Ampfer

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Ampfer Rumex ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Knöterichgewächse, die weltweit verbreitet ist und zahlreiche essbare Wildarten umfasst. Viele Ampferarten zeichnen sich durch einen säuerlichen Geschmack aus, der auf ihren Gehalt an Oxalsäure zurückzuführen ist. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftlicher Name: Rumex
Synonyme: Sauerampfer, Wiesenampfer, Wildspinat, „Sauergras“ (regional).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida
  • Unterklasse: Nelkenartige Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Knöterichgewächse Polygonaceae
  • Gattung: Rumex

Zur Gattung Rumex zählen über 200 Arten weltweit.

Beschreibung

Ampfer-Arten sind meist ausdauernde krautige Pflanzen mit einfachen, lanzettlichen bis pfeilförmigen Blättern und unscheinbaren grünlich-rötlichen Blüten in lockeren Ähren oder Rispen. Sie wachsen auf nährstoffreichen Wiesen, an Wegrändern, Bachufern und gelegentlich in Gärten. Viele Arten enthalten auffällig viel Oxalsäure, was ihnen den typischen säuerlichen Geschmack verleiht.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Viele Ampfer-Arten sind instinktiv in kleinen Mengen roh attraktiv, vor allem bei Bedarf an organischen Säuren und Mineralien. Die Blätter schmecken erfrischend sauer, bei Überverzehr tritt eine deutliche Sperre ein – meist durch ein pelziges oder zusammenziehendes Gefühl im Mund.

Ausgewählte Ampfer-Arten:

Art Botanischer Name Merkmale Standort Typische Inhaltsstoffe Rohköstliche Hinweise
Wiesen-Sauerampfer Rumex acetosa Große pfeilförmige Blätter, leicht säuerlich Wiesen, feuchte Wegränder Oxalsäure, Kalium, Vitamin C Sehr beliebt roh, in kleinen Mengen spontan gegessen
Kleiner Sauerampfer Rumex acetosella Klein, lanzettliche Blätter, rosettiger Wuchs Magere Böden, trockene Wiesen Oxalsäure, Eisen, Flavonoide Sauer, leicht adstringierend – oft anziehend bei Bedarf
Schild-Ampfer Rumex scutatus Runde, schildförmige Blätter, zarter Geschmack Gartenkultur, seltener verwildert Kalium, Vitamin C, Gerbstoffe Milder als andere Arten, angenehm frisch
Krauser Ampfer Rumex crispus Längliche, gekräuselte Blätter, kräftiger Wuchs Ufer, Wegränder, Schuttplätze Bitterstoffe, Oxalsäure, Eisen Nur in kleinen Mengen roh genießbar – schnell Sperre
Stumpfblättriger Ampfer Rumex obtusifolius Großblättrig, starkwüchsig, unscheinbare Blüten Viehweiden, nährstoffreiche Böden Oxalsäure, Kalziumoxalat, Gerbstoffe Meist instinktiv gemieden, kaum roh geeignet
Sumpf-Ampfer Rumex hydrolapathum Sehr groß, breite Blätter, sumpfiger Standort Gräben, Ufer, Sümpfe Hoher Oxalsäuregehalt Roh nicht geeignet, mögliche Toxizität
Alpen-Ampfer Rumex alpinus Sehr große, ovale Blätter, kräftiger Stängel Gebirgsregionen, Almwiesen Oxalsäure, Bitterstoffe, Gerbstoffe In jungen Stadien vereinzelt roh essbar, meist schnell Sperre


Besondere Inhaltsstoffe

  • Oxalsäure: verantwortlich für den sauren Geschmack – bindet Kalzium, wirkt in Maßen anregend
  • Vitamin C und A: antioxidativ, immunstärkend
  • Kalium und Magnesium: wichtig für Muskel- und Nervenfunktion
  • Gerbstoffe, Flavonoide: verdauungsfördernd, leicht adstringierend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der deutsche Name „Ampfer“ ist altgermanischen Ursprungs. Der wissenschaftliche Gattungsname Rumex bedeutet „Lanze“ oder „Speer“ und bezieht sich auf die spitz zulaufende Blattform.
  • Heilkunde: Traditionell wurde Ampfer bei Frühjahrsmüdigkeit, Verdauungsschwäche und Hautproblemen eingesetzt. Auch bei Skorbut wurde Sauerampfer dank seines Vitamin-C-Gehalts verwendet.
  • Nutzpflanze: Einige Arten (vor allem Rumex acetosa) werden heute noch kultiviert, z. B. für Wildkräutersalate, Suppen und Kräuterbutter. Ampfer war Bestandteil vieler Klostergärten.
  • Mythos und Geschichte: Schon im Altertum galt Ampfer als Reinigungs- und Blutpflanze. In der Volksmedizin war er im Frühjahr als „grünes Blut“ beliebt. In manchen Regionen galt er als Schutz vor „innerem Groll“.
  • Magie und Brauchtum: Sauerampfer wurde als Pflanze zur „Herzöffnung“ und zur Erdung eingesetzt. Mancherorts wurde er Frauen während der Schwangerschaft zur Reinigung gegeben.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Ampfer steht für Erneuerung, Reinigung und Durchlässigkeit. Er wirkt auf das Solarplexuschakra, klärt stagnierende Emotionen und unterstützt Loslassen und Neubeginn.


→ Siehe auch: Salz- und Mineralpflanzen in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre