Kreuzblütler in der Rohkost

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Kreuzblütler in der Rohkost umfasst eine Vielzahl an Pflanzenarten aus der Familie der Brassicaceae. Viele Vertreter sind reich an sekundären Pflanzenstoffen, besonders Senfölglykosiden, und weisen teils scharfe, bittere oder schwefelhaltige Aromen auf. Dieser Artikel beleuchtet die Rolle der Kreuzblütler aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Systematik

  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütler Brassicaceae syn. Cruciferae
  • Gattungen: z. B. Brassica, Raphanus, Sinapis, Armoracia, Alliaria, Lepidium, Capsella, Cardamine

Typische Merkmale

Kreuzblütler zeichnen sich durch vierzählige Blüten in Kreuzform, oft schwefelhaltige Inhaltsstoffe und typische Fruchtschoten (Schoten oder Schötchen) aus. Viele Arten schmecken scharf, bitter oder senfig.

Bedeutung für die instinktive Rohkost

In der instinktiven Rohkost wird der Verzehr von Kreuzblütlern meist selbstlimitierend reguliert. Häufige Beobachtungen:

  • milde Arten wie Feldsalat oder Barbarakraut werden gelegentlich akzeptiert
  • scharfe Vertreter wie Meerrettich, Senf oder Rettich erzeugen rasche Abwehrreaktionen
  • Kohlgemüse wie Blumenkohl oder Brokkoli werden roh meist nur kurzzeitig oder in kleinen Mengen akzeptiert
  • Wildarten wie Knoblauchsrauke, Wiesen-Schaumkraut zeigen saisonal deutlichere Impulse, vor allem im Frühjahr
  • Scharfe oder bitterstoffreiche Vertreter lösen häufig eine Reinigungsempfindung aus, werden aber nicht zur Sättigung verwendet.

Hinweis: Einige Arten, insbesondere Kohlsorten aus Kultur (z. B. Weißkohl, Rosenkohl), enthalten hohe Mengen an Senfölen. Bei übermäßigem Verzehr können Kreuzblütler Blähungen oder Unverträglichkeiten hervorrufen. Die instinktive Ablehnung ist in solchen Fällen meist deutlich spürbar.

Besondere Inhaltsstoffe

Kreuzblütler enthalten typische Inhaltsstoffe mit starkem Geruchs- und Geschmackseinfluss:

  • Senfölglykoside (Glucosinolate): werden bei Zellverletzung in scharfe Isothiocyanate umgewandelt, die antibakteriell, verdauungsanregend und zellschützend wirken
  • Bitterstoffe: fördern Leber- und Gallefunktion
  • Schleimstoffe (v. a. in Samen): können beruhigend auf Schleimhäute wirken
  • Flavonoide, Vitamin C, Kalium, Schwefelverbindungen: stärken Immunabwehr, wirken antioxidativ, fördern Stoffwechsel

Essbare Korbblütler

Pflanze Wissenschaftlicher Name Essbare Pflanzenteile Instinktive Akzeptanz
Knoblauchsrauke Alliaria petiolata Junge Blätter, Blüten, Schoten Frühling: eher hoch; später: eher niedrig
Barbarakraut Barbarea vulgaris Blätter, Blüten mild, angenehm, bei vielen akzeptiert
Wilde Rauke Diplotaxis spp. Blätter scharf, limitiert dosierbar
Ackersenf Sinapis arvensis junge Blätter, Blüten scharf, meist abwehrend bei größeren Mengen
Feldkresse Lepidium campestre Sprossen, junge Blätter würzig, dosierbar
Meerrettich Armoracia rusticana Wurzel sehr scharf, instinktiv meist abgelehnt
Wiesenschaumkraut Cardamine pratensis Blätter, Blüten würzig, Frühjahr: gut angenommen
Kresse Lepidium sativum Keimlinge, Blätter mild-scharf, akzeptabel in kleinen Mengen
Kohlgewächse (allgemein) Brassica spp. junge Blätter, Blüten große Unterschiede, oft geringe Mengen akzeptiert


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre