Winterrettich

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Winterrettich Raphanus sativus var. niger ist eine Kulturform des Rettichs mit dicker, meist schwarzer oder dunkelbrauner Schale und weißem, scharfem Fleisch. Er wird traditionell als Wintergemüse angebaut und besitzt neben seiner Verwendung als Nahrungsmittel auch eine lange Geschichte in der Volksheilkunde. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Raphanus sativus var. niger
Synonyme: Schwarzer Rettich, Schwarzer Winterrettich, engl. black radish.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Angiospermae
  • Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida syn. Dicotyledonae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütler Brassicaceae
  • Gattung: Rettiche Raphanus
  • Art: Rettich Raphanus sativus
  • Varietät: Winterrettich

Die Gattung Raphanus umfasst verschiedene Rettichformen, darunter auch Radieschen und Gartenrettich.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich vermutlich aus Vorderasien stammend, seit der Antike in Europa kultiviert. Heute in ganz Europa, Westasien und Nordamerika als Wintergemüse verbreitet.
  • Kennzeichen: Zwei- bis vierzig Zentimeter lange, dicke Rüben mit runder oder länglicher Form. Die Schale ist schwarz bis dunkelbraun, das Fleisch innen weiß. Geschmack scharf-würzig durch Senfölglykoside. Die Blätter sind grob behaart und grün.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Winterrettich hat einen sehr intensiven, scharf-brennenden Geschmack, ähnlich dem von Meerrettich, jedoch etwas milder und saftiger.

Essbare Teile: Hauptsächlich die Rüben; Blätter können in jungen Stadien ebenfalls gegessen werden.

Saison: Herbst und Winter, lagerfähig bis ins Frühjahr.

Lagerung/Haltbarkeit: Gut lagerfähig in kühlen, dunklen Kellern oder im Gemüsefach. Hält sich mehrere Monate.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 90,5
Kohlenhydrate 4,2
Eiweiße 1,4
Fette 0,2
Rohfasern 2,0
Mineralstoffe 0,9
Vitamin C 25 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Senfölglykoside (Glucosinolate): Verantwortlich für den scharfen Geschmack; wirken antibakteriell und fördern die Verdauung.
  • Schwefelverbindungen: Unterstützen die Leber- und Gallentätigkeit.
  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem.
  • Kalium und Magnesium: Wichtig für Herz- und Muskelfunktion.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Rettich“ stammt vom lateinischen radix = Wurzel. Die Bezeichnung „Winterrettich“ verweist auf die lange Lagerfähigkeit und Erntezeit im Spätherbst.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurde Winterrettich als schleimlösendes Mittel bei Husten eingesetzt. Traditionell wird er ausgehöhlt und mit Honig gefüllt; der austretende Sirup dient als Hustensaft. Auch bei Verdauungsbeschwerden, Gallenproblemen und Appetitlosigkeit fand er Verwendung.
  • Nutzpflanze: Winterrettich wird als klassisches Lagergemüse angebaut. Er eignet sich für Rohkostsalate, frisch gerieben oder in dünnen Scheiben. In der Permakultur kann er als Bodenlockerungspflanze dienen.
  • Mythos und Geschichte: Schon im Alten Ägypten waren Rettiche bekannt und galten als Nahrungsmittel der Arbeiter. Im Mittelalter wurde der Schwarze Rettich in Europa geschätzt, sowohl in Klostergärten als auch als Volksheilmittel.
  • Magie und Brauchtum: In manchen Regionen galt Rettich als Schutzpflanze gegen böse Geister, besonders wenn er in der Nacht geerntet wurde.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Winterrettich symbolisiert innere Reinigung und das Durchbrechen von Schwere und Stagnation – passend zu seiner scharfen, reinigenden Wirkung auf den Körper. Dem Solarplexus-Chakra (Manipura) wird er zugeordnet, da er Energie, Wärme und Verdauungskraft stärkt.


→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre