Heiligenkraut, graues

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Graues Heiligenkraut Santolina chamaecyparissus ist ein aromatischer, immergrüner Zwergstrauch aus der Familie der Korbblütler. Er wird traditionell als Zier-, Heil- und Gewürzpflanze genutzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Santolina chamaecyparissus
Synonyme: Heiligenkraut, Zypressen-Heiligenkraut, Baumwoll-Lavendel, graues Heiligenblümchen.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Magnoliophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Magnoliopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütler Asteraceae
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Gattung: Heiligenkräuter Santolina
  • Art: Graues Heiligenkraut

Die Gattung Santolina umfasst etwa 20 Arten, die vorwiegend im Mittelmeerraum beheimatet sind.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum (Spanien, Frankreich, Italien). Heute als Zier- und Gewürzpflanze auch in Mitteleuropa verbreitet.
  • Kennzeichen: Immergrüner, stark aromatischer Halbstrauch, dreißig bis sechzig Zentimeter hoch. Die Blätter sind fein gefiedert, silbrig-grau und filzig behaart. Im Sommer erscheinen leuchtend gelbe, kugelige Blütenköpfchen, die auf langen Stängeln stehen.
  • Besonderheiten: Charakteristisch ist der intensive, kampferartige Duft, der sowohl von den Blättern als auch von den Blüten ausgeht.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Graue Heiligenkraut wird in der Rohkost nur selten direkt verzehrt, da sein Geschmack intensiv, bitter-aromatisch und harzig ist. In kleinsten Mengen können die Blätter als Würze dienen, ähnlich wie Rosmarin oder Wermut. Instinktiv tritt meist schnell eine Sperre ein, sodass Überkonsum verhindert wird.

Saison: Ganzjährig frisch erntebar, da immergrün.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch am Strauch verfügbar; getrocknete Blätter halten das Aroma für mehrere Monate.

Besondere Inhaltsstoffe

Das Graue Heiligenkraut enthält eine Vielzahl aromatischer und medizinisch relevanter Inhaltsstoffe:

  • Ätherisches Öl (v. a. Kampfer, 1,8-Cineol, Borneol): antimikrobiell, stark aromatisch
  • Bitterstoffe: regen Verdauung und Gallenfluss an
  • Flavonoide: antioxidativ, zellschützend
  • Gerbstoffe: adstringierend, entzündungshemmend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Heiligenkraut“ geht vermutlich auf seine traditionelle Nutzung in Klostergärten zurück. Das Artepitheton chamaecyparissus bedeutet „niederliegende Zypresse“ und verweist auf das zypressenähnliche Laub.
  • Heilkunde: Das Kraut wurde in der Volksmedizin gegen Magenbeschwerden, Wurmbefall und zur Wundheilung eingesetzt. Aufgrund seiner Bitterstoffe galt es als appetitanregend. Äußerlich wurde es als Aufguss oder Salbe bei Hautkrankheiten verwendet.
  • Nutzpflanze: Heute wird das Graue Heiligenkraut vor allem als Zierstrauch in Steingärten und Duftgärten genutzt. In der Küche dient es in winzigen Mengen als Gewürz, z. B. zu Fleischgerichten oder mediterranen Eintöpfen. Es kann außerdem Motten und Insekten vertreiben und wurde früher in Kleiderschränken als Duft- und Schutzkraut verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Bereits in der Antike war das Heiligenkraut bekannt. In römischen Schriften wird es als „Santolina“ erwähnt und als Bestandteil von Heil- und Räucherkräutern beschrieben. Im Mittelalter war es ein fester Bestandteil vieler Klostergärten und galt als „Schutzkraut“ gegen Krankheiten.
  • Magie und Brauchtum: Dem Grauen Heiligenkraut wurden schützende und reinigende Kräfte zugeschrieben. Es wurde in Beutelchen am Körper getragen oder in Häusern verräuchert, um böse Geister fernzuhalten.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: In der Symbolik steht das Heiligenkraut für Reinigung, Schutz und Klarheit. Es wird dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zugeordnet, da es innere Stärke und Verdauungskraft fördern soll.


→ Siehe auch: Korbblütler in der Rohkost, Wermut, Rosmarin, Die instinktive Sperre, Instinktive Ernährung