Hundsrauke, stumpfkantige
Stumpfkantige Hundsrauke Erucastrum nasturtiifolium ist eine seltenere Wildpflanze aus der Familie der Kreuzblütler, die bevorzugt auf nährstoffreichen, gestörten Böden wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Erucastrum nasturtiifolium
Synonyme: Wasserkressegänserauke, Glanzkresse, Brunnenkressenblättrige Hundsrauke, Brunnenkressenblättrige Rampe.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Kreuzblütlerartige Dilleniidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütler Brassicaceae
- Gattung: Erucastrum
- Art: Stumpfkantige Hundsrauke
Die Gattung Erucastrum umfasst mehrere Hundsrauken-Arten, die überwiegend im Mittelmeerraum verbreitet sind.
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Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Stumpfkantige Hundsrauke stammt aus Südeuropa und dem Mittelmeerraum und ist dort weit verbreitet. In Mitteleuropa tritt sie als wärmeliebender Neophyt gelegentlich in ruderalen Habitaten auf, z. B. an Wegrändern, Bahndämmen und Schuttplätzen.
- Kennzeichen: Die einjährige bis zweijährige Pflanze wird dreißig bis sechzig Zentimeter hoch. Sie besitzt grundständige, unregelmäßig fiederteilige Blätter, die an Brunnenkresse erinnern. Der aufrechte, teils verzweigte Stängel ist stumpfkantig bis leicht gefurcht. Die vierzähligen Blüten sind leuchtend gelb, die Schoten schlank und aufrecht stehend.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Junge Blätter und Triebspitzen sind roh essbar und schmecken leicht kresseartig bis senfartig – ähnlich wie Rucola, aber milder. Die Schoten können unreif ebenfalls roh probiert werden, sind aber recht scharf.
Saison: Frühjahr bis Sommer (je nach Klima und Standort)
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch gepflückte Blätter sind nur kurz haltbar und sollten am besten direkt roh verzehrt werden. Im Kühlschrank maximal ein bis zwei Tage haltbar.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält typische Senfölglycoside der Kreuzblütler, die sowohl scharf schmecken als auch gesundheitsfördernde Eigenschaften haben:
- Glucobrassicin: Vorstufe von Isothiocyanaten mit krebshemmendem Potenzial
- Sinigrin: Senfölglycosid mit antimikrobieller Wirkung
- Flavonoide: antioxidative sekundäre Pflanzenstoffe
- Gerbstoffe: adstringierend, leicht entzündungshemmend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Erucastrum bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit der Rauke (Eruca). Der Artname nasturtiifolium bedeutet „mit Blättern wie Brunnenkresse“ (Nasturtium).
- Heilkunde: Volksmedizinisch wurde die Pflanze gelegentlich bei Verdauungsbeschwerden und zur Anregung des Stoffwechsels verwendet. Aufgrund ihrer Schärfe wurde sie auch als „pflanzliches Antibiotikum“ bezeichnet.
- Nutzpflanze: In Südeuropa gilt sie stellenweise als Wildgemüse und wird wie Rucola genutzt. Eine gärtnerische Nutzung ist selten.
- Mythos und Geschichte: Zur Zeit der Römer war die Pflanze möglicherweise bereits bekannt, aber ohne kultische Bedeutung.
- Magie und Brauchtum: Keine nennenswerte überlieferte Verwendung.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Kresseartige Pflanzen stehen symbolisch für Reinigungsimpulse, Klarheit und die Kraft des Neubeginns. Ihre Schärfe kann auf energetischer Ebene Blockaden lösen. Erucastrum nasturtiifolium lässt sich symbolisch dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zuordnen.
→ Siehe auch: Wilde Rauke, Garten-Senfrauke, Sekundäre Pflanzenstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung