Igelstachelbart

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Der Igelstachelbart Hericium erinaceus ist ein auffälliger, essbarer Heil- und Speisepilz, der durch seine herabhängenden Stacheln unverwechselbar ist. Er wächst bevorzugt an Laubbäumen und wird in Asien seit Jahrhunderten auch als Heilpilz genutzt.

Wissenschaftliche Namen: Hericium erinaceus
Synonyme: Affenkopfpilz, Löwenmähne, Pom-Pom-Blanc, Affenkopfpilz.

Systematik

  • Reich: Pilze Fungi
  • Unterreich: Dikarya Dikarya
  • Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
  • Unterabteilung: Ständerpilze Agaricomycotina
  • Klasse: Agaricomycetes
  • Unterklasse: Agaricomycetidae
  • Ordnung: Täublingsartige Russulales
  • Familie: Stachelbartverwandte Hericiaceae
  • Gattung: Stachelbärte Hericium
  • Art: Igelstachelbart

Beschreibung

  • Vorkommen: An Laubbäumen, vor allem Buche und Eiche, in Europa selten, häufiger in Asien und Nordamerika. Saison: Spätsommer bis Herbst.
  • Merkmale:
    • Fruchtkörper: 10–30 cm groß, kugelig bis polsterförmig, weiß bis cremefarben, später gelblich.
    • Stacheln: 1–5 cm lang, dicht stehend, hängen büschelig herab.
    • Fleisch: Weißlich, weich, mit feinem, angenehmem Aroma.
    • Sporenpulver: Weiß.
  • Verwechslung: Kaum möglich, allenfalls mit anderen Hericium-Arten wie dem Ästigen Stachelbart Hericium coralloides, die aber nicht giftig sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Igelstachelbart hat einen milden, leicht nussigen Geschmack mit einer an Meeresfrüchte erinnernden Note. Roh ist er zart und saftig, allerdings in Europa meist nur als Zuchtpilz erhältlich. In Asien wird er auch frisch getrocknet gehandelt.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 85,0
Kohlenhydrate 7,0
Eiweiße 2,4
Fette 1,0
Rohfasern 3,5
Mineralstoffe 1,1
Vitamin D₂ 0,2–2,5 mg

Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt erhöht sich deutlich, wenn die Pilze nach der Ernte Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Beta-Glucane – immunmodulierende Polysaccharide.
  • Hericenone und Erinacine – bioaktive Substanzen, die das Nervenwachstum stimulieren können.
  • Antioxidantien – wirken zellschützend.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der deutsche Name „Igelstachelbart“ bezieht sich auf die langen, igelartigen Stacheln. Der englische Name „Lion’s Mane“ („Löwenmähne“) beschreibt das gleiche Erscheinungsbild.
  • Ökologie: Wächst bevorzugt an geschwächten oder toten Laubbäumen und trägt zur Zersetzung von Holz bei.
  • Kultur: Der Igelstachelbart wird heute in Asien und zunehmend auch in Europa auf Holzsubstraten kultiviert. In der Rohkostpraxis sind vor allem die frischen, gezüchteten Fruchtkörper von Bedeutung.
  • Heilkunde: In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der Pilz bei Magen- und Verdauungsproblemen eingesetzt. Moderne Studien weisen auf eine mögliche positive Wirkung bei Nervenschäden, Alzheimer und entzündlichen Erkrankungen hin.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: In Asien gilt der Pilz als „Stärkung für Körper und Geist“. Seine Form erinnert an einen Kopf oder eine Mähne, was ihn in manchen Traditionen zum Symbol für Weisheit, Mut und geistige Kraft macht.


→ Siehe auch: Pilze in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre