaboticaba traditionell bei Asthma, Halsschmerzen, Durchfall und Entzündungen eingesetzt – besonders Schale und Blätter.
  • Nutzpflanze: Die Frucht wird roh gegessen, zu Saft oder Wein verarbeitet und lokal in Marmeladen oder Gelees verwendet. Der Baum ist wegen seiner kaulifloren Erscheinung auch zierpflanzlich beliebt.
  • Mythos und Geschichte: Die Jaboticaba gilt in Brasilien als Nationalschatz. In alten Geschichten war der Baum ein Symbol für Ausdauer, da er nur langsam wächst und spät fruchtet.
  • Magie und Brauchtum: In ländlichen Regionen wurde die Pflanze als Schutzbaum gegen Neid und böse Einflüsse gepflanzt – besonders bei Haustüren oder Brunnen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die kauliflore Frucht steht symbolisch für „Fruchtbarkeit aus der Mitte“ – sie stärkt Verwurzelung und innere Kraft. Sie kann dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet werden.


→ Siehe auch: Camu-Camu, Instinktive Ernährung