Kerbel, Wiesen-

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Wiesen-Kerbel Anthriscus sylvestris ist eine heimische Wildpflanze aus der Familie der Doldenblütler, die an Waldrändern, Wiesen und Wegrändern häufig zu finden ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Anthriscus sylvestris
Synonyme: Heustängel, Waldkerbel, Wilder Kerbel, Wild-Kälberkopf.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Kerbel Anthriscus
  • Art: Wiesen-Kerbel

Zur Gattung Anthriscus gehören außerdem folgende Arten:

  • Echter Kerbel Anthraciscus cerefolium
  • Hundskerbel Anthriscus caucalis
  • Glanzkerbel Anthriscus nitida
Wiesenkerbel
Wiesenkerbel, Blatt
Wiesenkerbel, Stängel
Wiesenkerbel, Blütendolde
Wiesenkerbel, Samen

Beschreibung

  • Vorkommen: Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Nordafrika; bis 2300 Meter.
  • Standorte: Wiesen, Gebüsche, Hecken, Waldränder, Äcker, Gärten.
  • Kennzeichen: Mehrjährige, sechzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel verzweigt, kantig oder gefurcht, unter den Blattansätzen nicht verdickt; Blätter wechselständig, dunkelgrün, glänzend, zwei- bis dreifach gefiedert, Fiederblättchen zugespitzt; Blütenstand endständige Doppeldolde ohne Hüllblätter, Blütendolden acht- bis fünfzehnstrahlig, Blüten weiß; Frucht sechs bis zehn Millimeter lang, gefurcht, mit Schnabel; Blütezeit: April bis August; Pfahlwurzel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Stängel das ganze Jahr über, die Wurzeln im Herbst.

Der Wiesenkerbel duftet und schmeckt bei Bedarf angenehm würzig, ein wenig nach Möhren, die instinktive Sperre macht sich durch einen sehr bitteren Geschmack bemerkbar.

Kultur im eigenen Garten: Der Wiesen-Kerbel ist ein auffälliger Massenblüher auf nährstoffreichen Wiesen. Eine Kultur im eigenen Garten erübrigt sich deshalb fast. Im eigenen Garten aussäen kann man den Echten Kerbel, der auf jedem Boden problemlos wächst.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g frische Blätter
Wasser 88,0
Kohlenhydrate 6,3
Eiweiße 3,2
Fette 0,4
Rohfasern 2,1
Mineralstoffe 1,3
Vitamin C 185 mg
Kalzium 200 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Flavonoide: antioxidativ und entzündungshemmend
  • Ätherische Öle: wirken verdauungsfördernd und krampflösend
  • Apiin und Apigenin: beruhigend auf das Nervensystem

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Anthriscus stammt aus dem Griechischen („ánthriskos“) und wurde bereits bei Dioskurides für kerbelähnliche Pflanzen verwendet. Der Artname sylvestris bedeutet „wild wachsend“ oder „im Wald vorkommend“. Die deutsche Bezeichnung „Wiesen-Kerbel“ verweist auf den bevorzugten Standort.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antiseptisch, appetitanregend, wasserausscheidend, hustenlösend, blutreinigend, magen- und leberwirksam und die Milchsekretion hemmend beschrieben.
    Der Kerbel kann Erkältungen lindern und wirkt gegen Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen.
  • Nutzpflanze: Der Wiesen-Kerbel ist keine kultivierte Gemüsepflanze, wird jedoch als essbare Wildpflanze geschätzt.
  • Mythos und Geschichte: Kerbelähnliche Pflanzen galten in der Antike als Symbol für Erneuerung und Lebenskraft. Die Blütezeit zur Walpurgisnacht hat ihm auch einen Platz in volksmagischen Kräuterbünden eingebracht.
  • Magie und Brauchtum: Wiesen-Kerbel wurde bei traditionellen Kräuterweihen verwendet, besonders in der Beltane-Zeit (Anfang Mai). Ihm wurden reinigende und schützende Kräfte nachgesagt. Die Pflanze hilft, Wahrheit im Inneren und Äußeren zu erkennen, Informationen zu filtern und Ordnung in die Gedanken zu bringen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Wiesen-Kerbel steht für jugendliche Frische, Leichtigkeit und die Kraft des Frühlings. Energetisch wird er dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet – er stärkt das Gefühl von Verbindung zur Natur und innerer Harmonie.


→ Siehe auch: Kerbel, echter, Doldenblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre