Wasserapfel

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Wasserapfel Annona glabra ist ein tropischer Baum der Annonengewächse, dessen große, grünlich-gelbe Scheinfrüchte in Sumpf- und Mangrovengebieten reifen. Das wässrig-aromatische Fruchtfleisch ist je nach Herkunft mild bis leicht bitter. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Annona glabra
Synonyme: Teichapfel, Pond Apple, Alligator Apple; span. "anón de ciénaga"; port. "araticum-do-brejo".

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einfurchenpollen-Zweikeimblättrige Magnoliopsida
  • Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
  • Ordnung: Magnolienartige Magnoliales
  • Familie: Annonengewächse Annonaceae
  • Gattung: Annona
  • Art: Wasserapfel

Zur Gattung Annona gehören ca. 175 Arten, von denen einige wirtschaftlich genutzt werden:

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Heimisch in den Tropen Amerikas (Karibik, Mittel- und Nord-Südamerika bis Florida); weit verwildert und eingebürgert in Teilen Afrikas, Süd- und Südostasien sowie im Pazifik. Typisch für Sümpfe, Mangrovenränder, Flussdeltas; toleriert überflutete, zeitweise brackige Standorte.
  • Kennzeichen: Immergrüner, bis zehn Meter hoher Baum oder Strauch; Krone rund, ausladend; Rinde graubraun, schuppig; Blätter wechselständig, bis fünfzehn Zentimeter lang, ledrig, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün; Blüten bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, cremeweiß bis hellgelb, drei ledrige äußere und drei kleinere innere Blütenblätter; Frucht Beere, grün, apfelähnlich, mit zahlreichen kürbiskernähnlichen Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Fruchtfleisch reifer Wasserapfel-Früchte schmeckt wässrig-mild, leicht aromatisch, je nach Baum und Standort mit bitter-herben Tönen. Nur vollreife Früchte verwenden (Schale nachgiebig, deutlicher Duft).

Hinweis:: Die Samen sind nicht essbar (toxische Begleitstoffe); nicht zerkauen. Schale und Stielbereich können Latex führen und reizen.

Saison: Regional unterschiedlich; in vielen Gebieten Ende Regenzeit bis Trockenzeit.

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind druckempfindlich; bei 12–18 °C wenige Tage haltbar. Angeschnitten kühl lagern und bald verzehren.

Anzucht: Der Wasserapfel ist eine subtropische Pflanze, die Fröste bis - 3°C verträgt. Sie liebt feuchten Boden. Man kann den Wasserapfel aus Samen ziehen, diese keimen innerhalb von ein bis zwei Monaten.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 84,0
Kohlenhydrate 13,0
Eiweiße 1,0
Fette 0,4
Rohfasern 2,5
Mineralstoffe 0,6
Vitamin C 10–20 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Art enthält – typisch für Annonaceae – sekundäre Metabolite mit sensorischer Bedeutung:

  • Acetogenine (annonaceen-typisch, v. a. in Samen/Schale): bitter, insektizid; prägen die Nichtessbarkeit der Samen.
  • Gerbstoffe & Polyphenole: leicht adstringierende Begleitnoten, höher in Schale/Blättern.
  • Flüchtige Verbindungen (u. a. Ester/Terpene): fruchtig-wässrige Duftnoten.
  • Pektin & lösliche Ballaststoffe: weiche, gelierende Textur.
  • Mineralstoffe (Kalium in moderaten Spuren) und geringe Mengen Vitamin C.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Annona leitet sich wahrscheinlich von taíno „anón“ (Sammelname für custard-apple-Früchte) ab. Das Artepitheton glabra bedeutet „glatt, kahl“ – wohl in Bezug auf Blatt- und Fruchtoberflächen. Die Trivialnamen Pond/Alligator Apple spielen auf den typischen Sumpf-Lebensraum und die dortige Fauna an. Seinen deutschen Namen verdankt der Wasserapfel seinem Standort an Flussufern und Süßwassersümpfen und der Fähigkeit seiner Samen und Früchte auf dem Wasser schwimmen zu können.
  • Heilkunde: In verschiedenen Regionen wurden Samen aufgrund ihrer insektiziden Wirkung (Acetogenine) äußerlich genutzt (Fischfang/Parasitenmittel in traditionellen Kontexten); Blatt- und Rindenabkochungen tauchen volkskundlich bei Waschungen auf. Berichte sind regional heterogen; moderne klinische Bewertungen fehlen.
  • Nutzpflanze: Wichtig als Unterlage für kultivierte Annona-Arten; verträgt zeitweilige Überschwemmung und salzhaltige Böden. Früchte dienen vielerorts Wildtieren (Reptilien, Säuger, Vögel) als Nahrung. In einigen Regionen (z. B. Florida, Australien) gilt Annona glabra als invasiv und wird in Feuchtgebieten reguliert. Das schwimmfähige Saatgut begünstigt großräumige Ausbreitung.
  • Mythos und Geschichte: Als Sumpfbaum begleitet der Wasserapfel seit jeher Küsten- und Flusskulturen. Überlieferungen berichten von Notzeiten, in denen das Fruchtfleisch gelegentlich genutzt wurde, während Samen als Fischgift dienten – ein Beispiel für die ambivalente Rolle vieler Wildertragsarten zwischen Nahrung, Werkzeug und Gift. Küstenüberlieferungen deuten die schwimmenden Samen als „Boten“ stromauf- oder -abwärts liegender Dörfer.
  • Magie und Brauchtum: Bäume an Übergangsorten (Mündung, Mangrove, Furt) gelten als Grenzwächter: Sie verbinden Süß- und Salzwasser, Land und See. Aus Früchten/Samen gefertigte Amulette sollten der Überlieferung nach Reiseglück auf dem Wasser sichern; das dichte Holz wurde mancherorts bei Ufermarkierungen eingesetzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Wasserapfel verkörpert die Kraft des Wassers: Anpassung, Fluss, Regeneration. Als Pionier in überfluteten Zonen steht er für Resilienz und Grenzkompetenz – die Fähigkeit, zwischen Elementen zu vermitteln.
    In der Chakralehre wird er vor allem dem Sakralchakra (Svadhisthana) zugeordnet (Wasser, Gefühl, Beweglichkeit). Seine robuste Verwurzelung in wechselnden Pegeln deutet auf das Wurzelchakra (Muladhara) (Halt, Sicherheit), während die helle, wässrige Fruchtfülle Bezüge zum Solarplexus (Manipura) weckt (Vitalität, Umsetzungskraft).
    Die schwimmenden Samen gelten sinnbildlich als Träger von Botschaften und Neuanfängen – ein Motiv für Übergangsrituale an Flussarmen und Küsten.


→ Siehe auch: Annonengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre