Schnittlauch

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Schnittlauch Allium schoenoprasum ist ein mehrjähriges Lauchgewächs mit feinen, röhrenförmigen Blättern und charakteristisch zwiebelartigem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Allium schoenoprasum
Synonyme: Binsenlauch, Brislauch, Graslauch, Jakobszwiebel, Schnittling.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Monocotyledoneae
  • Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
  • Ordnung: Spargelartige Asparagales
  • Familie: Amaryllisgewächse Amaryllidaceae
  • Gattung: Lauch Allium
  • Art: Schnittlauch

Zur Gattung Allium gehören zahlreiche weitere Arten, die alle ähnlich verwendet werden können. Eine kleine Auswahl:

Schnittlauch
Blühender Schnittlauch
Schnittlauch, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Ursprünglich aus Europa und Nordasien. Heute weltweit in Gärten kultiviert und auch in Wildformen auf Feuchtwiesen oder Bachufern anzutreffen.
  • Standorte: Flußläufe, Wiesen; braucht nährstoffreichen, feuchten Boden.
  • Kennzeichen: Zehn bis fünfzig Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, rund, glatt; Blätter grundständig, röhrig, hohl, im Querschnitt rund oder elliptisch; Blütenstand kugelig, seltener halbkugelig, dicht mit Blüten bestanden, Blütenhüllblätter achtzig bis einhundertzwanzig Millimeter lang, allmählich zugespitzt, heller oder dunkler rot; Blütezeit: Mai bis September; Zwiebeln länglich oder länglich-eiförmig, meist dicht beieinander.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von April bis in den Herbst.

Schnittlauch ist ein relativ milder Vertreter der Gattung Allium. Die feinen Röhrenblätter haben einen würzigen, zwiebelähnlichen Geschmack mit scharfer Note. Die Blüten sind mild-aromatisch.

Kultur im eigenen Garten: Schnittlauch wächst in jeder Gartenerde. Er sät sich unter geeigneten Bedingungen selber aus, bzw. vermehrt sich durch die Bildung von Tochterzwiebeln. Er kann den ganzen Sommer über geerntet werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 83,3
Kohlenhydrate 1,6
Eiweiße 3,6
Fette 0,7
Rohfasern 6,3
Mineralstoffe 1,7
Vitamin C 50-70mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Schwefelhaltige Verbindungen (Alliin): blutreinigend, antibakteriell, leicht verdauungsfördernd
  • Flavonoide (Kaempferol, Quercetin): antioxidativ, gefäßschützend
  • Vitamin C, K, A: Immunsystem, Blutgerinnung, Haut und Augen
  • Kalium, Eisen, Magnesium: Nervenfunktion, Sauerstofftransport, Muskelfunktion

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Allium stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Knoblauch". Er wurde von dem schwedischen Botaniker Linné (1707-1778) als Gattungsname für Zwiebelgewächse eingeführt. Der Artname schoenoprasum setzt sich aus den griechischen Wörtern schoinos = Binse und prason = Lauch zusammen und bezieht sich auf die Form der Blätter.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, ableitend, antiseptisch, blutreinigend, harntreibend, schleimlösend und stimulierend beschrieben.
    Schnittlauch wurde volksmedizinisch als mildes Mittel bei Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit eingesetzt. Die enthaltenen Schwefelstoffe wirken leicht antimikrobiell. Frisch zerdrückt kann Schnittlauch äußerlich auf Insektenstiche oder kleinere Hautreizungen aufgelegt werden. Wegen seiner milden Wirkung wurde er traditionell auch Kindern und älteren Menschen empfohlen.
  • Nutzpflanze: Der Schnittlauch ist seit dem Mittelalter in Deutschland als Gewürzpflanze in Kultur. Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in Wuchshöhe und Blattdicke unterscheiden.
    Die Pflanze lockt Insekten an und eignet sich für Mischkultur in naturnahen Gärten.
  • Mythos und Geschichte: In alten Kräuterbüchern galt Schnittlauch als "Kraut der Klarheit und Reinigung". Man schrieb ihm schützende Kräfte gegen "miese Luft" und Dämonen zu. Bauern banden ihn manchmal mit anderen Kräutern zu Sträußen, die an Türen aufgehängt wurden – zur Abwehr von Unglück und Krankheit.
  • Magie und Brauchtum: Schnittlauch wurde in manchen Regionen zu Frühlingsbeginn geerntet, um das Haus symbolisch zu entgiften. Auch als Bestandteil von Kräuterbüscheln (z. B. zu Maria Himmelfahrt) hatte er seinen Platz. In alten Überlieferungen galt er als Schutzkraut für die Stimme.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Schnittlauch wirkt auf das Halschakra: Er fördert Ausdruck, Klarheit und die Fähigkeit, "Wahrheiten auszusprechen". Energetisch hilft er, sich gegen äußere Reizüberflutung abzugrenzen und stärkt das Selbstvertrauen im Dialog.


→ Siehe auch: Lauch (Gattung), Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre