Zimtapfel
Zimtapfel Annona squamosa ist eine süß-aromatische Tropenfrucht aus der Familie der Annonengewächse mit charakteristisch schuppig-segmentierter Schale. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Annona squamosa
Synonyme: Süßapfel, Rahmapfel, Schuppenannone, Zuckerapfel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
- Ordnung: Magnolienartige Magnoliales
- Familie: Annonengewächse Annonaceae
- Gattung: Annona
- Art: Zimtapfel
Zur Gattung Annona gehören ca. 175 Arten, von denen einige auch wirtschaftlich genutzt werden:
- Cherimoya Annona cherimola
- Atemoya Annona cherimola × Annona squamosa
- Wasserapfel Annona glabra
- Stachelannone Annona muricata
- Netzannone Annona reticulata
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Vermutlich ursprünglich aus dem tropischen Amerika (Karibik/Mesoamerika), heute in weiten Teilen der Tropen und Subtropen kultiviert (u. a. Indien, Südostasien, Afrika, Karibik). Bevorzugt warm-trockene Regionen mit ausgeprägter Trockenzeit.
- Kennzeichen: Sechs bis acht Meter hoher Baum, Blätter wechselständig, länglich, teilweise behaart, bis siebzehn Zentimeter lang und zwei bis fünf Zentimeter breit; Blüten in kleinen Büscheln gegenüber den Blattachseln, hängend, mit schmalen, dicken Kronblättern, zweieinhalb bis vier Zentimeter im Durchmesser, außen gelb-grün, innen hellgelb mit einem dunkelvioletten Punkt an der Basis; Frucht kugelig, bis zu neun Zentimeter im Durchmesser, graugrün mit eiförmigen Schuppen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Zimtäpfel sind reif, wenn die schuppige Schale aufbricht. Sie schmecken süß, ein wenig nach Vanille-Sahne-Creme. Die dicke Schale kann mitgegessen werde, sie zerfällt leicht in kleine Stückchen, die an Croutons erinnern und der Frucht eine herzhafte Note geben. Die Kerne sind hart und können nicht mitgegessen werden.
Saison: Die Hauptsaison ist zwischen Juni und September.
Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind nicht länger wie ein paar Tage haltbar, am besten lagert man sie bei kühlen Temperaturen. Im Kühlschrank werden sie allerdings glasig und verlieren an Aroma.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 72,2 |
Kohlenhydrate | 22,2 |
Eiweiße | 2,0 |
Fette | 0,7 |
Rohfasern | 1,9 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 19–36 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Frucht und vegetativen Pflanzenteile enthalten eine Reihe physiologisch aktiver Stoffe:
- Annonazeen-Acetogenine (z. B. Annonacin): vor allem in Samen/Blättern; technologisch/in der Volkskunde für insektizide Eigenschaften genutzt.
- Alkaloide & Flavonoide: Pflanzenabwehrstoffe; in der Ernährung vor allem als Begleitstoffe in Blättern/Schalen beschrieben.
- Vitamine (u. a. C, B6) & Mineralstoffe (Kalium, Magnesium): Tragen zu Elektrolyt- und Energiestoffwechsel, Nerven- und Muskelfunktion bei.
- Aromastoffe (u. a. Laktone): Verantwortlich für das typische „Vanille-Custard“-Aroma.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu Annona. Die Schale der Frucht erinnert im Geschmack etwas an Zimt, daher der Name "Zimtapfel".
- Heilkunde: In der Volksmedizin verschiedener Regionen dient das reife Fruchtfleisch als mildes, nährendes Stärkungsmittel bei Appetitlosigkeit oder Rekonvaleszenz; Blätter werden äußerlich als Umschläge bei Hautreizungen verwendet. Zerkleinerte Samen und Samenöl wirken stark insektizid (traditionell gegen Kopfläuse/Parasiten) – sie sind zum Verzehr ungeeignet.
- Nutzpflanze: Der Zimtapfel ist die kommerziell bedeutendste Annona-Art. Sie ist anspruchslos an Boden und Wasser. Die Hauptmenge wird frisch in den Erzeugerländern verzehrt.
- Mythos und Geschichte: Aus Amerika früh von Spaniern/Portugiesen in die Alte Welt verbreitet (16.–17. Jh.), rasch in Indien („Sitaphal“) und auf den Philippinen („Atis“) heimisch geworden. In Kolonialgärten galt A. squamosa als „Armeleute-Delikatesse“: anspruchslos im Anbau, doch geschmacklich edel.
- Magie und Brauchtum: In der Karibik und in Südostasien werden reife Früchte mancherorts als Gaben bei Ernte- oder Haussegen-Ritualen verwendet – Symbol für Süße des Lebens und Gastfreundschaft. Getrocknete Blätter finden in Räucherungen praktische (insektenvertreibende) und symbolische (Reinigung) Anwendung.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Frucht steht archetypisch für Fülle, Milde und „süße Erdung“ – ein Nährsymbol, das an Geborgenheit erinnert. Chakren-Zuordnung: vorwiegend Sakralchakra (Svadhisthana) – Sinnlichkeit, Genuss, Kreativität –, mit Resonanz zum Herzchakra (Anahata) – Sanftmut, Verbundenheit.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre