Jostabeere
Jostabeere Ribes × nidigrolaria ist ein dornenloser Beerenstrauch aus der Familie der Stachelbeergewächse. Es handelt sich um eine gezüchtete Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere mit aromatischen, dunklen Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftlicher Name: Ribes × nidigrolaria
Synonyme: Jochelbeere, Jochel, Josta (Kurzform), Jostaberry (engl.).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina
- Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida
- Unterklasse: Asteriden
- Ordnung: Steinbrechartige Saxifragales
- Familie: Stachelbeergewächse Grossulariaceae
- Gattung: Ribes
- Art: Jostabeere
Die Gattung Ribes besteht aus etwa 150 Arten, die alle in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vorkommen. Weitere Arten:
- Rote Johannisbeere Ribes rubrum
- Gold-Johannisbeere Ribes aureum
- Alpen-Johannisbeere Ribes alpinum
- Schwarze Johannisbeere Ribes nigrum
- Stachelbeere Ribes uva-crispa
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Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Jostabeere ist eine moderne Züchtung aus Deutschland (Julius Kühn-Institut) und wurde in den 1970er Jahren eingeführt. Sie entstand aus Kreuzungen zwischen Schwarzer Johannisbeere Ribes nigrum, Stachelbeere Ribes uva-crispa und weiteren Ribes-Arten. Sie wird in Gärten, Obstplantagen und seltener auch im öffentlichen Grün angebaut.
- Kennzeichen: Strauchartiger Wuchs bis zwei Meter Höhe, stark verzweigt, ohne Dornen. Die Blätter sind groß, tief gelappt, glänzend und ähneln eher denen der Johannisbeere. Die Blüten sind klein, unscheinbar, grünlich. Die Früchte sind schwarzviolett, rund, etwa kirschgroß, mit glatter Haut und säuerlich-aromatischem Geschmack.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Jostabeere vereint geschmacklich die kräftige Note der Schwarzen Johannisbeere mit der milderen Süße der Stachelbeere. Der Säuregehalt ist spürbar, aber nicht so hoch wie bei reiner Stachelbeere. Die Samen sind klein und unauffällig. Roh am besten direkt vom Strauch verzehren. Die Früchte verderben nach der Ernte relativ schnell.
Saison: Je nach Standort ab Ende Juni bis Anfang August.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch nur wenige Tage haltbar. Kühl lagern oder direkt verzehren. Für spätere Verwendung einfrieren möglich, verliert dabei aber an Aroma.
Nährtstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 83,0 |
Kohlenhydrate | 11,5 |
Eiweiße | 1,2 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 2,5 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Vitamin C | 35–50 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Jostabeere enthält eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe:
- Anthocyane (v. a. Delphinidin, Cyanidin): antioxidativ, zellschützend
- Fruchtsäuren (v. a. Citronensäure): anregend auf Verdauung und Stoffwechsel
- Vitamin C: stärkt Immunsystem, Kollagenbildung, antioxidativ
- Kalium und Mangan: regulieren Wasserhaushalt und Enzymfunktionen
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Jostabeere“ ist ein Kunstwort aus den ersten Silben der Elternarten: JOhannisbeere + STAchelbeere. Der wissenschaftliche Name Ribes × nidigrolaria vereint Elemente verschiedener Zuchtlinien: „nigrum“ (schwarz), „divaricatum“ (eine weitere Ribes-Art) und „grossularia“ (Stachelbeere). Im Englischen ist der Begriff „Jostaberry“ gebräuchlich.
- Heilkunde: Während zur Jostabeere selbst kaum traditionelle Anwendungen überliefert sind, gilt sie als besonders gesund durch ihre Inhaltsstoffe:
- Die Anthocyane wirken antioxidativ und gefäßschützend
- Der moderate Vitamin-C-Gehalt unterstützt das Immunsystem
- Die Fruchtsäuren regen die Verdauung an
- Die Früchte werden auch in modernen Gesundheitsratgebern als „Vitaminbombe“ oder „stärkend für die Leber“ beschrieben. In der Erfahrungsheilkunde empfiehlt man sie bei Frühjahrskuren oder zur allgemeinen Stärkung.
- Nutzpflanze: Die Jostabeere ist besonders beliebt im Hausgarten:
- widerstandsfähig gegen Mehltau und Blattfallkrankheiten
- selbstfruchtbar, pflegeleicht, auch für Hecken geeignet
- reichtragend, auch für Kleingarten- und Permakulturprojekte
- Schnittverträglich und robust gegen Frost
- Mythos und Geschichte: Als junge Kulturpflanze hat die Jostabeere keine historischen Legenden oder mythologischen Bezüge. Ihre Bedeutung ist eher modern: Sie steht für züchterischen Fortschritt, Kreuzung von Gegensätzen und das Streben nach „dem Besten aus zwei Welten“. In Gärten symbolisiert sie oft den Übergang von Altbewährtem zu Neuem – eine Art lebendige Verbindung zwischen heimischer Tradition (Johannisbeere) und gartenbaulicher Innovation.
- Magie und Brauchtum: Magisch wird die Jostabeere kaum verwendet, doch ihre dunklen, beinahe tintigen Früchte haben symbolisch Verbindungen zur Unterwelt, Intuition und Reinigung. In der Naturspiritualität könnte sie als Pflanze des Spätsommers gelten, die den Übergang in die Reifezeit begleitet. Ihr Wesen vereint Kraft und Milde – eine Mischung, die in Ritualen für Ausgleich, Integration und Selbstakzeptanz stehen kann.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Jostabeere wirkt energetisch auf das Sakral- und Stirnchakra: Sie verbindet Sinnlichkeit mit Klarheit. Ihre tiefvioletten Farbstoffe sprechen das intuitive, regenerative Prinzip an. Ihre Botschaft: „In der Verbindung liegt die Kraft.“ Sie eignet sich als Begleiterin bei Übergängen, innerer Integration oder kreativen Prozessen.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre