Ampfer, Alpen-
Alpen-Ampfer Rumex alpinus ist eine großwüchsige, mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Knöterichgewächse. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Rumex alpinus
Synonyme: Blacken, Mönchsrhabarber, Wildrhabarber, Berg-Ampfer, Viehsauer.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina
- Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida
- Unterklasse: Nelkenartige Caryophyllidae
- Ordnung: Knöterichartige Polygonales
- Familie: Knöterichgewächse Polygonaceae
- Gattung: Rumex
- Art: Alpen-Ampfer
Die Gattung Rumex kommt mit ca. einhundertdreißig Arten in den gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel vor. Die Arten sind zum Teil nur schwer zu unterscheiden.
Weitere Arten:
- Sauer-Ampfer Rumex acetosa
- Kleiner Sauerampfer Rumex acetosella
- Schild-Ampfer, Schild-Sauerampfer, Römischer Sauerampfer Rumex scutatus
- Krauser Ampfer Rumex crispus
- Fluß-Ampfer Rumex hydrolapathum
- Strand-Ampfer Rumex maritimus
- Hain-Ampfer, Blut-Ampfer Rumex sanguineus
- Stumpfblättriger Ampfer Rumex obtusifolius
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Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus den Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas stammend, ist der Alpen-Ampfer heute weit verbreitet in den Alpen, dem Jura, den Karpaten und Teilen des Balkans. Er bevorzugt nährstoffreiche Böden in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.500 Meter.
- Kennzeichen: Der Alpen-Ampfer bildet ausgedehnte Horste mit dicken Rhizomen. Die Blätter sind sehr groß, rundlich bis breit-oval, mit langer Spreite und auffällig gelbgrüner Färbung. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen bis zu einhundertfünfzig Zentimeter. Der grünlich-rote Blütenstand ist rispig verzweigt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die jungen Blätter des Alpen-Ampfers sind in geringen Mengen essbar, besitzen jedoch einen sauren, leicht adstringierenden Geschmack, der auf den Oxalsäuregehalt zurückzuführen ist. Mit zunehmendem Alter werden die Blätter zäher und stärker oxalathaltig. Die Wurzel ist sehr bitter und wird in der Rohkost nicht genutzt.
Ein instinktiver Verzehr der Blätter ist möglich, aber meist nur in kleinen Mengen angezeigt.
Saison: Junge Blätter ab Mai bis Juli, Blütezeit von Juni bis August.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch gepflückte Blätter sollten möglichst bald verzehrt werden. Sie welken rasch.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g frischer Blätter |
---|---|
Wasser | 89,0 |
Kohlenhydrate | 3,9 |
Eiweiße | 2,2 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 2,1 |
Mineralstoffe | 1,2 |
Vitamin C | 25–45 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält charakteristische sekundäre Pflanzenstoffe:
- Oxalsäure: säuerlich, hemmt Kalziumaufnahme bei übermäßigem Konsum
- Anthrachinone: bitter, leicht abführend (in der Wurzel)
- Gerbstoffe: adstringierend, schützend auf Schleimhäute
- Vitamin C: antioxidativ, unterstützt das Immunsystem
- Kalium, Magnesium, Eisen: für Elektrolythaushalt, Muskulatur und Blutbildung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Artname „alpinus“ verweist auf das bevorzugte Vorkommen in Gebirgsregionen. Der Name „Mönchsrhabarber“ beruht auf der äußerlichen Ähnlichkeit mit Rhabarberblättern, obwohl beide Pflanzen botanisch nur entfernt verwandt sind.
- Heilkunde: Traditionell wurde die Wurzel des Alpen-Ampfers als bitteres Reinigungsmittel verwendet – etwa zur Blutreinigung, Verdauungsanregung und bei Hauterkrankungen. Die Anwendung erfolgte meist als Tee oder Tinktur. Aufgrund des hohen Anthrachinon- und Oxalsäuregehalts ist die therapeutische Nutzung heute nicht mehr üblich.
- Nutzpflanze: In Almregionen wurde die Pflanze früher als Viehfutter geduldet oder zur Gründüngung genutzt. Aufgrund ihrer starken Ausbreitung neigt sie zur Verdrängung empfindlicher Alpenflora und gilt als Problemart im Naturschutz. Die Nutzung als Wildgemüse ist selten.
- Mythos und Geschichte: In alpinen Kulturen wurde der Alpen-Ampfer als Symbol für Widerstandskraft in kargen Höhenlagen angesehen. Seine kräftige Wuchsform wurde mancherorts mit Fruchtbarkeit und Bodenstärke assoziiert.
- Magie und Brauchtum: Dem Alpen-Ampfer wurden keine spezifischen magischen Anwendungen zugeschrieben, doch wurde er in manchen Regionen als Schutzpflanze in Kräuterbüschen eingebunden.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze steht symbolisch für Entgiftung, Erdverbundenheit und Robustheit. Sie wird manchmal dem Wurzelchakra zugeordnet, als Pflanze, die mit Reinigung und Erdung in Verbindung steht.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre